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Thema: Osho Di 15 Jan 2013 - 1:49
„Rajneesh“ Chandra Mohan Jain (hindi रजनीश चन्द्र मोहन जैन) (* 11. Dezember 1931 in Kuchwada, Madhya Pradesh, Indien; † 19. Januar 1990 in Pune, Maharashtra, Indien) war ein indischer Philosophieprofessor und Begründer der Neo-Sannyas-Bewegung. Von frühester Kindheit an bewies er einen rebellischen, unabhängigen Geist und erforschte seine eigene Wahrheit, statt sich von dem Wissen und Glauben anderer Leute beeinflussen zu lassen. Osho war gegen jedes Glaubenssystem und betonte den Wert der authentischen religiösen Erfahrung gegenüber der Zugehörigkeit zu einer Religion. In seiner Kritik des Christentums zum Beispiel sagte er, Jesus sei ein Rebell – er existiere nur außerhalb der Kirchenmauern, die sein Anliegen dogmatisch kanalisiert und damit leblos gemacht hätten. Gott sei nichts als eine Erfindung des Menschen, Opium für das Volk:
„Es ist absolut notwendig, dass Gott tot sein soll. Aber ich möchte, dass Ihr meine Auffassung kennt: Es war gut von Friedrich Nietzsche, Gott für tot zu erklären – ich aber sage, dass er überhaupt nie geboren wurde. Es ist eine Fiktion, eine Erfindung, keine Entdeckung. Versteht ihr den Unterschied zwischen Erfindung und Entdeckung? Eine Entdeckung hat mit der Wahrheit zu tun, eine Erfindung ist von Euch fabriziert worden. Es ist eine vom Menschen fabrizierte Fiktion. Natürlich spendet sie Trost, aber Trost ist nicht das Richtige! Trost ist Opium. Er bewirkt, dass ihr euch der Wirklichkeit nicht bewusst werdet, und das Leben fließt so schnell an euch vorbei – siebzig Jahre werden schnell vergangen sein. Jeder, der euch ein Glaubenssystem gibt, ist euer Feind, denn das Glaubenssystem wird zu einer Barriere für Eure Augen, ihr könnt die Wahrheit nicht sehen. Selbst der Wunsch, die Wahrheit zu finden, verschwindet. Aber am Anfang ist es bitter, wenn Euch alle Eure Glaubenssysteme weggenommen werden. Die Furcht und Angst, die Ihr seit Jahrtausenden unterdrückt, die da ist, sehr lebendig, wird sofort auftauchen. Kein Gott kann sie zerstören, nur die Suche nach der Wahrheit und die Erfahrung der Wahrheit – nicht ein Glaube – kann alle Eure Wunden heilen, euch zu kompletten Wesen machen. Und für mich ist der komplette Mensch der heilige Mensch.“ – Osho
Der Weg zur authentischen religiösen Erfahrung liegt in seiner Lehre darin, das Leben als Ganzes anzunehmen, es in allen seinen Facetten zu lieben und täglich zu feiern. Jede wie auch immer geartete Tätigkeit könne dem inneren Wachstum dienen. Meditation bedeute dabei, ein Zeuge aller inneren Vorgänge zu sein, den Strom der Gedanken und Empfindungen an sich vorbeiziehen zu lassen, ohne sich weiter mit ihnen zu identifizieren. Auf diese Weise könne man ihre Vorläufigkeit erkennen und sein Gespür für die Realität hinter der rational oder sinnlich wahrnehmbaren, vergänglichen Welt schärfen. In dem Moment, wo der Meditierende nur noch Zeuge sei, erfahre er, wer er wirklich ist.
