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 Nihilismus, Misanthropie und das Ende einer Depression

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BeitragThema: Nihilismus, Misanthropie und das Ende einer Depression    Nihilismus, Misanthropie und das Ende einer Depression  Icon_minitimeFr 20 Apr 2012 - 17:34

Nihilismus, Misanthropie und das Ende einer Depression  6612237539_d3fd5c28c1_z

Nihilismus

Im philosophischen Sinn bezeichnet Nihilismus Lehren, die entweder die Existenz einer Wirklichkeit (metaphysischer Nihilismus), die Geltung eines Sittengesetzes (ethischer Nihilismus) oder den Bestand irgendeiner Wahrheit (logischer Nihilismus) verneinen. In der modernen Philosophie wird der Begriff Nihilismus wegen seiner Mehrdeutigkeit und des diffamierenden Beigeschmacks wenig verwendet. Seine unterschiedlichen Bedeutungen im Verlauf der Geistesgeschichte lassen sich festmachen an dem, was verneint wird:

  • ein umfassender oder partieller Sinn des Lebens
  • ein Sinn der Weltgeschichte
  • erkennbare Tatsachen
  • moralische Verbindlichkeit, Werte, etc.


Im ersten und zweiten Fall verneinen Nihilisten, dass irgendeine Religion, Weltanschauung, philosophische oder politische Lehre den richtigen Weg zu leben weisen kann und lehnen daher jede Form von Engagement ab. Als problematisch kann hier die Aufrechterhaltung von Sinn als Motivation zur Handlung erlebt werden. Im dritten Fall handelt es sich um erkenntnistheoretischen Skeptizismus, im vierten um Protest, die Ablehnung gesellschaftlicher Werte und Normen bis hin zum Amoralismus.


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Misanthropie

Misanthropie charakterisiert eine Geisteshaltung, keine Handlungsweise. Ein Misanthrop muss weder gewalttätig, aggressiv noch arrogant sein, altruistisches Handeln ist bei ihm nicht ausgeschlossen. Die Misanthropie steht, trotz des etymologischen Anscheins, begrifflich nicht im Gegensatz zum verwandten Begriff der Philanthropie, mit welchem im Allgemeinen eher die Handlungsweise als die Einstellung eines Menschen bezeichnet wird.

Viele Gründe können Menschen dazu bringen, die Menschheit im Allgemeinen zu verachten: unerfreuliche Erfahrungen mit anderen Menschen, eine negative Beurteilung des menschlichen Wirkens auf der Erde, eine (etwa religionsgespeiste) negative Ansicht über die Moral des Menschen, seine ästhetische Ablehnung, der Wunsch nach einem nicht-menschlichen Nachfolger der Menschen und vieles andere mehr. Oft misst der Misanthrop den Menschen an der Elle eines Ideals, bemerkt dabei die Abweichung, und das lässt ihn dann zu der Überzeugung gelangen, dass alle Menschen von Grund auf schlecht seien.

Bei extremen Fällen von Abscheu dem Menschen gegenüber sondert sich der Misanthrop ab und führt ein Einsiedlerdasein. Diese selbst gewählte Isolation ist von pathologischer Menschenscheu zu unterscheiden, bei der trotz des Wunsches danach keine Nähe zur umgebenden menschlichen Gemeinschaft erreicht werden kann.

„So treibt das Bedürfnis der Gesellschaft, aus der Leere und Monotonie des eigenen Innern entsprungen, die Menschen zueinander; aber ihre vielen widerwärtigen Eigenschaften und unerträglichen Fehler stoßen sie wieder voneinander ab.“ – Arthur Schopenhauer


Nach einiger Zeit der Überlegung, der Hoffnung und der Enttäuschung, bin ich zu einer Erkenntnis gekommen, die sich sicherlich in den meisten Fällen bestätigt, wenn man seine geistige Isolation spürt, sie erkennt und seine Einsamkeit akzeptiert, da man die Hoffnung auf geteilte "Seelenverwandtschaft" aufgegeben hat, merkt das all die Frustration, Traurigkeit, der Weltschmerz reine Zeitverschwendung sind, man auch seine Depression erkennt und auch zugibt unter Depressionen zu leiden, ein dauerhaft lähmendes Gefühl in sich trägt. Dann folgt nach dieser Erkenntnis und dem Akzeptieren dieser Umstände ein Prozess, der einen immer mehr zum misanthropischen Nihilisten macht. Besonders wenn man von anderen Leuten umgeben ist, sich verstellt und auch sich selbst etwas vormacht, bereut man immer wieder diese Unehrlichkeit, doch dann nach einiger Zeit erkennt man das auch dieser ablehnende Nihilismus zur Last wird, auch wenn dieser einige Zeit, völlige geistige Freiheit verschafft, man fühlt sich gedanklich ungebunden. Diese Zeit umhüllt einen mit "Dunkelheit" doch man genießt diese innere Dunkelheit, man verabscheut das blendende, das lebhafte, diesen Zwang zur glücklichen Fröhlichkeit mit Grinsegesicht dazu. Doch irgendwann merkt man das eben diese Eigenschaft fehlt, man beginnt die Menschen allgemein zu hassen, man beschäftigt sich immer mehr mit den negativen Seiten der Menschen, statt den positiven. Man wird blind für das schöne am Leben.

Bla bla bla, ein jahrelanger Prozess in (meinem) Leben neigt sich dem Ende entgegen, noch ist es reine Ungewissheit was die Zukunft betrifft, doch je mehr ich in der Gegenwart, statt in der Vergangenheit und Zukunft lebe, je mehr genieße ich wieder das Leben, diese kurzen Episoden des Lebens, an denen einen alles und jeder egal sein kann, weil man es für andere ja im Prinzip auch ist (wenn dies nicht so wäre, wäre es ebenso grausam Mensch zu sein, ständig von interessierten, neugierigen Gestalten umgeben zu sein ist auch lästig).

Doch was hat es mit diesem Thema hier wieder aufsich?

"Nihilismus, Misanthropie und das Ende einer Depression"

Ich sag es mal so, Nihilismus und Misanthropie resultieren aus einer Depression, in den meisten Fällen. Man verbindet mit all diesen Begriffen nix positives, man will nicht so denken oder diesen Gedanken verfallen, doch wenn man es tut stellt man sich sehr interessante Fragen, meistens entstehen diese Fragen aus dem Gefühl der Einsamkeit (selbst dann wenn man von Freunden, Familie oder guten bekannten umgeben ist), man stellt sich elementare Fragen, diese Fragen führen zu mehr Fragen, ein Teufelskreis, doch irgendwann (wenn man sich wirklich genug depri gefühlt hat und inneres Mimimi betrieben hat) schafft man es wenigstens etwas diesen Kreis zu durchbrechen, man stellt sich weniger Fragen, sondern beginnt sich selbst Antworten zu geben, eine dieser Antworten folgt ganz schnell auf gewisse Sinn/Sinnlosfragen. Was zur Hölle erwarte ich von mir, was erwarten andere von mir, die Antwort ist NICHTS! Wenn man Tiere und Menschen vergleicht gewinnt man irgendwann die Erkenntnis das nen Vogel vermutlich nen sinnvolleres Leben hat als ein Mensch, man sieht ja sich und den Rest der Menschheit als reine Plage die aus ihren Fehlern kaum bis nix lernt, man will lieber dieser unbefangene, rumflatternde Vogel sein, den Wind zwischen den Federn fühlen usw.

