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 Ich bin bereit zu sterben! Bin ich bereit zu sterben?

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BeitragThema: Ich bin bereit zu sterben! Bin ich bereit zu sterben?   Ich bin bereit zu sterben! Bin ich bereit zu sterben? Icon_minitimeMi 5 Nov 2014 - 2:57

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Ganz einfache Erkenntnis und Frage. Scheinbar gleichzeitig und doch im Widerspruch.

Ja ich bin bereit, auch wenn ich es eigentlich noch nicht bin. Manche würden sagen, du bist zu jung, es liegt noch so viel vor dir. Was aber wenn dem nicht so ist? Was wenn mit der Selbsterkenntnis gleichzeitig der Zenit des Lebens kommt? Es ist doch völlig egal was man im Leben macht um über die Runden zu kommen, man kann Ideale anstreben. Man kann arbeiten, man kann lernen und erleben. Hier und da ein Abenteuer, hier und da die Routine des Alltags. Hier und da eine kleine Freude und Depression.

Ja ich bin bereit, jeder Zeit kann ich von dieser Welt gehen, es scheint mir als hätte ich alles erlebt was es zu erleben gibt, nichts überrascht mich mehr, nichts ist mehr ein Abenteuer. Ich bin bereit diese Welt zu verlassen. Ich bedeute keinem etwas, ich bin was ich bin und doch bin ich mir sicher das mich der eine oder andere dann und wann vermissen würde. Aber das geht auch mir so, würde jemand den ich mag oder gar liebe das Leben vor mir verlassen. Nur spricht man dies nicht aus oder man traut es sich einfach nicht zu sagen. Doch es ist da. Der Gedanke des Verlustes macht sich erst dann bemerkbar wenn etwas weg ist und es vermisst.

Nur bin ich bereit zu sterben, egal wann. Bereit für den Tod zu sein, die Selbsterkenntnis erlangt zu haben. Für manche mag das ernüchternd klingen, doch für mich ist es der Inbegriff der Freiheit. Was hält mich noch in dieser Welt? Wer interessiert sich für das was ich hinterlasse?

Resignation und Depression, das mit Klarheit, Freude und Glückseeligkeit im Einklang, das ist die Hingabe zum wahren Selbst das sich der Illusionen des Egos bewusst geworden ist. Ich will am liebsten einfach einschlafen und nie wieder aufwachen. Nirwana, Selbstauflösung...

Was, ja was hält mich noch immer hier? Meine naiven Erwartungen? Meine sinnlosen Hoffnungen? Die Welt mal zu sehen? Freunde und die Liebe zu finden nach der ich heimlich immer gesucht habe? Fragen über Fragen. Nein ich hatte das alles schon, ich hatte Freunde, hatte viele orte auf diesem kleinen Planeten gesehen. Eigentlich habe ich schon voll und ganz gelebt und erlebt. Nur war ich nicht das was andere von mir erwarten oder erhoffen. Sei es Vater, sei es ein angepasster Arbeiter, ein Mensch der diesem System etwas bieten kann, sei es meine Produktivität. Ja dann und wann schon, dann und wann hat es auch Spaß gemacht. Doch das Leben war nie etwas für mich, es war mehr eine Qual, ein Auf und Ab eine Achterbahnfahrt durch naive Illusionen und Erwartungen, so auch Enttäuschungen.

Ich bin frei, und doch ist es mein Körper nicht, er ist wie ein gefangener in einer Welt die nur die Geburt und das Sterben kennt. Absolut kein Problem, doch was, ja was wartet noch auf mich? Selbstverwirklichung? Ehe? Kinder? Arbeit? Rente? Tod? Ja das Leben ist für alle nicht leicht, das weiß ich. Nur ist es echt ziemlich leicht sich seinen Illusionen zu stellen, wenn man denn offen für diese Erkenntnis ist. Alles ist eine endlose Transformation und man selbst ist nur ein Tropfen im Ozean der Gezeiten.

