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Thema: Der Holismus Sa 4 Apr 2015 - 3:14
Holismus (gr. ὅλος holos „ganz“), auch Ganzheitslehre, ist die Vorstellung, dass natürliche (gesellschaftliche, wirtschaftliche, physikalische, chemische, biologische, geistige, linguistische usw.) Systeme und ihre Eigenschaften als Ganzes und nicht als Zusammensetzung ihrer Teile zu betrachten sind. Der Holismus vertritt die Auffassung, dass ein System als Ganzes funktioniert und dies nicht vollständig aus dem Zusammenwirken aller seiner Einzelteile verstanden werden kann. Die entgegengesetzte Position hierzu ist der Reduktionismus beziehungsweise Atomismus, der versucht das zusammengesetzte System als Ergebnis der Elemente und ihrer Eigenschaften zu beschreiben. Hauptargument des Holismus gegen den Reduktionismus ist oftmals eine nicht vollständige Erklärbarkeit des Ganzen aus den Eigenschaften seiner Teile.
Obgleich reduktionistische Denkansätze aufgrund einer vergleichsweise einfachen Methodik, des Kausalitätsprinzips und allgemeingültiger Schlussfolgerungen in den modernen Wissenschaften weitaus häufiger vertreten sind, hat das ganzheitlich-holistische Denken vermutlich ältere Wurzeln. Dies belegen Untersuchungen über das mythische Denken naturangepasster Kulturen, das geradezu „zwingend" auf die Harmonie zwischen den Objekten und ihre Einordnung im „Großen Ganzen“ ausgerichtet war. Auch alle Religionen bieten holistische Welterklärungen.
In der griechischen Antike wurde die Vorstellung von der Welt als ein in sich Ganzes erstmals philosophisch begründet. Die Wurzeln liegen in der ionischen Naturphilosophie, kommen aber erst bei den Nachsokratikern Platon und Aristoteles („Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“) zur Vollendung.
Der Holismus ist eine philosophische Lehre, nach der alle Daseinsformen im Universum (physikalische, biologische, aber auch kulturelle) die Tendenz aufweisen, sich zu höher integrierten Einheiten zusammenzuschließen. Nach dieser Lehre nimmt die Komplexität im Universum zu. Mit der Ganzheit entsteht etwas Neues durch die Integration der Teile auf einem höheren Niveau. Der Holismus betrachtet gegebene Daseinsformen als etwas Ganzes und nicht als etwas aus Teilen Zusammengesetztes. Erst der Zusammenhang der Bestandteile bewirkt die Struktur der Ganzheit.
Beim holistischen Denken richtet man seine Aufmerksamkeit auf die Beziehung zwischen dem fokussierten Objekt und dem Kontext in dem es sich befindet. Man versucht, auf dieser Basis (statt auf der Grundlage von Regeln) Ereignisse zu erklären und vorherzusagen. Holistische Ansätze basieren eher auf Erfahrungen und weniger auf abstrakter Logik. Holistisches Denken kann intuitiv sein. Es bedeutet, die Verbundenheit von allem mit allem mit einzubeziehen.
Für den Schamanen gibt es keinen Dualismus, sondern ein zusammenhängendes Kontinuum: Alles ist miteinander verbunden und verwoben in einem endlosen Gewebe des Lebens. Der Schamane akzeptiert das ganze Leben als System der "Großen Mutter", an dem er nichts ändern kann und will. Es ist, wie es ist, und es bleibt, wie es ist, es wandelt sich nur.
Inzwischen bin ich mehr und mehr zur Erkenntnis gekommen das man Religion und Wissenschaft, wie auch Intuition und Verstand perfekt Hand in Hand gehen lassen kann und auch sollte. Da nur eine Synthese aus beiden Aspekten ein ganzheitliches Bild vermittelt. Es gibt eine ganz einfache Möglichkeit wie man das am besten durch einfache Gleichungen verständlich machen kann:
In der Spiritualität hat man ein ganzheitliches und zusammenhängendes Gefüge erkannt und auch verstanden. In der Wissenschaft erforscht man das Zusammenwirken einzelner Teile, macht Gegenrechungen und teilt die Einzelteile die scheinbar "lose" sind.
In der Religion verbindet man das alles mit dem schöpferischen Impuls eines (oder mehrerer) Schöpfergottes, der meist versinnbildlicht und auch personifiziert wurde. Dabei ist Gott im Holismus, mehr nur eine Variable, ein Platzhalter. Man kann es so am einfachsten verstehen lernen:
Ersetzt die Begrifflichkeiten Gott durch die Ganzheitlichkeit allen Seins und Allah mit dem Allseienden, dem Allseits und dem All. Diese einfache Formel vermittelt damit auch die Essenz des Holismus, der die Schöpfung als einen ganzheitlichen Prozess der Selbstorganisation betrachtet. Das ganzheitliche Universum/Multiversum, kann man sich wie ein Fraktal vorstellen. Alles ist Eins, selbst scheinbar voneinander getrennte Objekte und Räumlichkeiten, wie auch Personen. Es gibt keine Trennung zwischen dem Beobachter und seiner Beobachtung.
“Today a young man on acid realized that all matter is merely energy condensed to a slow vibration, that we are all one consciousness experiencing itself subjectively, there is no such thing as death, life is only a dream, and we are the imagination of ourselves. Heres Tom with the Weather.” ~Bill Hicks