Das Tōhoku-Erdbeben 2011 (im Jap. auch 2011年東北地方太平洋沖地震, dt. Erdbeben an der Pazifik-Küste vor der Tōhoku-Region 2011 bzw. 東日本大震災, dt. Große Erdbebenkatastrophe Ost-Japans), war ein großes Erdbeben vor der Sanriku-Küste der japanischen Region Tōhoku. Es ereignete sich am 11. März um 14:46:23 Uhr Ortszeit (5:46:23 Uhr UTC, also 6:46:23 Uhr MEZ). Das Epizentrum lag vor der Küste der Präfektur Miyagi etwa 370 km nordöstlich von Tokio und 130 km östlich von Sendai.
Es gilt als stärkstes Beben in Japan seit Beginn der dortigen Erdbebenaufzeichnungen. Es war Auslöser von zwei weiteren Katastrophen in der Region: einem bis zu 10 Meter hohen Tsunami sowie Unfällen in mehreren Kernkraftwerken Ostjapans.
Ich habe mir gedacht mal für diese Situation in Japan ein Extrathema zu machen um alle Informationen zu sammeln. Auch über mögliche Hilfsmöglichkeiten kann man sich informieren und vielleicht sogar teilnehmen, Spenden sind da in erster Linie eine Möglichkeit.
Die ganzen Bilder sind so schnell um die Welt gegangen wie schon lange bei keinem Ereignis mehr. Es betrifft so viele Probleme zur gleichen Zeit, konzentriert auf einen Teil der Erde das man da schon den Überblick verlieren kann. Ich schreibe erst ma nix weiter, ich hoffe nur das sich die Lage in den betroffenen AKWs nicht zum Supergau zuspitzen wird, das die Rettungsprogramme schnell wieder Lebensgrundlagen schaffen und das die Bevölkerung Japans weiterhin so ruhig bleibt und sich so solidarisch gegenseitig hilft. Man muss schon über die Japaner sagen das sie in der ganzen Situation sehr besonnen bleiben und auch eine scheinbar große Geduld haben!
・Japan's earthquake: How to help http://technolog.msnbc.msn.com/_news/2011/03/11/6246445-japans-earthquake-how... ・Groupon for German http://www.groupon.de/deals/rostock/roteskreuzspende/287002?CID=DE_RSS_217_38... ・Caritas international for German http://www.caritas-international.de/77569.html ・Caritas international http://www.caritas-international.de/ ・Aktion Deutschland hilft http://www.aktion-deutschland-hilft.de/de/hilfseinsaetze/erdbeben-japan/ ・Aktion Deutschland hilft for German http://www.aktion-deutschland-hilft.de/ ・2011 Japanese Earthquake and Tsunami http://www.google.com/crisisresponse/japanquake2011.html ・Direct Relief International http://www.directrelief.org/EmergencyResponse/2011/JapanEarthquakeTsunami.aspx
Mary Parteifleisch
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Thema: Re: Japans Schicksalsschläge Mi 16 März 2011 - 1:58
Es ist schön das du eine extra Seite dafür geöffnet hattest. Ich selbst werde die nächsten Tage auch etwas Spenden. Es wird leider nicht viel sein, aber wenigstens etwas was ich dazu beisteuern kann. Ich fühle mich sonst so hilflos
@cRA: Welche Seite findest du am besten zum Spenden und am sichersten? Ich wüsste nicht welche ich nehmen sollte.
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Thema: Re: Japans Schicksalsschläge Mo 21 März 2011 - 10:44
Zu der ganzen Spendengeschichte... ich muss mal wieder den Mephisto spielen , auch wenn's bitter klingt und auf die Gefahr hin, eins auf den Deckel zu bekommen. Es gibt nämlich auch Leute, die der Meinung sind, daß es falsch ist, den Spendenaufrufen für Japan zu folgen... was nicht heißt, daß man gar nicht spenden soll, aber man soll halt nicht in diese spezifischen "Japan-Töpfe" einzahlen (denn viele von denen wissen gar nicht, was sie überhaupt wirklich mit dem Geld machen wollen), sondern lieber einer "vernünftigen" Organisation - z.B. "Ärzte ohne Grenzen" - etwas spenden. Das kann zumindest kein Fehler sein, und selbst, wenn das Geld von denen jetzt nicht für Hilfe in japan genutzt wird, kann man relativ sicher sein, daß es wirklich einem sinvollen guten Zweck zugute kommt.
