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Thema: Objektivismus und Individualismus nach Ayn Rand Sa 28 Sep 2013 - 20:28
Alles Existierende verhält sich nach den Gesetzen der Kausalität, dem Prinzip von Ursache und Wirkung. Die Kausalität ist ein Korollarium der Identität, d. h. ein Ding von einer bestimmten Identität (z. B. ein Diesel-Sauerstoff-Gemisch) reagiert unter bestimmten äußeren Umständen (hoher Druck) seiner Natur entsprechend (es verbrennt). Ein bestimmtes Verhalten wird von der Identität des agierenden Dinges und von der Identität der äußeren Umstände notwendig gemacht. Die Existenz hat folglich eine innere Ordnung und eine Logik; sie ist absolut.
Das Verhältnis zwischen Existenz und Bewusstsein ist bestimmt vom Primat der Existenz, d. h. die Welt existiert unabhängig von unserem Bewusstsein: Eine Welt ohne Bewusstsein ist möglich; und ein Akt des Bewusstseins alleine (z. B. ein Wunsch, eine Vorstellung) übt keinerlei Einfluss auf die äußere Existenz aus (Wortlaut Ayn Rand: „Wishing won’t make it so“).
Der Verstand ist in der objektivistischen Erkenntnistheorie die einzige Fähigkeit, die dem Menschen das Erlangen von Wissen ermöglicht. Das menschliche Bewusstsein ist bei der Geburt leer, Tabula rasa, und füllt sich im Verlauf des Lebens mit einem potentiell unbegrenzten Erkenntnisvolumen. Ausgangspunkt aller Erkenntnis sind die Sinne, die die Realität zu erfassen in der Lage sind: Eine gesunde sinnliche Wahrnehmung liefert automatisch Informationen von der Welt. Sinneswahrnehmungen entstehen durch kausale Prozesse im Bewusstsein; das macht sie jedoch nicht subjektiv.
Die begriffliche Identifikation der Sinnesinhalte wird durch den Verstand ermöglicht. Begriffliche Erkenntnis ist die höchste Form der Erkenntnis. Begriffe gehen aus der Beobachtung hervor und werden durch einen Prozess geformt, bei dem die für eine Sache wesentlichen Eigenschaften abstrahiert, die spezifischen Maße dieser Eigenschaften jedoch weggelassen werden. Ein wichtiges Ergebnis des erfolgreichen Prozesses der Begriffsbildung ist die korrekte Definition.
In einem rationalen Bewusstsein müssen Begriffe ordentlich definiert sein und miteinander durch verschiedene Differentiations- und Integrationsverfahren widerspruchsfrei in Verbindung gebracht werden. Ähnliches gilt für die aus den Begriffen geformten Aussagen. Durch die Methoden der (klassischen) Logik und durch empirische Beobachtung kann der Wissensschatz des Menschen praktisch grenzenlos erweitert werden. Der Mensch ist fehlbar; kann aber durch rationale epistemologische Methoden Gewissheit erlangen.
Der Objektivismus erkennt, dass einzelne Menschen durch das gesellschaftliche Zusammenleben für sich profitieren können: Als zwei wesentliche aus einer Gesellschaft entspringende Werte werden enormes Wissen (z. B. von Generation zu Generation übertragen) und Handel genannt. Damit das gesellschaftliche Zusammenleben von Menschen den potentiellen Nutzen für die einzelnen Mitglieder entfalten kann, sind jedoch gewisse Rahmenbedingungen erforderlich: Die Rechte jedes einzelnen Gesellschaftsmitglieds müssen geschützt werden. Das grundlegende, unveräußerliche Recht jedes Menschen ist das Recht auf Leben; dies schließt das Recht auf Freiheit, auf Eigentum und auf das Streben nach Glück (im Sinne der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung) ein. Diese Rechte (Individualrechte) geben keinem Menschen einen Anspruch auf irgendeine positive Sache (z. B. finanzielle Mittel, Unterkunft etc.); vielmehr hat jeder einen absoluten Anspruch auf die Unterlassung des Negativen (z. B. Diebstahl, Mord etc.), das seine Rechte verletzen und dadurch seinem Leben schade, seitens seiner Mitmenschen. Rand macht die Beobachtung, dass Rechte nur durch einen Akt physischer Gewalt verletzt werden können. Diebstahl, Betrug etc. gelten als indirekte Art physischer Gewaltanwendung.