Doch dann merkt man das dieser misanthropische Nihilismus zu eben dieser "Freiheit" führen kann, wenn man keine Hoffnungen mehr hat, wodurch sollte man denn da enttäuscht werden, man beginnt zu denken: "was hab ich schon zu verlieren?" und hat immer mehr Lust zu entdecken was man alles im Leben verlieren kann um es dann wieder etwas mehr wert zu schätzen. Die Situation ist vergleichbar mit nem Adligen reichen Sack, der einfach mal beschlossen hat in die 3.Welt zu gehen und freiwillig in völliger (kapitalistischer) Armut zu leben. Dieses Experiment wurde schon einige male gewagt, immer mit einem ähnlichen Ergebnis, diese Menschen haben wieder angefangen sich selbst und ihre Mitmenschen zu lieben, die einfachsten Dinge können einen Freude bereiten. Man merkt in welch geistiger Armut man bisher gelebt hat!

Nihilismus, Misanthropie und Depressionen sind zusammen eine "Krankheit" der 1. Welt, doch sind diese Symptome von Zivilisationskrankheit vielleicht notwendig um sein inneres und äußeres Gleichgewicht zu suchen? Kann die Liebe zwischen Menschen daran etwas (für gewisse Zeit) ändern, oder ist man damit völlig sich selbst überlassen? Einsamkeit oder Zweisamkeit im Leben, auf physischer Ebene kann Zweisamkeit was schönes sein, doch irgendwann führt diese immer auch zu geistiger Verwahrlosung und zweisamer Belanglosigkeit, man kann auch in einer noch so schönen Beziehung in diese Denkmuster verfallen und bekommt dann und wann Fluchtgedanken.

Als "kleine" Zusammenfassung: Wenn man diese Gedanken in ähnlicherweise besitzt, beginnt sich der Geist immer mehr vom Köper zu trennen in seinen Gedanken will man kein Mensch mehr sein, sondern ein völlig ungebundenes Wesen das seine Traurigkeit, seinen Hass durch geistige Freiheit überwinden will, seine Einsamkeit als das akzeptiert was es ist, man wird immer sich selbst und seinen Gedanken ausgeliefert sein, bis zum Tod, die gestellten Sinnfragen bleiben bis zum Schluss unbeantwortet auch wenn man sich hier und da einen kurzweiligen Sinn im Leben gegeben hat...

Nur Menschen die ihre Menschlichkeit verneinen, mit all ihren Konsequenzen, können sich frei fühlen. Doch erheben sich damit über die Zwischenmenschlichkeit und gehen das Risiko ein, alles Zwischenmenschliche zu verlieren, nur um eben dieses Bedürfnis nach Nähe wieder zu entdecken und wert zu schätzen. So nach dem Motto gib alles auf um dafür zu kämpfen. Laut Nietzsche ist ja das Leben "Kampf/Krieg" für jeden, nach innen und nach außen. Am Ende all dieser Gedanken ist man noch immer ein Mensch auf Sinnsuche und ist auf Zwischenmenschlichkeit angewiesen, Abgrenzung und Egoismus schaffen Freiheit aber auch Einsamkeit...

(für welche die es kurz mögen, die einfache Frage, resultieren Nihilismus und Misanthropie aus Depressionen? Wenn ja kann dieser Erkenntnisprozess schon ein erster Weg sein um an seinen Lebensumständen etwas zu ändern, auch wenn man es am Anfang als sinnlos betrachtet und Gedanklich völlig in anderen Sphären schwebt?) Bin auf Meinungen anderer gespannt und werde Gegenmeinungen und Vorschläge oder Fragen (selbst Fragen wie: "was soll dieser Mist hier?") nicht als sinnlos betrachten!

Dieses Thema ist mal wieder nur eine Sammlung meiner wöchentlichen Gedanken, dich mich jedoch schon einige Jahre begleiten und reifen Wink

Gibt es hier ähnliche Gedanken von anderen? (auch wenn diese Frage aus Sicht meines teilweise vorhandenen Nihilismus sinnlos erscheint Razz)
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BeitragThema: Re: Nihilismus, Misanthropie und das Ende einer Depression    Nihilismus, Misanthropie und das Ende einer Depression  Icon_minitimeMo 30 Apr 2012 - 18:40

Nihilismus gibt es garnicht!

Artikel wird noch durchgelesen, aber ich fand die Äußerung grade doch recht passend. Very Happy

__________________
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Man hat euch nur verarscht!
Wollt ihr es nicht sehn?
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BeitragThema: Re: Nihilismus, Misanthropie und das Ende einer Depression    Nihilismus, Misanthropie und das Ende einer Depression  Icon_minitimeMo 30 Apr 2012 - 19:04

Niemals nicht! Razz

Nun als Einstellung ist es ja das fehlen von etwas, doch so wie es auch den Begriff des "Nichts" gibt so eben auch den vom Nihilismus, der Mensch braucht selbst für die eine Schublade, die diese ablehnen Wink

Na ja der Artikel ist nur zur Information, in dem Fall ging es um eine Gedankenwelt die unweigerlich in oder eben aus einer Depression führt. Also das Thema ist eine Mischung aus Philosophie und Psychologie.
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BeitragThema: Re: Nihilismus, Misanthropie und das Ende einer Depression    Nihilismus, Misanthropie und das Ende einer Depression  Icon_minitimeFr 16 Nov 2012 - 3:26

Ich habe mir deinen Text mehrmals durchgelesen und finde mich darin sehr wieder.
Am Ende schreibst du: "Am Ende all dieser Gedanken ist man noch immer ein Mensch auf Sinnsuche und ist auf Zwischenmenschlichkeit angewiesen, Abgrenzung und Egoismus schaffen Freiheit aber auch Einsamkeit..."

Dein Lösungsansatz bzw. dein Ausweg aus der Depression, der Misanthropie und des Nihilismus
so schreibst du, war 1. das Bewusstsein selbiger Gedanken und 2. das Leben in der Gegenwart statt dem Festhalten an der Vergangenheit und der möglichen Zukunft. Habe ich das soweit richtig verstanden.

Ich finde mich fast zu 100 % darin wieder und suche jetzt schon recht lange nach einer Lösung für meine Depression und dem daraus resultierenden Welt- und Menschenbild. Ich denke nicht, dass ich letzteres jemals ablegen kann oder werde, geschweige denn wirklich will, sondern ich suche mehr einen Weg vielleicht nicht glücklich, aber weniger unglücklich zu sein. Einfach eine gewisse Akzeptanz meines Ichs und meines Lebens. Was dann vielleicht auch zu einem glücklicheren Bewusstsein führen würde. Öfter die kleinen Dinge im Leben genießen können, wenn du verstehst was ich meine.
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BeitragThema: Re: Nihilismus, Misanthropie und das Ende einer Depression    Nihilismus, Misanthropie und das Ende einer Depression  Icon_minitimeFr 16 Nov 2012 - 18:33

Zuerst ein Willkommen an Bord Smile

Inflames253 schrieb:
Dein Lösungsansatz bzw. dein Ausweg aus der Depression, der Misanthropie und des Nihilismus so schreibst du, war 1. das Bewusstsein selbiger Gedanken und 2. das Leben in der Gegenwart statt dem Festhalten an der Vergangenheit und der möglichen Zukunft. Habe ich das soweit richtig verstanden.