Nach seiner Erleuchtung im Alter von einundzwanzig Jahren schloss Osho sein Universitätsstudium ab und lehrte mehrere Jahre lang Philosophie an der Universität von Jabalpur. Zwischendurch bereiste er ganz Indien, sprach zu riesigen Menschenmengen, traf sich mit Vertretern der gebildeten Schichten und forderte das gesamte religiöse und politische Establishment seines Landes in öffentlichen Debatten heraus, wobei er mit brillianter Rhetorik die heiligsten Glaubenswerte der indischen Kultur angriff. Er las unersättlich alles, was ihm Aufschluss über Ursprung und Zusammenhänge der heute geltenden Glaubenssysteme und Ideologien gab, kurz, er studierte die kollektive Psychologie des modernen Menschen.
Ende der sechziger Jahre entwickelte Osho seine einzigartigen Meditationstechniken. Der heutige Mensch, sagt er, ist so befrachtet mit längst überholten Weltbildern und Traditionen und so belastet durch die Ängste des modernen Lebens, dass er einen tiefen Reinigungsprozess durchmachen muss, ehe er in den Zustand der völlig entspannten, von allen Gedanken befreiten Meditation gelangen kann. Oshos Lehren widerstehen jeglicher Kategorisierung, sie reichen von der persönlichen Sinnsuche bis hin zu den dringendsten sozialen und politischen Fragen, mit denen die Welt heute konfrontiert ist.
Osho widersprach sich oft selbst, bewusst, denn er wollte vermitteln, dass es nicht auf die Worte ankomme, sondern vielmehr darum gehe, die Bindung an deren Bedeutung und Inhalte fallen zu lassen – wer die Wahrheit sucht, müsse den Sprung ins Unbekannte wagen. Die Wirklichkeit weise über das unzulängliche Medium der Ratio und somit auch der Sprache hinaus. Deshalb war ihm jedes Mittel recht, die Aufmerksamkeit seiner Zuhörer auf die Realität hinter dem Medium „Diskurs“ zu lenken und die Identifikation mit seinen Worten immer wieder durch verfremdende rhetorische Mittel zu unterbrechen. Letztendlich seien auch die Widersprüche in der Vielgestalt Gottes enthalten und aufgehoben:
„Ich versuche nicht Euch eine Philosophie, eine Doktrin, ein Dogma zu geben. Ein Dogma muss in sich schlüssig sein, ein Religionsbekenntnis muss in sich schlüssig sein. Ich will euch nicht zu einem bestimmten Glauben bekehren; ein Glaube muss in sich schlüssig sein. Ich will euch eine Vision geben, keinen Glauben. Ich versuche Euch zu helfen zu meinem Fenster zu kommen, um den Himmel zu sehen, die Wahrheit zu sehen. Diese Wahrheit kann nicht beschrieben werden. Und aus dieser Wahrheit kann kein Dogma gemacht werden, und diese Wahrheit vereint alle Widersprüche in sich – weil sie so riesig ist. Also fahre ich fort Euch flüchtige Einblicke, Perspektiven von ihr zu geben: eine Perspektive ist widersprüchlich zu einer anderen. Aber in der ganzen Wahrheit treffen sich alle Perspektiven und vermischen sich und sind eins.“ – Osho
Ein Sinn für Humor sollte seiner Meinung nach den Grundstein der zukünftigen Religiosität des Menschen bilden. Seine Vorträge enthielten Hunderte von zum Teil deftigen Witzen – der einzige Teil seiner Diskurse, den er vom Blatt las. Oshos Vorträge und Initiationsgespräche wurden aufgezeichnet und in Buchform in praktisch unredigiertem Originalwortlaut und auch als Tonkassetten und Videofilme veröffentlicht. Die in Hindi gehaltenen Vorträge (nach 1981 sprach er nur noch auf Englisch) werden nach und nach ins Englische übersetzt. So sind über 400 Bände von durchschnittlich 250 Seiten, ohne Berücksichtigung thematischer Neuzusammenstellungen, entstanden. Viele Werke sind ins Deutsche und mehr als fünfzig andere Sprachen übersetzt worden.