Ach welch herrliche Melancholie Smile

Wenn man auf dem Sterbebett liegt ohne am Ende seines Lebens zu stehen, mental und psychisch, dann denken die meisten: Moment, da läuft was gewaltig schief in seinem Kopf. Aber nein alles ist klar und ich verstehe nun das Leben. So auch das Sterben. Wir sind nur ein Wesen das sich selbst Fragen stellt und nur sich selbst Antworten geben kann, hier und da von anderen lernt. Wir sind alleine, wir werden alleine geboren und sterben auch alleine, egal ob am Ende um einen Menschen versammelt sind oder nicht. Nur man ganz alleine verlässt diese Welt wie man auch ganz alleine zur Welt gekommen ist. Nur das wahre Selbst ist es, was uns alle vereint. Die meisten leugnen dieses Selbst und sterben ohne dieses erkannt zu haben. Das ist wirkliche Einsamkeit und Isolation. Das Selbst, das reine Selbst ist es was wir alle teilen, obgleich unserer oberflächlichen und temporären Eigenschaften und Eigenheiten.

Am Ende ist nur noch Schall und Rauch, wir werden wieder zum Staub aus dem wir kamen und geformt wurden. Ja ich bin bereit zu sterben. Oder doch nicht? Ich weiß es nicht, oder doch?  

Wann ist man bereit diese Welt zu verlassen und noch viel wichtiger, was hält einen hier?

Nirwana wird erreicht im Loslassen von allen Anhaftungen an die Bedingungen des Samsara. Folglich bedeutet Nirwana manchen Meinungen zufolge nicht etwas, das sich erst mit dem Tod einstellt, sondern kann – die entsprechende mentale oder spirituelle Entwicklung vorausgesetzt – schon im Leben erreicht werden (Zustand des Arhat). Nirwana wird vom historischen Buddha an mehreren Stellen des Suttapitaka „das höchste Glück“ genannt. Dieses keinem Entstehen, Vergehen und Anderswerden unterworfene Wohl ist allerdings nicht ein angenehmes Gefühl, sondern ein Glück unabhängig und jenseits aller Gefühle, Bedingungen und Gestaltungen. Nirwana ist gleichbedeutend mit innerer Ruhe und besteht im Freisein von aller Unruhe des Geistes, allen Wünschen und Denkvoraussetzungen.

Durch intensive Betrachtung eines der drei Merkmale des Daseins („Unbeständigkeit", „Leidhaftigkeit“, „Leerheit“) durchläuft der Meditierende verschiedene Erkenntnisstufen (Vipassanâ-ñâna). Die kontinuierliche neutrale Beobachtung aller Daseinsphänomene (Gefühle, Sinnesobjekte, Gedanken) führt zu einer allmählichen Loslösung und gipfelt in der sogenannten Erfahrung des Maggaphala („Moment der Frucht“). Dieses Ereignis, das im Theravada als die eigentliche Erfahrung des Nirwanas gilt, verändert den Meditierenden und führt zu einem „Bruch mit der Welt“. Die Eindringlichkeit und Stärke dieser Erfahrung macht auch den Grad der „Erlöstheit“ eines Menschen aus.


http://de.wikipedia.org/wiki/Nirwana

Seid auch ihr bereit? Oder ist euer Ego noch an die Illusionen des Lebens "gefesselt"? Am Ende steht nur noch die Frage, seid ihr frei oder Sklaven eures Egos oder des Systems, bestehend aus Hierarchien des Egos anderer?

Um ganz ehrlich zu sein, ich bin scheinbar ein Sklave der noch immer am Leben hängt, doch auch bereit ist das Leben zu verlassen. Ich schwebe dazwischen. Wo schwebt ihr? Noch immer in den Illusionen und der Erwartungshaltung ans eigene Leben? Oder seid ihr mental frei von allen Illusionen? Oder seid ihr euch diesen Illusionen zumindest bewusst?

Falls ich schon bald oder später das zeitliche segnen sollte, dies wäre mein Abschied von dieser Welt und dieser Illusion an der so viele und auch man selbst geklammert hat. Macht es gut und man sieht sich irgendwann wieder, in welcher Form auch immer Smile

Mein digitales Testament für meinen eigenen Tag X, ich vererbe mein bisschen Geld an wohltätige Zwecke und jeder kann darüber entscheiden, was denn mit wohltätig gemeint ist. Mein Testament gilt denen die mir etwas bedeuten und denen ich noch etwas bedeute. Macht mit den Dingen die ich hinterlasse was auch immer euch beliebt Smile

Es ist mir scheiß egal, Hauptsache es hilft anderen. Oder gönnt euch was. Sollte dies je ein Abschiedsbrief werden, so wünsche ich mir alles Gute von Herzen für die die es lesen werden. Ich habe tiefes Mitleid mit euch, dir noch immer an dieser sinnlosen Existenz klammert. Genießt die Zeit.