Ja, nichts ist wichtiger im Leben als der bewusst gelebte Moment, auch wenn es schwer fällt, da der Mensch oft ein nostalgisches Plänemachtier ist. Es ist jedoch möglich den Moment bewusster zu leben. Inzwischen ist es bei mir so eine Mischung aus Realitätsflucht in "schlechten" Momenten und Zeiten, doch in den schönen Zeiten das absolute bewusste ausleben dieser, somit sammelt man die positiven Momente und dann vermischen sich diese mit der Fantasie und den Erinnerungen. Wenn man diese dann "aufhebt" für schlechte Phasen, lebt man im Prinzip wieder in der Vergangenheit, doch man sollte sich an die positiven Momente erinnern ohne ihnen nachzutrauern, sondern immer auf neue gespannt sein.

Es hat auch mit dem Bewusstsein der Sterblichkeit und Endlichkeit der Dinge zu tun, wenn jeder Mensch wüsste das es kein "Leben" nach dem Tod gibt, so würden sie automatisch bewusster leben, jede nur mögliche Erfahrung in diesem einen Leben sammeln, selbst unschöne sind dann wichtig um die guten mehr wertzuschätzen. Ich als Agnostiker vermische gern die Vorstellung der absoluten, physischen Endlichkeit mit der eines unsterblichen/zeitlosen Bewusstseins. Natürlich nur so ein Gefühl, aber ich betrachte das Leben und den Köper als eine "Erfahrungssammelmaschine" und man sollte sich nicht zu sehr in ein System einbinden lassen und dabei vergessen zu "leben", doch man sollte für sich selbst und andere Menschen leben die man liebt, am besten ein "System" der Gegenseitigkeit und freien Entfaltung voller Vielfalt und toleranz. Das sind die besten Vorstellungen die ich da habe um Depressionen auch den Nihilismus und die Misanthropie zu überwinden.

Habe da einige interessante Lebensphilosophien im Zen-Buddhismus und im Diskordianismus (ein Witz getarnt als Religion oder eben umgekehrt) für mich gefunden.

Inflames253 schrieb:
Ich finde mich fast zu 100 % darin wieder und suche jetzt schon recht lange nach einer Lösung für meine Depression und dem daraus resultierenden Welt- und Menschenbild.

Ich denke wir sind alles andere als Einzelfälle in diesem Fall, manchen ist es nicht bewusst und sie verbinden damit nicht diese Begriffe/Definitionen doch ich spüre es bei vielen Menschen denen ich begegne die ähnliche Denk- und Fühlweisen haben. Man sollte nicht aufgeben doch man sollte auch nicht im Zorn über sich selbst und den Rest der Menschheit sich das Ende der Welt erhoffen (das habe ich lange Zeit gemacht), man sollte beginnen die wenigen positiven Momente im Leben für sich filtern und "speichern", man sollte dabei nicht in diesen Momenten hängen bleiben, doch sich ab und zu an diese erinnern und wertschätzen.

Ja die kleinen Dinge genießen, es sind so simple Momente die Menschen auf ganz vielfältige Weise erfahren können. Bei mir ist es oft ein Abend in geselliger Runde mit "bewusstseinserweiternden" Gesprächen. Passige Musik, passiges Wetter und am besten ne sternklare Nacht. Oder nen Lächeln von anderen Personen die einem im Alltag begenen, die gegenseitige Liebe.

Mein Menschenhass ist zwar unterschwellig dauerhaft aktiv, doch ich erkenne ihn und lass mich nicht mehr von ihm beherrschen. Ich habe inzwischen die Erkenntnis gewonnen das es allein mein Ego ist das mir so oft im Leben alles verbaut, es kann zwar auch unheimlich motivieren, doch meist ist es ein gefräßiger Schweinehund der einem jeden noch so schönen Moment versauen kann. Ich glaube ja inzwischen das allein das Ego der Quell allen Übels auf dieser kleinen Kugel ist. Der Mensch kann es jedoch lernen zu beherrschen, man muss das Ego wie einen hungrigen Schmerzkörper betrachten der durch Macht, Wut, Hass, übermäßigen Bedürfnissen (Gier) und fehlender Selbstkontrolle gefüttert wird, besonders wenn das eigene Ego "besser" als das der anderen sein will und ständig nen Schwanzvergleich macht, das kann wie eine Krankheit werden, am Ende ist man deprimiert wenn man erkennt das andere durch Selbstbewusstsein und ein gesundes Ego mehr im Leben auf die Reihe bekommen und glücklicher sind als krankhafte Egomanen.

Ich gebe aber gern zu das ich ein heimlicher, gelegenheits- Egomane und Misanthrop bin der auch leicht bipolar ist, doch diese Erkenntnis ist der erste Schritt in die richtige Richtung Wink

Früher habe ich immer gedacht wie grausam und falsch doch diese Welt ist, doch dann habe ich gemerkt das im Grunde alle so denken, nur die die positiv denken und handeln sind frei von solchen Gefühlen, was aber nicht heißt das diese nicht auch so gefühlt haben, es ist ein langer Erkenntnisprozess, ich glaube inzwischen das die meisten Menschen erst die Hölle in ihrer Gefühlswelt ertragen mussten um als etwas leuchtendes wiedergeboren zu werden oder eben daran kaputt gegangen sind, das schlimmste im Leben ist die Selbstaufgabe. Ich bin für Selbstbestimmung im Leben, das schließt auch die Selbstaufgabe mit ein als letzte Option, eine Welt in der Euthanasie anerkannt ist (bei starker physischer und psychischer Beeinträchtigung) wäre der letzte Weg im Leben, besonders auch im hohen Alter vielleicht ein stück angenehmer, schließlich haben wir nur dieses eine Leben, es sollte so angenehm wie möglich gestaltet sein, keiner soll zu Lebensqualen gezwungen sein. Darum hoffe ich auch das einem immer diese Option im Leben offen bleibt, denn so komisch das klingt, wenn man diesen "schönen" Tod als Hoffnungsschimmer im Hinterkopf hat um aus dem Leben zu gehen wann und wo man will, so würde im Leben für viele das positive wieder bewusster.

Darum find ich den oft kindischen Umgang mit Depressionen, der Drogenpolitik, freiwilliger Euthanasie und der fehlenden Selbstbestimmtheit (mehr eine Scheinselbstbestimmung die einem eingetrichtert wird) sind die Auslöser für die meisten Probleme in unserer Gesellschaft. Wir leben eben in einem goldenen Käfig. Es gilt diesen zu überwinden und Krankheiten wie Depressionen werden nur noch das Produkt eines Mangels bestimmter Hormone sein und eben nicht die Folge gesellschaftlicher Probleme, in dem das System selbst der Problem ist...