Osho äußerte sich auch zu sozialen und medizinischen Fragen. Unter anderem sagte er:
„Wir können die ganze Erde mit Genies, talentierten Leuten, gesunden Leuten bevölkern. Ich schlage vor, weltweite Lobbys zu gründen, um dabei zu helfen genetische Programme zu verstehen. Der Mensch hat den Mond erreicht, aber er hat keine großen Anstrengungen unternommen um genetische Programme zu verstehen. Die Gründe sind einfach: weil all die Interessensgruppen, all die Religionen gefährdet sind. Sie wissen, dass, wenn das Programm der Gene einmal verstanden ist, das alte nicht mehr existieren kann. Viel mehr Schwerpunkt sollte sein, wie wir das Programm auch ändern können. Wir lernen über Gesundheit, Krankheiten, Alter. Zuerst müssen wir lernen wie wir die Programme ändern können. Ein Mensch könnte beispielsweise den Verstand eines Nobelpreisträgers haben, aber sein Körper könnte krank sein. Es könnte sein, dass er seinen Verstand nicht nutzen kann, wenn der Körper ihn nicht unterstützen kann – bis wir das Programm ändern. Sobald wir einmal wissen wie wir das Programm ändern können, stehen uns tausende Möglichkeiten offen. Wir könnten jedem Mann und jeder Frau das Beste von allem geben. Es gibt für niemanden einen Grund unnötig zu leiden. Zurückgeblieben, verkrüppelt, blind, hässlich – alle diese Menschen könnten verändert werden. Verbrecher können vermieden werden – Politiker können vermieden werden, Priester können vermieden werden, Mörder können vermieden werden, Vergewaltiger können vermieden werden, gewaltätige Menschen können vermieden werden. Oder wenn sie spezielle Qualitäten haben könnte ihr genetisches Programm verändert werden. Ihre Gewalt könnte ihnen genommen werden, anstatt ihnen zu lehren nicht gewalttätig zu sein, keine Diebe zu sein, keine Verbrecher zu sein.“ – Osho
Am 19. Januar 1990 verließ Osho seinen Körper. Nur einige Wochen davor wurde er gefragt, was aus seiner Arbeit würde, wenn er gegangen wäre. Er sagte:
„Mein Vertrauen in die Existenz ist absolut. Wenn in dem, was ich sage, irgendeine Wahrheit ist, wird es überleben. Die Menschen, die an meiner Arbeit interessiert sind, werden die Fackel weitertragen, aber nicht irgendjemand irgendetwas vormachen. Ich werde die Quelle der Inspiration für meine Leute bleiben. Ich möchte, dass sie von sich aus wachsen – Qualitäten wie Liebe – um die keine Kirche gebaut werden kann -, wie Bewusstheit – für die niemand ein Monopol hat -, wie Feiern, Spaß haben, und unverbraucht bleiben, kindergleiche Augen. Ich möchte, dass meine Leute selbst wissen, nicht abhängig von irgendjemand. Und der Weg führt nach innen.“ – Osho
Osho wurde nach seinen 10 Geboten gefragt. Das war seine Antwort:
„Du willst meine 10 Gebote wissen. Das ist eine kniffelige Angelegenheit, denn ich hab was gegen Gebote jeglicher Art. Dennoch, nur so zum Spaß, schreibe ich:
1. Lass Dir von niemandem Gebote vorschreiben, es sei denn sie kommen auch aus Deinem Innern. 2. Es gibt keinen anderen Gott, als das Leben selbst. 3. Die Wahrheit ist in Dir; suche nicht woanders nach ihr. 4. Liebe ist Gebet. 5. Ein Nichts zu werden ist das Tor zur Wahrheit. Denn schon das Nichts selbst ist das Mittel, das Ziel und die Erfüllung. 6. Das Leben ist hier und jetzt. 7. Lebe hellwach. 8. Schwimme nicht, lass Dich treiben. 9. Stirb jeden Augenblick, so dass Du jeden Augenblick neu geboren werden kannst. 10. Suche nicht. Was ist, ist. Halte Inne und sieh.“ – Osho
OSHO: Absolutely Free to Be Funny
"I Love to Disturb People." Osho -- In a series of excerpts from an interview with Jeff McMullen of Australia's "60 Minutes" Osho offers a series of one-liners about Gandhi, Hitler, the Pope and Mother Teresa -- and goes on from there to talk about his reputation for being controversial, contradictory, and, in the words of the interviewer, "one of the funniest people I've ever met."