Demzufolge lehnt die Philosophie Rands zwar soziale Akte, vor allem finanzielle Unterstützung von Armen, Alten und Kranken durch den Staat ab. Sie befürwortet jedoch im Gegensatz zu anderen libertären Strömungen einen Minimalstaat (Gerichte, Polizei etc.), der Diebstahl und Mord sanktioniert. Ein Staat ist die einzige Einrichtung, die die Rechte der Menschen effektiv schützen kann: Ihr Ziel ist es, physische Gewalt aus menschlichen Beziehungen zu verbannen, indem sie jeglicher Erstanwendung von Gewalt entgegenwirkt. Die Bürger, die ein moralisches Recht auf Selbstverteidigung haben, geben dieses Recht an den Staat weiter, damit die Strafverfolgung unter objektive Regeln gestellt werden kann. Die drei Zweige des Staats sind die Polizei und das Militär zum Schutz der Bürger vor inneren und äußeren Verbrechern, sowie die Justiz, deren Aufgabe es unter anderem ist, Konflikte zwischen den Menschen (insbesondere bezüglich Verträgen) anhand objektiver Gesetze und Regeln zu schlichten, um eventuellen gewalttätigen Eskalationen und subjektiver Selbstjustiz vorzubeugen.
Auch der Staat selbst ist dem Rechtssystem unterworfen, d. h. er muss die Individualrechte seiner Bürger achten. Das hat zur Folge, dass Staatsaktivitäten, die über den Schutz dieser Rechte hinausgehen (z. B. wirtschaftliche Regulationen, Errichten eines sog. „sozialen Netzes“), von Objektivisten als unmoralisch verurteilt werden. Der Laissez-faire-Kapitalismus (polemisch auch Nachtwächterstaat) wird als einziges moralisches und praktisches Staatssystem angesehen.
Die objektivistische Ethik wird auch als rationaler Egoismus bezeichnet. Die Ethik ist insofern egoistisch als sie vertritt, dass ein Individuum der Nutznießer seines eigenen moralischen Handelns sein sollte. Jedoch distanziert sich der Objektivismus vom Hedonismus, d. h. dem Lustprinzip, das besagt, dass nur „gut“ ist, was kurzfristig und unmittelbar eine positive Gefühlsregung verursacht. Vielmehr solle der Verstand die Dinge als gut oder böse (d. h. für das eigene Leben förderlich oder feindlich) identifizieren und das moralische Handeln lenken. Diesbezüglich lehnt der Objektivismus jedoch jeglichen Konflikt zwischen Verstand und Emotion ab: Die Emotionen haben durchaus ihre Berechtigung als Mittel der unbewussten Bewertung und zur Motivation; Einfluss auf das menschliche Denken und Handeln steht ihnen in ihrer irrationalen Form allerdings nicht zu. Emotionen sind gemäß dem Objektivismus überdies vom Verstand abhängig: Sie verkörpern die begrifflichen Ideale, die ein Mensch bewusst oder unbewusst akzeptiert hat, und können demzufolge (dem zugrundeliegenden Bewertungen entsprechend) sowohl rational als auch irrational sein. Leben – nicht Glück – wird als höchstes moralisches Ziel aufgefasst. Das Empfinden von Glück (Eudämonie) wird jedoch als notwendige emotionale Konsequenz des erfolgreichen rationalen Lebens betrachtet.
