In den letzten paar Jahren und besonders in letzter Zeit ist es mir mehr und mehr bewusst geworden das die Summe der Konflikte und ihre gemeinsamen Nenner, allein in der Zwietracht einzelner und ganzer Kollektive liegt.
Auch ich hatte mal den Fehler gemacht und politische Position bezogen, war parteiisch im Denken. Mehr und mehr ist dies über die Jahre verblasst und hat für mich an Relevanz verloren. Nur an meiner Grundeinstellung zu Menschenrechten, Solidarität und Dezentralisierung von Macht hat sich bei mir nichts geändert, ich bin da noch immer klar und deutlich links im politischen Spektrum. Es wurde mir nur mehr und mehr bewusst das eine Gesellschaft sich sehr leicht teilen lässt, dafür reicht nur etwas Zwiespalt und man muss die Menschen polarisieren um ihren "wahren" Kern (der eigentlich völlig falsch ist) zum Vorschein bringt.
Egal wo man hinschaut, es besteht überall eine Zwietracht und Disharmonie, es wäre als würde in jedem Menschen ein Krieg herrschen der nach außen getragen wird, dabei ist dieser Krieg das Produkt völliger Selbstentfremdung und der Übersteuerung von Ideologien des Denkens. Dabei spielt am Ende weder der Glaube, noch die Politik eine Rolle, sondern irgendwie nur das Ego dieser Menschen. Denn jeder Glaube, jede politische Ideologie und jede Ersatzreligion, bzw. Kultur und Subkultur der Menschen ist austauschbar. Diese ganzen Gedankengebäude und Gedankenlabyrinthe des verstümmelten Verstandes spielen in der eigentlichen Existenz keine Rolle. Sie schaffen nur die sichtbaren Probleme, die erst dann sichtbar werden wenn man auf Distanz zu ihnen geht, wenn man Abstand von den Details des Bildes nimmt in denen man sich verliert und das GANZE Bild lernt zu betrachten.
Abstand zu diesen verworrenen Details, diesem Bildrauschen, bekommt man aber erst wenn man die eigene innere Kluft und die eigenen inneren Widersprüche des eigenen Egos erkennt und offenbart, sie ganz offen zeigt und analysiert. Dies nennt man dann wirkliche Selbstreflexion. Herz und Verstand sind solange in Disharmonie, solange man nicht seine eigenen Konflikte erkennt. Man wird lernen diese nicht mehr nach außen zu tragen, aber auch nicht mehr in sich hineinzufressen. Der wahre Kern kennt weder Partei, noch Opposition, noch Ideologie, noch eine spezifische Eigenschaft, es ist wie der stille Beobachter der sich durch unsere Intuition bemerkbar macht und den gedankenlosen Blick für die Wesentlichkeit, wie auch die Wahrheit hat.
Schon Jiddu Krishnamurti hat es ganz richtig erkannt, die Wahrheit ist ein pfadloses Land. Es mag Wegweiser zu ihr geben, doch in ihr spielen weder Wege noch Wegweiser eine Rolle. Der innere Zwiespalt der Menschen ist das Produkt eines Lebens mit ständiger Hingabe zu Illusionen und Lügen des Verstandes und resultieren aus der Übersteuerung einiger gefährlicher Gefühle des Egos. Illusionen und Lügen des Lebens, werden nicht wahrer je stärker man für irgendetwas kämpft, nein so werden nur die Taten der Menschen schlimmer und schlimmer, seitdem der Mensch denken kann und sich in illusionären Labyrinthen verlaufen haben.
Nur will er es nicht wahrhaben und kämpft für seinen Irrweg, bis aufs Messer. Am Ende sagen diese Menschen dann, es geht ums Prinzip, ich kämpfe für meine Überzeugungen, für Volk und Vaterland, für diese oder jene Ideologie, Religion oder Denkschule. Oder einfach nur für die Gier und den Profit. Nur all das ist am Ende völlig bedeutungslos und hat nur weitere Narben auf der Oberfläche dieser Welt geschaffen oder Narben in anderen Menschen.
Herz und Hirn sind bei vielen im Krieg, da eine Harmonie zu entwickeln, geht nur durch die Selbsterkenntnis, das erkennen der eigenen Denkweisen und Handelungsweisen, das Erforschen der eigenen Gefühle und der Erkenntnis das eigentlich alles Eins ist, Alles in Allem, ein Ganzes im Ganzen. Die Spaltung existiert nur in den einzelnen Illusionen und Gedankenstrukturen der Menschen.
Dieses kleine Bild da oben hat mich zu diesem Text bewegt und ist für mich wie ein Abschluss einer Erkenntnisreise durch vom Menschen erschaffenen Illusionen. Warum ich das hier und jetzt poste? Weil ich sehe wie sehr sich wieder Menschen gegen andere richten, wie sehr sie sich wieder instrumentalisieren lassen und manipulieren lassen. Auch ich war mal anfällig dafür, nur suche ich den Schuldigen nicht mehr außerhalb von mir, sondern in den eigenen Gedanken und Gefühlen die sich haben manipulieren lassen. Die Blindheit die aus der Leugnung entstand, zieht sich wie ein blutroter Faden durch die Geschichte dieser widersprüchlichen Spezies. Da wird sich kaum etwas ändern, oder? Ich hoffe ich irre mich da!
PLUR ♥