cRAwler23 Parteielite
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Thema: Re: Japans Schicksalsschläge Mo 21 März 2011 - 11:48
Zitat :
Zu der ganzen Spendengeschichte... ich muss mal wieder den Mephisto spielen, auch wenn's bitter klingt und auf die Gefahr hin, eins auf den Deckel zu bekommen.
Ach Quark hier gibt's nix aufm Deckel dafür is die PGH einfach zu "gemütlich" Also ich stehe den vielen unkoordinierten Spenden Aktionen auch skeptisch gegenüber, man sollte wenn man helfen will vorher Informationen sammeln welche wirklich kompetente Hilfe leisten aber eben auch auf das Geld angewiesen sind oder gar über Mängel klagen. Vor allen Dingen darf man nicht vergessen (auch wenn Japan vor dem Tsunami schon in einer Rezession gesteckt hat) das dieses Land selbst über große Geldreserven verfügt. Doch dieses Geld wird von Japan mehr in den Wiederaufbau der Infrastruktur gesteckt werden, die Hilfsprojekte vor Ort die unabhängig von staatlichen Investitionen operieren müssen jedoch durchaus unterstützt werden, in Japan wird da an vielen Fronten gleichzeitig gekämpft.
Doch Kritik an der Kritik aus dem Reuters Blog den du da gepostet hast, hab ich schon. Er vergleicht die Spenden Situation von Japan mit der von Haiti, das geht gar nicht, das eine Land ist 3. Welt das andere ist eine wirtschaftsstarke Industrienation, in Haiti waren überwiegend Wohngebiete zerstört worden, in Japan mehr Infrastruktur und extreme Sachschäden in den Wohngebieten. Er schreibt ja sogar das Japan aufgrund des Wohlstandes kaum Hilfe von außen benötigt, das ist mir etwas zu eindimensional. Die Menschen in Japan haben kompetente Hilfsprojekte die bei all dem Chaos doch recht effizient arbeiten, die Menschen in Japan helfen sich gegenseitig. In Haiti gab es nach dem Beben Plünderungen, Mord und fast schon Bürgerkrieg weil da jeder sehr egoistisch gehandelt hatte. Japan muss ich sagen, ist da sehr viel selbstloser und vorbildhafter, darum denke ich auch das die Spenden da besser verteilt werden können wo es wirklich nötig ist. Doch neben den ganzen Spendenaktionen gibt es natürlich auch immer wieder welche die sich Gelder in die eigenen Taschen packen und man nie weiß wo sein Geld wirklich hingeflossen ist.
Btw. es gibt dort jetzt sehr viele obdachlose, die im fast noch winterlichen Wetter ums Überleben kämpfen, die Beseitigung der Trümmer wird viel Zeit in Anspruch nehmen und der Wiederaufbau wird sicherlich auch noch einige Jahre dauern, vor allen Dingen werden sich die Japaner weiterhin gegenseitig helfen und hoffentlich nicht ihre großartige Geduld verlieren. Also wenn man spenden möchte aufpassen das es sinnvolle Hilfsprojekte sind, Meinungen und Bewertungen gibt es ja im Netz viele, auch einige Helfer vor Ort geben ab und zu Berichte ab, wann und wo Spenden benötigt werden. Also ich habe schon mit meinen Ellis zusammen einen kleinen Betrag gespendet ("Aktion Deutschland hilft" ist in der Verteilung von Spenden an die entsprechenden Rettungsdienste ziemlich kompetent).