In Atlas Shrugged fasst Rand auch ihre eigenen Ideen, welchen sie den Oberbegriff „Objektivismus“ gibt, literarisch zusammen. Sie geht von einer vom Bewusstsein unabhängigen (in diesem Sinne „objektiven“) Realität aus. Diese könne der Verstand durch verlässliche Beobachtung, Begriffsanwendung, Logik usw. erkennen. Rationalität sei auch Haupttugend der Ethik. Darunter versteht Rand den Verstandesgebrauch im Streben nach einem „höchsten Wert“, den Rand mit dem menschlichen Leben identifiziert. Der Selbstwert des Lebens hat dabei die zentrale Funktion, Schlussfolgerungen von der Natur des Menschen als sich selbst erhaltendem Wesen auf „objektive“ Werte und Tugenden zu ermöglichen. Von Wert ist demnach, was das Leben des einzelnen Menschen fördert. Rand spricht von „rationalem Egoismus“, worunter sie vernünftiges, produktives Handeln zum eigenen Nutzen und unter Wahrung der negativen Schutzrechte anderer Individuen versteht (im Wesentlichen das Recht auf Leben, Freiheit und Eigentum im Sinne einer Abwehr von physischer, also auch „struktureller“ Gewalt). Diese Rechte werden als Voraussetzung eines lebensförderlichen gesellschaftlichen Zusammenlebens der Menschen betrachtet. Die einzige Aufgabe eines Staates sei es, diese Rechte durch Gefahrenabwehr zu schützen. Jegliche Erstanwendung von Gewalt gegen einen Bürger des Staates sei daher zu unterbinden beziehungsweise zu bestrafen. Positive Schutzrechte im Sinne von aktiver Hilfe zum Überleben lehnt sie dagegen weitestgehend ab. Rand befürwortet daher den sog. Laissez-faire-Kapitalismus.
http://de.wikipedia.org/wiki/Ayn_Rand
Man wüsste gern, was Ayn Rand durch den Kopf ging, als sie Ernst Lubitschs „Ninotschka“ sah: das Filmmärchen von der sowjetischen Funktionärin, die mit dem Auftrag nach Paris kommt, die russischen Kronjuwelen zu verkaufen. Greta Garbo hüllte ihr dogmatisches Gebaren in eine Wolke aus Eros und Geheimnis und machte das Schreckbild der politisch denkenden Frau im Handstreich glanzvoll. Nichts könnte den Typus der Berufsrevolutionärin besser beschreiben, die ihre weiblichen Reize bedenkenlos einsetzt, um in die besten Kreise vorzudringen und sie von innen zu erschüttern. Der himmelweite Unterschied zwischen Ayn Rand und Ninotschka liegt darin, dass jene kein fertiges Programm abspulte. Als sie 1926 in die Vereinigten Staaten kam, brachte sie aus Leningrad den Keim einer Philosophie mit, die in denkbar größtem Gegensatz zum Kommunismus ihrer Heimat stand. Der Boden, auf dem ihr Denken wachsen und gedeihen sollte, war das Amerika des New Deal, ein gelobtes Land, das ihrer Ansicht nach auf dem besten Weg war, sich in ein zweites Sowjetrussland zu verwandeln.
Ayn Rand war der lebende Beweis für ihre Überzeugung, dass der Mensch sich nur ein Ziel setzen musste, um es zu erreichen. Sie zeigte nicht die geringste Toleranz für Unentschiedenheit, Anspruchsdenken oder Bittstellertum. Entsprechend allergisch reagierte sie auf staatliche Regulierung und Interventionen. Sie verfasste Streitschriften gegen Roosevelts New Deal, legte sich mit der amerikanischen Linken an, trat vor dem McCarthy-Ausschuss auf und machte ihre Romane zu epischen Feldzügen gegen einen christlich geprägten Humanismus, der die Menschheit als schwach, unterdrückt und bedürftig darstellte. Altruismus galt ihr als Zwang, für andere zu leben, während Egoismus für sie den Königsweg zum Gemeinwohl darstellte.
