Philanthropie oder Misanthropie ?

ollaH


Mal wieder so eine Frage nach zwei Extremen ...

Es fühlt sich bei mir in letzter Zeit sehr stark danach an als wenn zwei Wesen in mir kämpfen würden . Das eine liebt die Menschheit mit seinen Kulturen, Errungenschaften, Schönheit, der Kunst und Musik jedoch das andere verachtet alles an der Menschheit und sieht nur Krieg, Überbevölkerung, Krankheit, Morde, Umweltzerstörung und Elend !


Es ist so wenn man die Menschheit versuchen würde als eine einzige Person darzustellen, das diese Person eine sich selbst liebende, hassende, unentschlossene und selbstverletzende Existenz ist . Es ist schwer die Menschheit zu verallgemeinern und doch geht es in bestimmten Situationen ganz leicht ! Jeder kennt solche Situationen .

Es ist die Gabe jedes Menschen zu fühlen und zu denken, unterschiedliche Meinungen zu haben, die einen haben sich selbst erkannt und andere müssen noch lernen was es überhaupt bedeutet ein Mensch zu sein !

Ich selbst kann die Menschheit (und damit mich selbst) weder lieben noch hassen ! Ich weiß das es neben dem Schwarzweißdenken noch so viele andere Farben und Helligkeitsstufen gibt . Es ist ein Zusammenspiel aus so vielen Faktoren die uns alle beeinflussen . Doch es fällt mir auf das wenn ich in einer misanthropischen Phase bin doch objektiver das Gesamtbild der Menschen beurteilen kann als in dem Zustand wo ich die Menschheit liebe ! Denn in der Sicht des Hassenden geht man aus sich selbst heraus und betrachtet bestimmtes von außen, so fallen einem überall Dinge auf die einen negativ über die eigene Spezies denken lassen . Ich liebe so vieles an den Errungenschaften der Menschheit, liebe die Unterschiede und Einzigartigkeit doch ich sehe viel mehr Gleichheit, Hass, Ignoranz, Irrglaube und Selbstzerrstörung .

Ist es eine Widersprüchliche Gefühls und Denkwelt jener Menschen die nicht wissen was sie von ihrer eigenen Spezies halten sollen ? Ist es die Unentschlossenheit und der fehlende Ehrgeiz der uns träge macht ? Wir die fähig sind täglich die Menschheit als ganzes zu sehen (dank des Internets, des Rundfunks und Zeitungen usw ...) leben meist im Wohlstand und sind in der Lage mehr zu verändern als uns bewusst ist ! Doch wir (um das zu verallgemeinern) leben in einem Zustand der unentschlossenen Lebensweisen und passen uns dann unbewusst oder bewusst immer mehr den bestehenden Systemen an .

Wir gehören den 20% der Welt an die über 80% der Rohstoffe nutzen, wir gehören zu denen die sich informieren können, die reisen können und doch gehören wir denen an die nichts am bestehenden ändern . Ist es die Abhängigkeit ? Die Angst die uns hier fesselt ? Geht es uns hier zu gut ?


Ich hatte letztens im Krankenhaus ein kurzes aber interessantes Gespräch mit einer Frau die aus Afrika stammte, sie hat sich über die fehlende Freundlichkeit gewundert und warum so viele schlechte Laune haben obwohl so viele in guten Verhältnissen leben . Sie hatte es gefreut das ich sie angelächelt habe und wusste das es nen stressiger Tag war .

Generell in Krankenhäusern erlebt man jeden Tag Schicksalsschläge, man sieht so viel Leid und doch weiß man das wenn man nur nen kleinen Beitrag leistet das man Dankbarkeit spüren kann, auch wenn es eine kleine Freude ist so schenkt selbst an den grausamen Orten dieses Gefühl eine Liebe .

Ich glaube inzwischen fest daran das die Menschen einen Punkt überwinden müssen in dem sie ihr Verhältnis zu sich selbst so ändern das sie anders auf Mitmenschen zu gehen können, manchmal muss man die Liebe zur Menschheit an den Tagen zeigen können an denen alles scheinbar wie die Hölle auf Erden erscheint .