Man sollte auch berücksichtigen das Japan selbst ein spenderfreundliches Land ist, z.B. als das Beben in Neuseeland war, gab es viele Spender aus Japan und sogar Hilfskräfte wurden dahin gesendet. Ich glaube man sollte nicht vergessen das Japan nen recht solidarisches Land ist wenn andere in der "Nachbarschaft" betroffen sind. Besonders Länder die anderen in Notsituationen helfen, verdienen ebenfalls Hilfe, selbst wenn nen paar Euro vielleicht versanden, solange man selbst nicht an der Armutsgrenze lebt und etwas Luxus genießen kann, sollten solche Spenden dem Konto nicht schmerzen. Gegenseitige Hilfe ist einer der Pluspunkte der Globalisierung
Edit: Les dir mal die Meinungen unter dem Artikel durch, auf wirklichen Zuspruch stößt die Meinung des Autors da nich wirklich:
I have two words for this article: Epic Fail.
Trifft es ganz gut (Auch wenn die Meinungen natürlich besonders durch die Überschrift provoziert wurden, mit manchen Aussagen hat der Autor ja durchaus recht)
cRAwler23 Parteielite
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Seit Wochen versuchen 50 Arbeiter, das havarierte AKW Fukushima unter Kontrolle zu bringen. Drei Männer wurden dabei bereits verstrahlt, als sie in radioaktiv belastetem Wasser standen. Dass ihr Einsatz lebensgefährlich ist, wissen die sogenannten "Fukushima 50". Mehr noch: Sie sind sich sicher, dass sie bald sterben werden.
Das sagte die Mutter eines 32-jährigen Arbeiters im Interview mit dem Nachrichtenportal "Fox News". "Mein Sohn und seine Kollegen haben darüber ausführlich gesprochen und sie sind bereit, notfalls zu sterben, um das Land zu retten." Er habe ihr auch gesagt, dass sie akzeptiert hätten, dass sie alle wahrscheinlich bald an der Strahlenkrankheit oder später an Krebs sterben werden. Laut "Fox News" wollte die Frau anonym bleiben, da das Management den Arbeitern verboten hätte, mit den Medien zu sprechen oder Details an Familienmitglieder weiterzugeben. Dadurch solle verhindert werden, dass noch mehr Panik ausbreche.
Unterdessen haben tausende japanische und US-Soldaten haben mit einer groß angelegten Suche nach Tsunami-Opfern vor der östlichen Pazifikküste Japans begonnen. Insgesamt 120 Flugzeuge und Hubschrauber sowie 65 Schiffe nahmen die Suche nach Opfern der Katastrophe auf, sagte ein japanischer Armeevertreter. Im Grundwasser unter dem havarierten Atomkraftwerk Fukushima 1 wurden unterdessen stark erhöhte Radioaktivitätswerte gemessen. Nach Informationen der Zeitung "Yomiuri Shimbun" sind 17.000 japanische und 7.000 US-Soldaten im Einsatz. Bei dem Erdbeben und dem anschließenden Tsunami am 11. März waren mindestens 11.532 Menschen ums Leben gekommen, mindestens 16.441 weitere Menschen werden noch vermisst.
Im Umkreis von 30 Kilometern um das havarierte Atomkraftwerk Fukushima wird dagegen nicht nach Leichen gesucht. In japanischen Presseberichten war die Rede davon, dass dort noch bis zu tausend Tote vermutet werden. Ursprüngliche Pläne, die Leichen zu bergen, seien wegen der hohen radioaktiven Strahlung auf Eis gelegt worden, berichtet die Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf die Polizei. Eine Dekontaminierung der Toten vor Ort erschwere zudem deren spätere Identifizierung. Eine Übergabe an die Angehörigen berge weitere Gefahren, ebenso eine Einäscherung der Toten, hieß es.