Ihre literarischen Helden sind durchweg Einzelkämpfer, Erfinder, Staats- und Unternehmensgründer. Jedes Individuum hatte ihrer Überzeugung nach sein eigenes Handlungsgesetz, das sich aus seinen Begabungen, Träumen und den Strategien ergab, die es zu ihrer Verwirklichung verfolgte. Ausgerechnet ihrer diabolischsten Romanfigur, dem Journalisten Ellsworth Toohey, legte sie in „The Fountainhead“ den schönen Ausdruck vom „Stil der Seele“ in den Mund. „Wir leben im Geiste“, erläutert Tooheys Gegenspieler, der Architekt Howard Roark, „die Existenz ist der Versuch, dieses Leben in physische Realität zu überführen. Jede Form des Glücks ist privat. Unsere größten Augenblicke sind persönlicher Natur, selbstmotiviert, unberührbar. Vor der promiskuitiven Menge verbergen wir die Dinge, die uns heilig oder kostbar sind.“ Doch Toohey weiß, dass sich die Seele brechen lässt: „Sorge dafür, dass der Mensch sich klein fühlt. Flöße ihm Schuldgefühle ein. Töte seine Hoffnungen und seine Integrität. Wenn seine Seele den Respekt vor sich selbst verliert, hast du ihn in der Hand. Die Natur lässt kein Vakuum zu. Nimm der Seele ihren Inhalt - und du kannst sie nach Belieben füllen.“
Sie war sicherlich eine äußerst umstrittene Persönlichkeit, auch nicht ohne Grund, denn sie stand dem Sozialismus und Altruismus recht gegensätzlich gegenüber, um nicht zu sagen sie war dem Liberalismus und rationalen Egoismus zugetan. Diese Einstellung macht sich nur wenig Freunde, doch gleichzeitig finde ich diese Haltung durchaus interessant (und das als rote Socke), da es dem Anarchismus entspricht der auf Rationalität und einem Minimalstaat basiert, sprich eine Form der Selbstverwaltung unterliegt. Nur das sich Rand auf kapitalistische Weise damit befasst, ich selbst befasse mich mehr mit dem sozialistisch/liberalen Anarchismus, dem Anarchokommunismus. Auch wenn sie damit wirtschaftlich eigentlich mein "Feind" ist, so ist sie im Bezug auf Rationalität, Objektivismus und Individualismus mein Freund. Allgemein find ich ihre trockene Art im Bezug auf bestimmte Themen sehr sympathisch. Was denkt ihr?
Als anarchistischer, liberaler Bauchkommunist betrachte ich ihre Weltsicht recht kritisch da sie gänzlich auf das soziale Gefüge verzichten will und den Menschen gänzlich sich selbst überlassen will, doch gleichzeitig betrachte ich das als einzige Möglichkeit um selbstbestimmt und ohne Bürokratie leben zu können, sprich der Verzicht auf soziale Ansprüche bedeutet auch ein gänzlicher Verzicht auf steuerliche Systeme. Ich steh da im Zwiespalt und zwischen den Gegensätzen, doch im Kern sind meine und ihre Sicht deckungsgleich, die Selbstbestimmung des Menschen ist die Essenz für jede Entwicklung und Motivation seine Fähigkeiten und sein Wissen zu nutzen, so das es in erster Linie ganz ehrlich dem "Egoismus" dient, zur Selbstzufriedenheit eben, das Streben nach Glück um sich selbst und andere glücklich zu machen ohne dabei altruistisch handeln zu müssen. Altruismus kann zwar auch positives bewirken, doch setzt dieser eine Selbstlosigkeit voraus und erzeugt eine gewisse Gleichschaltung von Menschen die als "Opfer" ihrer Lebenssituation gelten. Psychologisch betrachtet stimmt es, denn dieses Prinzip kannten schon die Römer mit ihrem ausgeklügelten Steuersystem und dem Brot und Spiele Prinzip, so das sich eine politische Elite gebildet hat die ihre Macht auf Kosten des niederen Volkes etablieren konnte. Im Prinzip müsste die Basis in einem Staat sozialistisch geprägt sein und die intellektuellen, wirtschaftlichen und kreativen Eliten einen gesunden Kapitalismus pflegen. Die Ideologie von Ayn Rand richtet sich im Prinzip nicht an die Massen, sondern mehr an diese Eliten im technokratischen Sinne. Ich selbst sehe die Lösung aller politischer und wirtschaftlicher Probleme in einer anarchistischen Technokratie