Hoffe das war kein gedankliches, unverständliches Kauderwelsch von mir und du verstehst was ich sagen will Very Happy
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BeitragThema: Re: Nihilismus, Misanthropie und das Ende einer Depression    Nihilismus, Misanthropie und das Ende einer Depression  Icon_minitimeSa 17 Nov 2012 - 21:00

Positive Momente zu erleben muss ja kein Zufall sein, man kann im Leben dafür sorgen, das sich positive Momente mehren. Freundschaften pflegen, sich mit Dingen beschäftigen, die einen begeistern, z.B. Musik machen. In meinem Fall: Windsurfen, dabei erlebe ich seit Jahren die tollsten Momente. Und so helfen solche Passionen tatsächlich, dem Leben Sinn zu geben. Ein Sinn im Leben ist nicht einfach da, man kann ihn nicht finden, man kann ihn sich erschaffen, indem man Dinge tut, die für einen Sinn machen.

Der jüngeren Generation sei noch gesagt: Ich habe mittlerweile seit drei Jahren die Erfahrung machen dürfen, dass das sinnvollste im Leben ist: Kinder haben.
Für seine Kinder sein bestes zu geben, für mich gibt es nichts sinnvolleres. Es hilft auch, aus der Ego-Zentrierung herauszukommen, die für viele psychische Probleme wie auch für Depressionen mitverantwortlich ist. Wir drehen uns oft viel zu sehr um uns selbst, grübeln, suchen...

Wer von Euch irgendwann Kinder hat kann sich schonmal auf wundervolle Erfahrungen freuen. Bei aller Anstrengung, die natürlich auch nötig ist um die Kleinen groß zu bekommen.
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BeitragThema: Re: Nihilismus, Misanthropie und das Ende einer Depression    Nihilismus, Misanthropie und das Ende einer Depression  Icon_minitimeSo 18 Nov 2012 - 5:36

Danke, ich hab deinen Artikel recht zufällig beim googlen gefunden und ich fand ihn so interessant, das ich einfach antworten musste.
Danke, für deine ausführliche Ausführung. Ich versuche sie mal nach und nach abzuarbeiten und zu kommentieren.


Zitat :
"Ja, nichts ist wichtiger im Leben als der bewusst gelebte Moment, auch wenn es schwer fällt, da der Mensch oft ein nostalgisches Plänemachtier ist. Es ist jedoch möglich den Moment bewusster zu leben. Inzwischen ist es bei mir so eine Mischung aus Realitätsflucht in "schlechten" Momenten und Zeiten, doch in den schönen Zeiten das absolute bewusste ausleben dieser, somit sammelt man die positiven Momente und dann vermischen sich diese mit der Fantasie und den Erinnerungen. Wenn man diese dann "aufhebt" für schlechte Phasen, lebt man im Prinzip wieder in der Vergangenheit, doch man sollte sich an die positiven Momente erinnern ohne ihnen nachzutrauern, sondern immer auf neue gespannt sein. "

Genau das probiere ich, mit mehr oder weniger Erfolg. Die guten Momente festhalten, die die schlechten zwar nicht negieren, aber sie zumindest erträglicher machen.
Bewusster bzw. überhaupt bewusst leben, so viel mitzunehmen wie möglich. Neue Erfahrungen, Eindrücke, Gesichter und Menschen an sich. Die Realitätsflucht findet leider bei mir noch zu wenig rein geistig statt, sondern noch viel zu häufig über Drogen (Alkohol und Dope) statt, die ich aber auch durchaus als positive Erfahrung auffasse, mal nicht Herr meiner Selbst zu sein, jedenfalls nicht vollständig, sondern verändert und teilweise weniger gefangen in dem auch von dir angesprochenen goldenen Käfig.

Zitat :
Es hat auch mit dem Bewusstsein der Sterblichkeit und Endlichkeit der Dinge zu tun, wenn jeder Mensch wüsste das es kein "Leben" nach dem Tod gibt, so würden sie automatisch bewusster leben, jede nur mögliche Erfahrung in diesem einen Leben sammeln, selbst unschöne sind dann wichtig um die guten mehr wertzuschätzen. Ich als Agnostiker vermische gern die Vorstellung der absoluten, physischen Endlichkeit mit der eines unsterblichen/zeitlosen Bewusstseins. Natürlich nur so ein Gefühl, aber ich betrachte das Leben und den Köper als eine "Erfahrungssammelmaschine" und man sollte sich nicht zu sehr in ein System einbinden lassen und dabei vergessen zu "leben", doch man sollte für sich selbst und andere Menschen leben die man liebt, am besten ein "System" der Gegenseitigkeit und freien Entfaltung voller Vielfalt und toleranz. Das sind die besten Vorstellungen die ich da habe um Depressionen auch den Nihilismus und die Misanthropie zu überwinden.

Habe da einige interessante Lebensphilosophien im Zen-Buddhismus und im Diskordianismus (ein Witz getarnt als Religion oder eben umgekehrt) für mich gefunden.

Diskordianismus musste ich eben googlen, war mir bisher nicht bekannt, aber ein sehr interessantes, lustiges und dennoch in sich logisches System, oder auch nicht.

Als Realist und gemäßigter Atheist/Agnostiker ist mir die Endlichkeit und Sterblichkeit aller Dinge durchaus bewusst, deshalb finde ich deine gewählte Lebensphilosophie auch so sinnvoll, auch wenn die Vorstellung eines ewigen Bewusstseins nach dem Tod wahrscheinlich mehr Wunschtraum ist, aber wer weiß, das werden wir ja früher oder später dann sehen, oder auch nicht.
Ich denke, wenn dein "System der Gegenseitigkeit und freien Entfaltung voller Vielfalt und Toleranz" mehr Menschen beherzigen würden, wäre die Welt gar kein so schlechter Ort Wink
Auch Wunschdenken, aber wenigstens für mich persönlich klingt das nach einer Lebensphilosophie, nach der es sich gut lebt.


Zitat :
Ich denke wir sind alles andere als Einzelfälle in diesem Fall, manchen ist es nicht bewusst und sie verbinden damit nicht diese Begriffe/Definitionen doch ich spüre es bei vielen Menschen denen ich begegne die ähnliche Denk- und Fühlweisen haben. Man sollte nicht aufgeben doch man sollte auch nicht im Zorn über sich selbst und den Rest der Menschheit sich das Ende der Welt erhoffen (das habe ich lange Zeit gemacht), man sollte beginnen die wenigen positiven Momente im Leben für sich filtern und "speichern", man sollte dabei nicht in diesen Momenten hängen bleiben, doch sich ab und zu an diese erinnern und wertschätzen.