Nach Angaben eines Sprechers von Tepco war am Mittwoch eine Probe aus dem Grundwasser unter der Anlage Fukushima 1 genommen worden. In dieser seien 430 Becquerel pro Kubikzentimeter gemessen worden - 10.000 Mal über dem erlaubten Grenzwert. Auch im Meerwasser vor dem Atomkraftwerk nimmt die radioaktive Verseuchung weiter zu: Tepco teilte mit, dass die Konzentration von radioaktivem Jod den zulässigen Höchstwert um das 4385-fache überschritten habe. Das ist der höchste Wert seit dem Beginn der Katastrophe Mitte März.*
Man kann nun entgültig sagen, nach fast einem Monat, die Lage in dem AKW lässt sich keineswegs mehr in den Griff bekommen. Das einzige was man machen MUSS ist es wie damals in der UDSSR mit Tschernobyl, Liquidatoren einsetzen die das Uran isolieren und das ganze mit einem Beton/Blei- Sarkophag abdecken! Doch wer würde sich dafür verpflichten lassen? Wenn die AKWbetreiber weltweit genügend Arsch in der Hose hätten, dann würden sie ein solches Unternehmen gemeinsam planen, alle finanziellen Mittel in Bewegung setzen die nötig sind und wenn das Vorhaben "erfolgreich" war, muss die Atomlobby selbst damit beginnen und alle Reaktoren aus dem Betrieb ziehen. Aber das ist leider eine völlig naive Hoffnung!
Btw. Japan Earthquake: Two Weeks Later: http://www.theatlantic.com/infocus/2011/03/japan-earthquake-two-weeks-later/100034/
"Two weeks after northeastern Japan was struck by a massive earthquake and tsunami, the cost of the disaster is becoming clearer. The Japanese government has estimated the direct damage at as much as $310 billion, making it the world's costliest-ever natural disaster. As of today, more than 10,000 deaths have been confirmed and another 17,000 people remain missing. At Japan's stricken Fukushima Daiichi nuclear power plant, it raised suspicions of a possible breach when two workers waded into water 10,000 times more radioactive than normal and suffered skin burns. Earthquake survivors return to their homes to collect what they can find, to mourn their losses, and try to find a sense of normalcy in lives that have been ripped apart. Collected here are recent images from northeastern Japan, 14 days after it was rocked by disaster on a historic scale."
Edit 14.04.2011: Japan's crisis: one month later http://www.boston.com/bigpicture/2011/04/japans_crisis_one_month_later.html
Japan is just in the beginning of the long term recovery effort from the earthquake that struck off northeastern Japan on March 11. The crisis alert level from the damage to the Fukushima Nuclear Power Plant has now been raised to the highest level of impact, the same as the Chernobyl Russia incident 25 years ago. Searchers continue to look for the dead, displaced Japanese live in shelters, protests continue over use of nuclear power, Japan's economic engine may be disrupted, the massive cleanup of debris is just underway, aftershocks are feared and many continue to mourn those who were lost. The photos collected here are from one month to the day of the quake and beyond.
cRAwler23 Parteielite
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Thema: Re: Japans Schicksalsschläge So 11 März 2012 - 13:31
Japan ein Jahr nach "3/11"
Japan tsunami pictures: before and after
Japan's nuclear refugees
Japan sehnt sich nach Normalität. Doch ein Jahr nach der Dreifach-Katastrophe sitzt bei vielen Menschen die Angst vor der Strahlung und der Zukunft tief. Der Wiederaufbau kommt zwar voran, für viele aber zu langsam. Den Mut verlieren die Japaner aber nicht.
Entlang der Straße türmen sich Berge voller Trümmer. Ein Sofa steckt im Schnee, daneben liegen zerborstene Möbel. Aus den Schutthaufen ragt Spielzeug. Etwas weiter stehen grotesk zerquetschte Autowracks in penibler Ordnung auf einem Parkplatz aufgereiht. So wie hier in Kamaishi in der nordostjapanischen Provinz Iwate sieht es an vielen Stellen in Japans Katastrophengebieten aus. Die Trümmer des Erdbebens und des Tsunamis vom 11. März 2011 sind ein Jahr nach der schlimmsten Katastrophe seit dem Zweiten Weltkrieg aufgeräumt, aber längst nicht beseitigt. Zwar haben viele Gemeinden inzwischen Wiederaufbaupläne im Entwurf ausgearbeitet, doch der Prozess der Meinungsbildung braucht Zeit.