cRAwler23 Parteielite
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Thema: Re: Objektivismus und Individualismus nach Ayn Rand Sa 28 Sep 2013 - 23:01
Andrew Ryan (Bioshock) speaks out against Altruism
Ayn Rand - The Virtue of Selfishness Government Financing in a Free Society
Ayn Rand & The Prophecy Of Atlas Shrugged
Die Gestaltung des Computerspiels BioShock und seiner Fortsetzung BioShock 2 ist von Ideen des Buchs Atlas Shrugged inspiriert. Schauplatz der Handlung ist die fiktive, im Art-Déco-Stil gehaltene Unterwasserstadt Rapture, die ursprünglich politisch im Sinne der objektivistischen Philosophie der US-amerikanischen Autorin Ayn Rand als ein Ort der vollkommenen individuellen Freiheit für die libertär eingestellten Eliten konzipiert wurde. Die Spielerfigur gelangt nach Rapture, nachdem blutige Auseinandersetzungen zwischen den Bürgern bereits zuvor weite Teile der Stadt zerstört haben. Auf der Suche nach einem Fluchtweg erkundet der Spieler die Trümmer dieses gescheiterten Gesellschaftsexperiments, wobei er sich mit Waffengewalt gegen die zumeist geistig verwirrten Bewohner zur Wehr setzen muss. Die von Rapture-Forschern perfektionierte Genmanipulation spielt dabei für die Handlung und das Spielkonzept eine wesentliche Rolle.
Andrew Ryan ist ein reicher Industrieller und der Erbauer von Rapture. Gründe für den Bau waren seine Unzufriedenheit über die damals existierenden Weltbilder des Kapitalismus, des Kommunismus und des Katholizismus und der Wunsch nach einer Welt, in der jeder Mensch frei von äußeren Zwängen arbeiten und leben kann. Deswegen wurde als Ort der Meeresboden gewählt, um von anderen Staaten unabhängig und unentdeckt existieren zu können. Er macht beispielsweise in Lautsprecherdurchsagen den Altruismus für Diktatur und Holocaust verantwortlich. Nach einer Aussage von Lead Designer Ken Levine besitzt Andrew Ryan Merkmale von Ayn Rand und Howard Hughes.
http://de.wikipedia.org/wiki/BioShock
Interessant ist das Ayn Rand hier kaum bekannt ist, sie jedoch einen recht großen Einfluss auf Medien und die Popkultur hatte, bestes Beispiel ist das Spiel Bioshock mit dem "Bösewicht" Andrew Ryan, der perfekt die Ideologie von Ayn Rand und ihrem Objektivismus symbolisiert. Auch die Serie "Mad Man" basiert auf den Denkweisen von Ayn Rand, diese Serie dreht sich um die kreativen Köpfe einer Werbeagentur.
cRAwler23 Parteielite
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Thema: Re: Objektivismus und Individualismus nach Ayn Rand Mi 4 Feb 2015 - 2:39
Andrew Ryan - Rapture - Feier Markt
"Andrew Ryan stellt dir eine einfache Frage: Bist du ein Mensch oder ein Sklave?" Weitere Zitate aus dem Video:
"Hat der Mensch nicht ein Anrecht auf das, was er im Schweiße seines Angesichts geschaffen hat? Nein, sagt der Mann in Washington, es gehört den Armen; nein, sagt der Mann im Vatikan, es gehört Gott; nein, sagt der Mann in Moskau, es gehört allen. Ich lehne diese Antworten ab!"