OSHO: About Drugs
Drugs! What a controversial topic -- For or against? -- Legalizing or prohibiting? Allowing or condemning? Here comes a profound insight on the subject... -- "Whenever you start stopping something you give great importance to it, and particularly to the youth. It becomes a provocation."
Ein Mensch dem man über Stunden zuhören kann, aus den wenigen, ruhigen Worten kann sicherlich jeder einen Funken Wahrheit erkennen. Selbst die Bedeutung von Widersprüchen im Leben bekommt ihre ganz eigene Bedeutung. Einfach wunderbar auch seine Haltung gegenüber Drogen, besser kann man es nicht erfassen, dieser Mensch strahlt eine innere Ruhe und Ausgeglichenheit aus, die ansteckend ist und das ganze mit ner Prise Humor. Er ist spiritueller Punk, Hippie und Guru in einer Person.
Wieder was für die philosophische Sammelecke, der Persönlichkeiten und Sichtweisen die ich interessant finde. Ich teile nicht alle seine Standpunkte, doch in Sachen Spiritualität sehr interessant und auch in Sachen Humor. Er hatte eine einzigartige Sicht der Dinge.
cRAwler23 Parteielite
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Thema: Re: Osho Sa 26 Jan 2013 - 4:28
OSHO: Strange Consequences "FUCK"
Osho used this sketch on the word fuck first in a talk in 1980 and repeated it again in this later talk. We have seen the original of this sketch being attributed to Jack Wagner, George Carlin and Monty Python - no one seems to be sure.
"When Friedrich Nietzsche declared, "God is dead," he himself became utterly helpless no consolation, no hope, no meaning. He had to go through a long process of insanity. Nietzsche seems to me to be the most important figure that has dominated the world in this century. Without any argument his statement has infiltrated into every mind. But he was not aware of the implications. I have no problem if God is dead. There is no need to mourn his death.
The problem is that if God is dead, then you lose the most important word in your language and you will need a substitute. God was one end, one extreme, and when one extreme disappears from your mental vision, the necessary and inevitable is that you will fall to the other extreme. And that's what has happened, Milarepa. Instead of God, `fuck' has become the most important word in our language. Even if Friedrich Nietzsche comes back, he will be surprised and he will try to resurrect somehow the dead God, because this is stupid. But you will need a whole report on it, a whole research.
One of the most interesting words in the English language today is the word `fuck'. It is a magical word. Just by its sound it can describe pain, pleasure, hate and love. In language it falls into many grammatical categories. It can be used as a verb, both transitive, "John fucked Mary," and intransitive, "Mary was fucked by John", and as a noun, "Mary is a fine fuck." It can be used as an adjective, "Mary is fucking beautiful." As you can see, there are not many words with the versatility of fuck.
Besides the sexual meaning, there are also the following uses: Ignorance: Fucked if I know. Trouble: I guess I am fucked now! Fraud: I got fucked at the used car lot. Aggression: Fuck you! Displeasure: What the fuck is going on here? Difficulty: I can't understand this fucking job. Incompetence: He is a fuck-off. Suspicion: What the fuck are you doing? Enjoyment: I had a fucking good time. Request: Get the fuck out of here. Hostility: I'm going to knock your fucking head off. Greeting: How the fuck are you? Apathy: Who gives a fuck? Innovation: Get a bigger fucking hammer. Surprise: Fuck! You scared the shit out of me! Anxiety: Today is really fucked. And it is very healthy if every morning you do it as a transcendental meditation just when you get up, first thing, repeat the mantra "fuck you" five times; it clears your throat too!
WTF?! Also wirklich that's fucking great! Herrlich ironisch die Gegenüberstellung des Wortes Gott und "Fuck". Also im wahrsten Sinne des Wortes, Holy Fuck, ein verkanntes Mantra.