Ja, das kann ich auch aus meinem persönlichen Umfeld so bestätigen. Viele verbinden vielleicht nicht die selben Begriffe wie ich damit, aber aus ihren Äußerungen kann man durchaus die selben Gedankengänge und -muster erkennen, vielleicht auch einfach deshalb, weil sie sich viel weniger bewusst damit auseinandersetzen und somit auch weniger reflektieren.
Ich denke eigentlich auch, dass ich nur aus diesem gedanklichen Loch rauskomme, wenn ich einfach die positiven Dinge, so klein und selten sie auch sein mögen (du sprichst z.B. einfach von einem Lächeln von deinem gegenüber im Alltag) nehme und rausfiltere, die dieses Grau und Schwarz um mich herum irgendwie aufwiegt.
Wenn überhaupt wünsche ich mir das Ende der Menschheit herbei, denn das Ende der Welt wird der Mensch niemals verursachen können, egal wie größenwahnsinnig er sein mag. Die Erde wird den Menschen überleben, wir sind nur ein kleiner Funken gemessen an der Größe und der Zeitspanne des Universums und nehmen uns doch weit mehr heraus, als uns zustände.

Zitat :
Ja die kleinen Dinge genießen, es sind so simple Momente die Menschen auf ganz vielfältige Weise erfahren können. Bei mir ist es oft ein Abend in geselliger Runde mit "bewusstseinserweiternden" Gesprächen. Passige Musik, passiges Wetter und am besten ne sternklare Nacht. Oder nen Lächeln von anderen Personen die einem im Alltag begenen, die gegenseitige Liebe

Ein geselliger Abend, mit oder ohne Drogen, stimmige Musik, die richtigen Leute d.h. geistig nicht unbedingt minderbemittelt, ja so laufen auch meistens die besten Momente bzw. Abende bei mir ab. Ich bin genügsam, was so etwas angeht. Das müssen keine ausschweifenden Parties sein, wobei so eine durchgetanzte Nacht oder ein gutes Konzert oder gar Festival natürlich auch seinen ganz besonderen Reiz haben.
Die genieße ich dann natürlich auch, allerdings verfalle ich ganz schnell wieder in alte, gewohnte Denkmuster(Gefühl von Einsamkeit und Leere, selbst wenn ich unter meinen engsten Freunde sitze) zurück.
Ich muss noch erwähnen, dass ich auch meistens eine Maske trage. Ausgelassen, fröhlich, gut gelaunt. Doch das ist wie gesagt nur Maskerade, die aber schon so in Fleisch und Blut übergegangen ist, dass niemand der mich nicht wirklich kennt, in der Lage ist, den Unterschied festzumachen.

Zitat :
Mein Menschenhass ist zwar unterschwellig dauerhaft aktiv, doch ich erkenne ihn und lass mich nicht mehr von ihm beherrschen. Ich habe inzwischen die Erkenntnis gewonnen das es allein mein Ego ist das mir so oft im Leben alles verbaut, es kann zwar auch unheimlich motivieren, doch meist ist es ein gefräßiger Schweinehund der einem jeden noch so schönen Moment versauen kann. Ich glaube ja inzwischen das allein das Ego der Quell allen Übels auf dieser kleinen Kugel ist. Der Mensch kann es jedoch lernen zu beherrschen, man muss das Ego wie einen hungrigen Schmerzkörper betrachten der durch Macht, Wut, Hass, übermäßigen Bedürfnissen (Gier) und fehlender Selbstkontrolle gefüttert wird, besonders wenn das eigene Ego "besser" als das der anderen sein will und ständig nen Schwanzvergleich macht, das kann wie eine Krankheit werden, am Ende ist man deprimiert wenn man erkennt das andere durch Selbstbewusstsein und ein gesundes Ego mehr im Leben auf die Reihe bekommen und glücklicher sind als krankhafte Egomanen.

Ich gebe aber gern zu das ich ein heimlicher, gelegenheits- Egomane und Misanthrop bin der auch leicht bipolar ist, doch diese Erkenntnis ist der erste Schritt in die richtige Richtung

Da würde ich dir ebenfalls zustimmen, dass immer das jeweils eigene Ego zu den meisten, wenn nicht gar allen Problemen führt. Doch das Bewusstsein einerseits und der Kampf andererseits sind dann nochmal zwei unterschiedliche Geschichten, denn meistens ist es viel bequemer auf sein Ego völlig unkritisch zu hören, als es zu hinterfragen.

Zitat :
Früher habe ich immer gedacht wie grausam und falsch doch diese Welt ist, doch dann habe ich gemerkt das im Grunde alle so denken, nur die die positiv denken und handeln sind frei von solchen Gefühlen, was aber nicht heißt das diese nicht auch so gefühlt haben, es ist ein langer Erkenntnisprozess, ich glaube inzwischen das die meisten Menschen erst die Hölle in ihrer Gefühlswelt ertragen mussten um als etwas leuchtendes wiedergeboren zu werden oder eben daran kaputt gegangen sind, das schlimmste im Leben ist die Selbstaufgabe. Ich bin für Selbstbestimmung im Leben, das schließt auch die Selbstaufgabe mit ein als letzte Option, eine Welt in der Euthanasie anerkannt ist (bei starker physischer und psychischer Beeinträchtigung) wäre der letzte Weg im Leben, besonders auch im hohen Alter vielleicht ein stück angenehmer, schließlich haben wir nur dieses eine Leben, es sollte so angenehm wie möglich gestaltet sein, keiner soll zu Lebensqualen gezwungen sein. Darum hoffe ich auch das einem immer diese Option im Leben offen bleibt, denn so komisch das klingt, wenn man diesen "schönen" Tod als Hoffnungsschimmer im Hinterkopf hat um aus dem Leben zu gehen wann und wo man will, so würde im Leben für viele das positive wieder bewusster.

Darum find ich den oft kindischen Umgang mit Depressionen, der Drogenpolitik, freiwilliger Euthanasie und der fehlenden Selbstbestimmtheit (mehr eine Scheinselbstbestimmung die einem eingetrichtert wird) sind die Auslöser für die meisten Probleme in unserer Gesellschaft. Wir leben eben in einem goldenen Käfig. Es gilt diesen zu überwinden und Krankheiten wie Depressionen werden nur noch das Produkt eines Mangels bestimmter Hormone sein und eben nicht die Folge gesellschaftlicher Probleme, in dem das System selbst der Problem ist...



Das mag wohl am dualistischen Prinzip bzw. der dualistischen Wahrnehmung vom Menschen liegen. Erst wenn man das Gegenteil kennt bzw. Vergleichsmöglichkeiten hat, kann man die andere Seite schätzen lernen. Und an diesem langwierigen Prozess gehen viele kaputt und ich war schon oft kurz davor aufzugeben. Doch eigentlich will ich nicht aufgeben, ich will nicht nicht leben, sondern viel mehr leben (hoffe, das war jetzt einigermaßen verständlich).
Ich wäre auch für einen offeneren und toleranteren Umgang mit solchen Tabuthemen wie Euthanasie, Drogen, Depressionen und Burnout und unkonventionellen Lebensstilen, aber solche gesellschaftlichen Veränderungen braucht Generationen um in den festgefahrenen Köpfen der meisten anzukommen oder erst überhaupt wahrgenommen zu werden.

Dein "Kauderwelsch" war sehr gut verständlich und ich konnte dir in eigentlich allen Punkten zustimmen. Ob die Umsetzung auch so klappt, wird die Zukunft zeigen. Eine positivere Einstellung werde ich nicht von jetzt auf morgen bekommen und ich werde wohl noch oft in alte Denkmuster verfallen, aber vielleicht gelingt es mir ja eines Tages frei oder wenigstens freier zu leben und zu denken als jetzt.