„Immer wenn jemand einen anderen seine Drecksarbeit erledigen lassen will appelliert er an dessen Selbstlosigkeit. ‚Denk nicht an deine eigenen Bedürfnisse' sagt er. ‚Denk an deinen Nächsten' -- Egal wer's gerade ist; der Staat, die Armen, das Militär der König oder Gott die Liste hat kein Ende. Welche Katastrophe hat je mit den Worten ‚Denk nur an dich selbst' begonnen? Diejenigen, die für den König und das Vaterland schreien, sind die schlimmsten Zerstörer. Diese Verkehrung der Dinge, diese Lüge ist es die die Menschheit an die endlosen Teufelskreis von Schuld und Versagen gekettet hat."
„Meine Reise nach Rapture war bereits meine zweite Flucht. 1919 floh ich aus einem Land das den zaristischen Despotismus gegen die blanke Raserei eingetauscht hatte. Die marxistische Revolution hatte eine Lüge durch eine Andere ersetzt. Statt, dass nur die Monarchen die Früchte aller Arbeit gehörten sollten sie nun allen gehören. Und so kam ich nach Amerika, wo jeder selbst die Früchte seiner eigenen Arbeit erntete, wo man von der Schärfe seines Geistes profitierte, von der eigenen Muskelkraft, von der Macht des eigenen Willens."
„ Zeitweise dachte ich das wäre das Paradies. Ich glaubte die Parasiten aus Moskau vergessen zu können. Ich glaubte den marxistischen Altruismus der Kolchosen und der Fünfjahrespläne entronnen zu sein. Aber als die Deutschen sich dann in ihrem Wahn in Hitlers Schwert stürzten um das Tausendjährige Reich zu erschaffen begannen die Amerikaner von dem bolschewistischen Gift zu trinken das Roosevelt und seine Lakaien ihnen einflößten."
„Also stellte ich mir die Frage in welchem Land ist noch Platz für Menschen wie mich. Menschen die sich nicht in Parasiten und den Zweiflern anschließen wollen. Menschen die daran glauben, dass Arbeit heilig und das Eigentumsrecht unverletzlich ist. Eines schönen Tages Freunde, wurde mir dann wie die Antwort lautete. Es gab kein Land für Menschen wie mich. Und in diesem Moment beschloss ich ein eigenes Land zu erschaffen."
„Was ist der Unterschier zwischen einem Menschen und einem Parasiten? Ein Mensch baut auf, ein Parasit fragt: ‚Wo ist mein Anteil? '. Ein Mensch erschafft, ein Parasit sagt: ‚Was werden die Nachbarn denken? '. Ein Mensch erfindet, ein Parasit sagt: ‚Vorsicht, du könntest es dir mit Gott verscherzen."
Aktuell kann ich, auch als Selbstbekennender "Linker" nur bestätigen was seine Worte für Wahrheit äußern und erhellen. Was macht den Menschen aus? Seine Einstellungen, Meinungen und Äußerungen? Nein! Allein nur seine Entscheidungen, wie lebt er, wie handelt er und was setzt er in seinem Leben um? Das sind die Fragen denen wir uns stellen müssen. Selbst ich als "Bauchkommunist" ob ich das will oder nicht. Ich habe sogar noch immer mit diesem Thema zu kämpfen, da ich durchaus den Altruismus unterstütze, doch am Ende ist dieser abhängig von den Entscheidungen die einzelne treffen. Altruismus ist eine Entscheidung, doch wenn Altruismus gefordert wird, verliert er seine Bedeutung und verwandelt sich in dessen Gegenteil. Eine Diktatur für die Gedanken und Taten der Menschen.
Marx hatte mit seinen Analysen absolut recht, nur hatte er eines nicht berücksichtigt, der einzelne Mensch kann nicht Erwartungen an andere stellen die er selbst nicht erfüllen kann. Ist also der Kommunismus erst dann eine Realität wenn er durch die Anwendung des Objektivismus des Einzelnen entsteht? Der einzelne in der Synthese und dem Konsens mit einer kollektiven Gemeinschaftlichkeit?
Ich würde sagen die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte, zwischen Marx und Rand.
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Thema: Re: Objektivismus und Individualismus nach Ayn Rand