Ich kann nicht mehr, ich will nicht mehr. Wann auch immer dieser Text Gültigkeit haben wird. Meine Beerdigung soll keiner Verschwendung gleich kommen. Meine Leiche kann an unter einem Baum bestattet werden, in einem Sarg der verrottet, oder meine Asche kann über dem Meer oder einem Feld verstreut werden. Meine noch funktionierenden Organe können an die gehen die sie gebrauchen können. Macht mit meinem Körper was euch immer bliebt. Alles im Leben unterliegt Transformationsprozessen, alle Energie bleibt in der einen oder anderen Form erhalten, sie wechselt nur ihren Zustand.

Lebt wohl, wann immer das hier von Bedeutung ist, ich wollte es nur schon mal geschrieben haben, für den Fall, das ich diese turbulente Welt verlassen werde, wann auch immer das sein mag. Ich bin bereit, oder doch nicht? Smile
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BeitragThema: Re: Ich bin bereit zu sterben! Bin ich bereit zu sterben?   Ich bin bereit zu sterben! Bin ich bereit zu sterben? Icon_minitimeMi 5 Nov 2014 - 3:37

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Eine simple Erkenntnis, so simpel, dass man sich die Frage stellen muss: wie lächerlich und unbedeutend unsere vermeintlichen Planungen sind. Sie können Kurzweil bringen, doch sie verhindern nichts unvermeintliches und unaufhaltbares.

Eine zeitgenössische Interpretation dieses weisen Spruchs:

"Planung ist der Ersatz des Zufalls durch den Irrtum. Wenn man mit Datenverarbeitung plant, kann man sich schneller und genauer irren.“

Ich denke, mehr und mehr das unser Leben nur eine furchtbar in die Länge gezogene, eigentlich kurzweilige Prüfung ist der wir uns stellen. Am Ende ist es das Gewissen was zählt, was steht mit uns, unseren Mitmenschen und der Umwelt im Einklang, was steht gegensätzlich gegenüber. Wir planen unsere naiven Pläne und denken dies sei der Sinn des Lebens, dabei zählen viel schlichtere Dinge im Leben. War man glücklich? Waren andere glücklich? War man egoistisch? War man altruistisch? War man eine Synthese? Ein Mittelweg?

Ich bin dann und wann sehr emotional und weiche von diesem Weg ab. Doch würde ich von diesem nicht abweichen, würde ich nichts schreiben, nichts sagen und alles nur unter einer Decke des Schweigens verbergen. Turbulenzen bestimmen das Leben, so auch das Sterben und der Tod geliebter Menschen. Das erinnert einen an die Essenz des Lebens. Doch bereit zum Sterben zu sein, ist mit Sicherheit auch ein Weg aus dem eigenen Leid das aus den Gedanken und dem Chaos der Gefühle entspringt. Nur die Äußerung dieser Gedanken und Gefühle kann dieses Leid erträglicher machen, wie ein Ventil. Egal was wir im Leben planen, die Selbstvergessenheit und die fehlende Selbsterkenntnis im Leben, würde alle noch so tugendhaften Pläne sinnlos erscheinen lassen.

Ein Mensch der nicht zur Selbsterkenntnis gelangt ist, wird nicht bereit sein zu sterben, ist auch nicht gereift. Ist noch immer ein naiver kleiner Mensch der im dunklen umherirrt. Verloren in die Wirren des Lebens, planend und an der Weltlichkeit der Dinge hängend. Wie ein ungeborenes an der Nabelschnur.

Angst ist die Abwesenheit von Liebe. Stellen wir uns der Angst im Leben, werden wir eine Fülle der Liebe erfahren und können mit innerer Ruhe und Liebe diese Welt verlassen. Egal was auch immer kommen mag, sei es das Nichts oder ein Jenseits das sich unseren Vorstellungen entzieht. Eines ist sicher, ein Leben ohne Angst ist ein Leben der Fülle von Liebe. Nur wer sich selbst lieben lernt kann auch wirklich andere lieben. Smile
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