Danke auf jeden Fall für den regen und überaus interessanten Austausch Smile

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BeitragThema: Re: Nihilismus, Misanthropie und das Ende einer Depression    Nihilismus, Misanthropie und das Ende einer Depression  Icon_minitimeDo 6 Dez 2012 - 22:28

Hey, Unbekannte.

Ganz ehrlich, ich weiß nicht wer wir sind und was wir hier machen.

Meine "X-Zone-Erfahrungen" verschmelzen mit fantasievollen Gedanken und philosophischen Modellen. Das wichtigste habe ich von Vorbildern und Mentoren gelernt. Der Rest wird zusammen geschraubt und Glaube genannt. Für mich ist einfach alles Glaube. An Götter, an die Wissenschaft, die Menschlichkeit, die Kinder, das Glück. Depression und Misanthropie sind dabei keine Alternativen. Nicht für mich. Nicht, seit dem ich mein Leben an die Wand gefahren habe und den Trümmern entflohen bin. Meine Überzeugung: Wir müssen Widerstand leisten. Widerstand macht Wachstum aus. Depressionen sind Probleme und Probleme sind Chancen (insofern stimme ich dir zu, Crawler).

Nihilismus ist in seiner radikalen Form philosophische Kastration. Ich nutze ihn selten und nur in seinen begrifflich relativierten Versionen. Als radikaler Konstruktivist betrachte ich alles als selbst erschaffen. Das ist meine Basis.

Vielleicht sollte ich zuerst bei dieser anfangen.

Fakt ist, wer immer diese Zeilen liest, sitzt im selben Boot wie ich. Wir verweilen vor unserer Technologie und versuchen durchzusteigen. Im Scheinwerferlicht unseres Blickes nehmen wir Raum und Materie war, hören Frequenzen und riechen Moleküle. Niemand weiß, wie das alles wirklich zusammengehalten wird.

Nun fange ich an mich zu fragen, was vor meinen Augen vorgeht. Abends schlafe ich ein und werde in ein Reich mangelnder Kausalität gerissen und wenn ich aufwache, stelle ich fest, das alles war nur sehr kurz und ist vorbei - es passiert immer wieder - aber ich kehre daraus zurück. Es war nur ein Traum!

Und die Gestalten in unseren Träumen? Sie haben andere Körper, trotzdem sind wir das selbst. Im Wachsein weiß man das, denn es fand ja alles nicht im außen, sondern im eigenen Körper statt. Außer in luziden Träumen, vergessen wir dieses Wissen in dieser Dimension. Aber die Traumgestalten verhalten sich trotz allem wie eigene Wesen! Wissen wir wirklich, ob sie ein eigenen Bewusstsein haben oder nicht-haben können?

Wir konstruieren unsere Träume. Oder unser Unterbewusstsein. Sie finden statt und werden knallhart beendet. Wir wachen auf und erinnern uns. Kehren in eine Dimension zurück, die über dieser Traumwelt steht und doch nutzen wir diese niedere, innere Daseinsform. Um eine fiktive Geschichte zu schreiben, Gefühle dazu wahrzunehmen, und erfahrener zurückzukehren.

In meinem Weltbild gibt es unendlich viele Dimensionen. Warum? Ich habe Unendlichkeit gespürt. Sie war echt. Echter als das alles hier. Auf Pilzen, in Meditationen und in Zuständen absoluter Gegenwärtigkeit (Sex, Liebe, Adrenalin). Weil ich in die Sterne sehe und ahne: Raum kann keine Grenzen haben. Weil ich mir die menschliche Fantasie durchdenke und feststelle: Die Variationen sind grenzenlos! Wir können die Dinger immer kleiner und immer größer machen, immer anders und immer neuer. Ob mit dem Verstand, dem Gefühl oder der Fantasie: Unendlichkeit! Keine Grenze, weder materiell, noch körperlich, ist definierbar. Alles verschwimmt mit allem zu einem einzigen Ozean. Anfang und Ende? Nur Worte! Aber zurück dir.

Nehmen wir dich in deinem Wachzustand, während du hier liest: Wir leben eine gemeinsame Dimension und nennen sie Realität. Aber wer ist das? Dieses wir, dass sich aus Ichs zusammen setzt? Was ist ein Ich? Ich bin das, was mein Leben und diese Dimensionen beobachtet. "Ich" fühle meine Gefühle, denke meine Gedanken, erlebe meine Erfahrungen, spüre diesen Körper und entwickle Verhaltensweisen und Bewertungen. Viele machen es sich nun leicht, sie nehmen die Gefühle, Gedanken, ihre Erfahrungen, ihren Körper und individuellen Muster zusammen und sagen: Das bin ich! Alles, was man dann zusammen gezogen hat, wandelt sich. Von Sekunde zu Sekunde. Hier entfremdet unsere Sprache, denn wir nennen ein Bündel "Ich", das im nächsten Augenblick völlig neu rekonstruiert wurde. Begriffe machen nur bei beständigen Eigenschaften Sinn. Und diese Eigenschaften in uns wandeln sich. Wie die Materie im Scheinwerferlicht deiner Augen. Es zieht alles in einem Strom vorbei. Und doch ist eine Sache beständig: Die reine Beobachtung. Es ist wie im Schlaf! Du bist im Strom einer Geschichte, sie rauscht an dir entlang und deine Rolle in ihr ebenso. Aber wir sind nicht diese Rolle. Wir genießen die Geschichte, wachen auf und haben aus ihr gelernt.

Worin unterscheidet sich der Beobachter in deinem Körper von dem Beobachter in meinem Körper? Und ich ahne und durchdenke: Es gibt keine Unterschiede! Wir sind die selbe Beobachtung, an zwei Orten, in zwei Körpern, zur selben Zeit.

Mein nächster, argumentativer Schritt ist heftig. Als dieses Universum erschaffen wurde, entfaltete sich die Singularität, das eine, in zwei. Plus und Minus. Licht und Dunkel. Es gehört immer noch zusammen. Strukturen, die wir wissenschaftlich nicht erfassen können, verstecken sich hinter dieser Singularität. Wieso? Weil alles eine Kette von Reaktionen ist. Jede Aktion, hat eine Ursache. Entweder man sagt: Es existieren nur Aktionen, oder: Es existieren nur Reaktion. Das ist ein sprachliches Problem und unerheblich, denn Potential bleibt weiterhin unendlich.

Nun, glaube und schlussfolger ich, dass, weil alles miteinander verbunden ist, der Beobachter ein Resultat dieser aller Verbindungen auf einmal ist. Wir sind das Eine, aus dem wir kamen.

"Nichts" ist ein sehr zwiespältiges Wort. Zu meinen, alles entstand im "Nichts" bedeutet nur, eine willkürliche Grenze gesetzt zu haben. Das Problem dabei ist, dass wir keine konkrete Erfahrung des "Nichts" haben. Nicht in unserem Bewusstsein. Habt ihr irgendwo ein Gegenstück zum "Sein" gefunden?