Irgendwann muss oder wird sich die Menschheit selbst regulieren müssen, keine Extremzustände mehr ... Keine extreme "Arm/Reich" Schere, keine Überbevölkerung, keine Verschwendung von Rohstoffen und keine sinnlosen Konflikte mehr .


Doch noch ist der ständige Wechsel von Hass, Liebe, Angst und Kontrolle Thema des Alltages aller Menschen . Dieses Chaos überträgt sich auf die ganze Welt . Jeder Mensch dem dies so bewusst ist und objektiv bleiben kann, ist in der Lage andere Menschen darauf aufmerksam zu machen ! Nicht alles ist gut, nicht alles ist schlecht am Menschen . Man muss aus Fehlern lernen und man muss lernen das man ein kleines aber wichtiges Element in dieser Welt ist . Egal wie und wo jeder Mensch hat einen Einfluss auf die Welt . Die Welt ist wie wir sie machen .



Wie steht ihr zur Menschheit als ganzes und wie betrachtet ihr euch selbst als Menschen ? Habt ihr die Hoffnung das die Menschheit harmonischer werden kann und im Gleichgewicht leben wird ohne den Fortschritt aufzugeben ?


Also ein Utopia für die Philanthropie stell ich mir wie eine Welt vor die eine sehr geringe Bevölkerungsdichte hat, keine großen Konzerne, keine propagierte Gewalt und ein Leben mit der Umwelt das eine Harmonie bildet . Fast schon zu utopisch aber wäre real wenn die Menschen umdenken würden (die Hoffnung sollte man nie aufgeben)

Eine Welt die, die Misanthrop erwarten und kommen sieht ist eine durch den Menschen zerstörte Umwelt, überall Konflikte, Rohstoffknappheit und ausweglose Situationen die fast schon postapokalyptisch wirken . Irgendwann herrscht der Wunsch nach dem Ende der Menschheit, ein Ende der Infektion von Mutter Natur auf dem Planeten Erde .


Ich kann die Menschheit schon lange nicht mehr so lieben und hassen aber ich kann hoffen, doch die Hoffnung ist erst dann erfüllt wenn jeder und man selbst auch anfängt bestehendes zu verändern .

Ich glaube die PGH könnte so nen klitze kleiner Weg sein Fehler zu erkennen (da wo es über all ne Menge Pech gibt und wo man selbst Pech hatte) und aus Fehlern wenigstens nen bissel zu lernen und gaaanz wichtig die Gemütlichkeit zu entdecken ! Das wäre so meine naive Hoffnung .

Jeder Mensch kann etwas besonderes sein aber jeder kann auch ebenso etwas zerstörerisches sein .


Wie seht ihr euch selbst ? Wie seht ihr die Menschheit ? Habt ihr Hoffnung für die Spezies Mensch und für euch selbst ?

ne kurze Antwort, Extremismus ist wahrscheinlich eh kein richtiger Weg.

"Wir gehören den 20% der Welt an die über 80% der
Rohstoffe nutzen, wir gehören zu denen die sich informieren können, die
reisen können und doch gehören wir denen an die nichts am bestehenden
ändern . Ist es die Abhängigkeit ? Die Angst die uns hier fesselt ?
Geht es uns hier zu gut ?"

Alles was du hast, hat irgendwann dich.

Ich würde die Menschheit nich als eine Einheit ansehn. Wie du schon erwähnt hattest, gibs da so die kleinen aber feinen Unterschiede. Drum wird ich eher jeden Menschen einzeln betrachten. Is ja nich jeder nen Arschloch.
Allerdings hat sich die Menschheit (ja, jetz seh ichs doch grad als Einheit, ausnahmsweise mal) seit der Steinzeit auch nur dahingehend weiterentwickelt das wir fließend Wasser und Haufen Papierkram um uns stapeln, was wir dann unser Leben nennen. Von daher geh ich ma eher weniger davon aus, dass sich die nächsten Jahre auch nur geringfügig irgendwas daran ändern wird.
Ich würde nich sagen, dass ich die Menschheit hasse oder liebe. Das is eher sone "man-sind-wir-dumm-Mentalität". So kann mans glaube am besten ausdrücken.