Mehr als 15 800 Menschen verloren durch den Tsunami ihr Leben, mehr als 3000 werden noch vermisst. Entlang der 400 Kilometer langen Küste wurden 115 000 Gebäude vollkommen zerstört. Mehr als 341 000 Menschen mussten in Folge der Katastrophe ihre Heimat verlassen. Im Westen ist es jedoch der GAU im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi in Folge des Erdbebens und Tsunamis, der zum Inbegriff der Tragödie von «3/11» geworden ist. Dabei hat die schlimmste Atomkatastrophe seit Tschernobyl selbst kein einziges direktes Todesopfer gefordert.
Wer heute, ein Jahr nach der Dreifach-Katastrophe, durch die Hauptstadt Tokio geht, könnte meinen, die weltweit drittgrößte Industrienation sei zur Normalität zurückgekehrt. Das kollektive Stromsparen der ersten Monate scheint vergessen - und das, obwohl nach Sicherheitsüberprüfungen nur noch 2 der 54 Atomkraftwerke des Landes am Netz sind. Während in Deutschland der GAU zu einer Kehrtwende der Politik führte und die Regierung den Ausstieg aus der Atomkraft beschloss, verhalten sich die Japaner ziemlich unaufgeregt. Die Beteiligung an Demonstrationen gegen Atomkraft ist zwar spürbar gewachsen, insgesamt aber weiterhin gering.
Doch die Katastrophe ist in Japan weder vorüber, noch ist sie vergessen. Noch immer müssen Tausende von Menschen aus den Tsunami-Gebieten und den Evakuierungszonen um das havarierte Atomkraftwerk in einer der 53 000 Containerwohnungen leben, die in der Katastrophenregion errichtet wurden. Viele wissen nicht, wie es mit ihnen weitergehen soll. Die Flutwelle hat nicht nur ihre Häuser zerstört, sondern auch ihre Arbeitsplätze und damit ihre Lebensgrundlage - ein herber Schlag für die von der Überalterung und Abwanderung besonders betroffene Region.
Das Ausmaß der wirtschaftlichen Schäden ist auch ein Jahr danach noch nicht vollständig abzusehen. Die überfluteten Küstengebiete sind durch die Versalzung für die Landwirtschaft nicht mehr nutzbar. Mehr als 87 000 Menschen sind vor den Strahlengefahren in Fukushima geflohen. Ganze Gemeinden werden auf Dauer umgesiedelt.
Viele schenken zudem den Informationen, die Regierung und Medien zum Atomunfall verbreiten, kein Vertrauen mehr. Inzwischen weiß man, dass sowohl der Atombetreiber Tepco als auch die zuständigen Behörden auf eine Katastrophe diesen Ausmaßes vollkommen unvorbereitet gewesen sind. Die Reaktion auf das Unglück sei unkoordiniert gewesen, die Kommunikation mangelhaft, heißt es im Bericht einer Untersuchungskommission. Tepco habe wichtige Informationen nur langsam an die Regierung weitergegeben, diese wiederum schnitt beim Zusammentragen der Informationen schlecht ab.
Die Japaner vertrauen jetzt umso mehr auf ihre Familien, Freunde und die örtliche Gemeinschaft. Besonders bei jungen Japanern, die bisher eher geringes Engagement für lokale Belange gezeigt hatten, ändert sich die Einstellung: Hunderttausende Freiwillige leisteten und leisten noch immer einen enormen Beitrag bei den Aufräumarbeiten und der Versorgung der Opfer - und kompensieren vielerorts die Versäumnisse der Zentralregierung. Die Katastrophe ist ein entscheidender Impuls für die Entwicklung der Zivilgesellschaft in Japan. Manche Beobachter sprechen in Anlehnung an die 68er-Generation in Europa bereits von der «Generation 3/11».*
Ein Jahr ist es nun heute schon wieder her. Man wird nicht vergessen wie am 3.11. die Bilder um die Welt gingen und doch ist inzwischen fast schon wieder Normalität in Japan eingekehrt. Dennoch ist die Zukunft für die Region um Fukushima ungewiss.