Vielleicht ist es einfacher, wenn ich den Gedanken weiter stricke. "Ich" bedeutet: sich selbst beobachtendes Universum. Warum beobachtet es sich selbst? Um Erfahrungen zu machen. Unter dem Prinzip des Gottesglaube wäre folgende Metapher möglich: Gott kreiert den Menschen und bindet ihn an ein Gummiseil, das sicher stellt, dass der Mensch mit Gott verbunden bleibt und wiederkehrt. Der Mensch rennt davon und es wird immer schwieriger, er blickt zur Seite und erkennt andere Menschen wie sie ihre maximale Spannung erreichen und vollkommen zurück gerissen werden. Für ihn sind sie weg. Und es scheint sinnlos gewesen zu sein. Weil der Mensch den Gott nicht sieht. Und er begreift: Dieser Rolle, die ich einnehme, wird auseinander fallen! Er kann sich nicht vorstellen, ein Traum Gottes zu sein, als Gott aufzuwachen und glücklich zu begreifen: Die Geschichte eben war wundervoll! Ich wachse und wachse unbegrenzt! Das ist Expansion!

Also ist in meinem Weltbild nichts umsonst. Nihilismus macht keinen Sinn. Es geht sogar darum, so weit wie möglich zu kommen. Im kollektiven Traum "Leben" so viel wie geht zu schaffen. Alles zu erbauen, alles zu erleben, obwohl man weiß, es ist eigentlich nur eine Übung. Es ist einfach nur ein Traum. Und gerade deshalb, muss ich alles geben, muss erwachen und beginnen diesen Traum zu formen.

Wir sollten an ein Eden glauben. Und alles daran setzen, das ultimative Miteinader anzustreben. Wir könnten durch unsere Stadt gehen, einem anderen in die Augen sehen und wie zwei Götter einander anerkennen, wissend, dass man ein gemeinsames Spiel spielt. Wir müssen erschaffen. Das ist alles, um was es geht.

Und wir stehen am Ufer, der Strom zieht nur vorbei, uns kann nichts passieren.
Unsterblichkeit erahnen bedeutet, an Unendlichkeit zu glauben.
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BeitragThema: Re: Nihilismus, Misanthropie und das Ende einer Depression    Nihilismus, Misanthropie und das Ende einer Depression  Icon_minitimeFr 7 Dez 2012 - 1:15

Die ewige Rotation schrieb:
Hey, Unbekannte.

Ganz ehrlich, ich weiß nicht wer wir sind und was wir hier machen.

Am Anfang sind wir alle scheinbar "unbekannte", doch Nach und Nach wenn man seinen Geist und das (symbolische) Herz öffnet, stellt man die Gemeinsamkeiten fest, völlig unabhängig von Herkunft, Kultur oder Geschlecht Wink

Ich weiß ehrlich aber auch nicht wer wir sind und was wir hier machen. Ich denke das zu erfahren ist ein Prozess der bis zum Tod andauert.

Die ewige Rotation schrieb:
Meine "X-Zone-Erfahrungen" verschmelzen mit fantasievollen Gedanken und philosophischen Modellen. Das wichtigste habe ich von Vorbildern und Mentoren gelernt. Der Rest wird zusammen geschraubt und Glaube genannt. Für mich ist einfach alles Glaube. An Götter, an die Wissenschaft, die Menschlichkeit, die Kinder, das Glück. Depression und Misanthropie sind dabei keine Alternativen. Nicht für mich. Nicht, seit dem ich mein Leben an die Wand gefahren habe und den Trümmern entflohen bin. Meine Überzeugung: Wir müssen Widerstand leisten. Widerstand macht Wachstum aus. Depressionen sind Probleme und Probleme sind Chancen (insofern stimme ich dir zu, Crawler).

So seh auch ich inzwischen (fast) alles, Depression und Misanthropie sind keine Alternativen, das sind Symptome einer Störung, eine Störung die aus negativen Erfahrungen resultiert, eine Anhäufung dieser und mit fehlenden Erfolgserlebnissen, auch fehlender Geborgenheit. Der Glaube beginnt schon beim Blick in den Spiegel, man "glaubt" zu wissen wen man da sieht, doch man sieht schließlich nur eine oberflächliche Reflektion von Materie. Die Selbsterkenntnis bringt Gewissheit, man glaubt nicht mehr dies oder das zu sein, sondern man ist sich gewiss, ja das bin ICH und ich bin nicht Bestandteil und die Kombination oberflächlicher Komponenten. Aus wissenschaftlicher Sicht sind wir alle biochemische Maschinen, die durch lange und komplexe Evolutionsprozesse zu denkenden und fühlenden Wesen wurden, doch woher wusste die Evolution wie und was sie da eigentlich "will", welche Probleme und Anpassungsprozesse folgen. Ja die uns oft verborgenen "Muster", scheinbar ist das Leben nicht allein das Produkt reiner Willkür, sonst gäbe es sicherlich auch keine beobachtende und fragende Spezies.

Als Agnostiker denke ich wissenschaftlich, rational, jedoch möchte ich auch die spirituelle Komponente nicht missen, ich weiß es einfach nicht, aber ich spüre es in speziellen Momenten, diese "Verbindung".

Die ewige Rotation schrieb:
Wir konstruieren unsere Träume. Oder unser Unterbewusstsein. Sie finden statt und werden knallhart beendet. Wir wachen auf und erinnern uns. Kehren in eine Dimension zurück, die über dieser Traumwelt steht und doch nutzen wir diese niedere, innere Daseinsform. Um eine fiktive Geschichte zu schreiben, Gefühle dazu wahrzunehmen, und erfahrener zurückzukehren.

Ich mag diese Formulierung, sind wir die unterbewussten Architekten unserer Träume, ein chaotisches Sammelsurium aus Eindrücken und Erinnerungen vermischt zu einer Komposition? Nun ich erinnere mich noch an den geträumten "Kuss", ein sehr schöner und für mich bis heute rätselhafter Traum. Ich hatte vor diesem Traum noch nie intensiv geküsst oder wurde geküsst, ich war noch ein Teenager, doch als ich meinen ersten Kuss hatte, schoss mir wieder dieser Traum durch den Kopf, woher wusste ich wie sich das anfühlt? Ich fühle mich im Geiste wie ein alter Mann und in dem Fall trifft es die Szene mit dem Limbus in dem Film Inception.

Die ewige Rotation schrieb:
Also ist in meinem Weltbild nichts umsonst. Nihilismus macht keinen Sinn.


Das ist ja das schlimme am Nihilismus, es ist das Fehlen jeden Sinns in der Existenz, doch Nihilismus lehnt keine persönliche Sinngebung ab, jeder soll sich selbst einen "Sinn" geben, doch der Nihilismus lehnt einen gesellschaftlichen, religiösen Sinn ab, bzw. es gibt in dieser Vorstellung schlicht und einfach keinen Sinn, im Prinzip ist das die traurigste Form der Existenz, doch sie Folgt meist aus negativen Lebenswegen, voller Wissen aber ohne "Sinngebenden" Inhalt im Leben, führt das in die absolute Isolation, man hat keinen Bezug mehr zu sich, seinen Mitmenschen und auch zur Natur nicht mehr wirklich, man denkt nur noch an die Nahrungskette. Der Nihilismus KANN keinen Sinn machen, denn er lehnt jede Form von Sinn ab...

Die ewige Rotation schrieb:
Wir sollten an ein Eden glauben. Und alles daran setzen, das ultimative Miteinader anzustreben. Wir könnten durch unsere Stadt gehen, einem anderen in die Augen sehen und wie zwei Götter einander anerkennen, wissend, dass man ein gemeinsames Spiel spielt. Wir müssen erschaffen. Das ist alles, um was es geht.


Ah daher auch dein anderer Name "Edengefühle", inzwischen denke ich da ähnlich. Erschaffen ist denke ich auch der Sinn der ganzen Natur, man will sich selbst entwickeln, erforschen und erschaffen. Ich denke das die Kreativität und die Muse die wichtigsten Eigenschaften eines Menschen sind, am besten wenn man diese mit anderen teilt und großes bewirkt. Die Zukunft erfüllt die isolationistischen Egobotter mit Abscheu oder Angst, jede Veränderung wird gefürchtet oder gar bekämpft. Doch ausgeschlossene, kreative Menschen mit starkem Herz und Hirn, mit Rationalität und Spiritualität können zu inspirierenden oder eben "erschaffenden" Menschen werden. Es fängt beim Austausch seiner Gedanken an, schon das ist schöpferisch, die Frage ist, bringt das auch anderen etwas, hilft es oder kann es einen befreien von einer Last?

Dieses Thema ist aus einer sehr negativen Stimmung "erschaffen" worden und mein Ziel ist es diesen Schleier aus Nihilismus, Misanthropie und der Depression abzulegen, denn der Mensch ist oft von genau diesen Eigenschaften gefangen, in sich selbst versunken. Ich sehe auch in einem blinden Glauben ein Problem mit dem Ego. Wenn Kreativität auf spirituellen Glauben und wissenschaftliche Rationalität trifft, dann hat man die Mischung die einen das negative Denken/Fühlen überwinden lassen. Das Schöpferische ist nicht nur für sich eine Wohltat, sondern auch für seine Mitmenschen.

Die Zukunft hat viele Namen: für Schwache ist sie das Unerreichbare, für die Furchtsamen das Unbekannte,
für die Mutigen die Chance.


Ich denke dieses Thema geht schon in eine andere Richtung, die Basis war das nackte Wissen, dann die Erkenntnis mit völliger Ernüchterung, einhergehend mit einer Sinnkrise + Depression, verbunden mit Hass auf sich und alle anderen seiner Spezies, warum können wir denken und fühlen, warum nicht wie ein Floh sein? Doch wenn man diese Gedanken langsam überwinden merkt man das der Sinn des Lebens wie hinter einer matten Scheibe immer vor uns schwebt, die Selbsterkenntnis und die schöpferische Kreativität sind es die uns einen Sinn geben. Ein spiritueller Weg der Erkenntnisse und auch der Bewusstseinserweiterung. Ich betrachte das gern so:





Ich danke dir auch für deinen Beitrag, freue mich über inspirierenden Perspektivenaustausch, die Meinung ist sicherlich weitestgehend ähnlich wie die meine Smile
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BeitragThema: Re: Nihilismus, Misanthropie und das Ende einer Depression    Nihilismus, Misanthropie und das Ende einer Depression  Icon_minitimeFr 7 Dez 2012 - 1:54

cRAwler23 schrieb:

Ah daher auch dein anderer Name "Edengefühle", inzwischen denke ich da ähnlich. Erschaffen ist denke ich auch der Sinn der ganzen Natur, man will sich selbst entwickeln, erforschen und erschaffen. Ich denke das die Kreativität und die Muse die wichtigsten Eigenschaften eines Menschen sind, am besten wenn man diese mit anderen teilt und großes bewirkt. Die Zukunft erfüllt die isolationistischen Egobotter mit Abscheu oder Angst, jede Veränderung wird gefürchtet oder gar bekämpft. Doch ausgeschlossene, kreative Menschen mit starkem Herz und Hirn, mit Rationalität und Spiritualität können zu inspirierenden oder eben "erschaffenden" Menschen werden. Es fängt beim Austausch seiner Gedanken an, schon das ist schöpferisch, die Frage ist, bringt das auch anderen etwas, hilft es oder kann es einen befreien von einer Last?

Meine Vision dazu: Das Internet wird Interessengruppen bilden. Die ultimative Potenzierung von Information lässt letztendlich nur eine Richtung zu. Anonymous ist nur der Vorreiter einer Möglichkeit gewesen, die sehr viel elitärer werden kann. Wir sind Weltbürger. Wir haben ein weltweites Netzwerk geschaffen. Es gibt Millionen Heranwachsende, spirituell Suchende und politisch Libertäre da draußen. Sie können sich in einem Zeitraum formieren, für den die großen Logen der Weltgeschichte Jahrhunderte brauchten.

Wenn wir anfangen, an uns zu arbeiten, an unseren Körpern und unseren Geistern, an unseren Sozialen Netzwerken, unseren Ressourcen und der Analyse unseres unterentwickelten Systems, werden wir verstehen, was uns die ganze Zeit gefehlt hat. Es ist die Aufgabe eines jeden Organismus, sich auf sein Potential zu konzentrieren und die Veränderungen, die stattfinden werden, einzukalkulieren, sich und seine Bezugsgruppe darauf vorzubereiten. Das ist Evolution.

Unser Gemeinwesen wirkt unseren Träumen politischer, wirtschaftlicher und spiritueller Selbstverwirklichung aktiv entgegen. Uns wird nicht beigebracht, was Charisma ist und wie wir es entwickeln. Emotion und Empathie sind zweitrangig. Die Vereinigung von Spiritualität und Wissenschaft ein Themenkreis am Rande stehender Populärwissenschaftler und religiöser Führer. Rationale Gegenentwürfe wie das Venus Projekt finden keine Achtung oder werden nicht ernst genommen. Die Kinder lernen in der Schule nicht, wie wichtig ihre Ernährung ist und welche Auswirkungen regelmäßiger Sport auf all ihre Lebensbereiche hat, welche Drogen wie funktionieren und wie man damit umzugehen hat, wie sie ihre Kreativität freisetzen und ihren Bildungshorizont sprengen, einfach nur in dem sie beginnen, jeden Tag in einem Buch zu lesen. Dialogsysteme wie das von David Bohm finden keine Resonanz, denn in unserer Gesellschaft ist es nützlicher gegeneinander statt miteinander zu reden. Und unsere gigantische, anonyme und konsumgeile Bezugsgruppe "Zivilisation" unterstützt de facto kaum wenn es darum geht, sich selber zu entwickeln und zu entfalten, die eigenen Ängste und Schwächen zu überwinden, ein erfülltes, kreatives Leben zu leben, alle Länder der Welt zu bereisen und als Pioniere in die Sterne vorzustechen.

Überleg doch mal, was da allein an Humankapital zur Verfügung steht.
Wir müssen nur einander finden.




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