Hexenjagd-Reloaded!

Jap, hatte Genorad cRA ja schon erwähnt. Vllt. sollten wir der Bildzeitung ma einen geheimen Tipp zukommen lassen. Diese Satanistenband namens Tokio Hotel darf auf keinen Fall länger Musik verbreiten. xD

Na na ich bin eher der Meinung das Musikantenstadl und Schlager die bei Schützenfesten gespielt werden sind viiiiel mehr Amokgedanken provozierend !!
Schaut euch mal die Rentnerschützen an ! Die haben meist so ein Zucken im Auge !!! Tja uuund ? War denn der liebe Vater mit seinem "kleinen" Waffenarsenal nicht mit Sohnemann zusammen beim örtlichen Schützenverein ??




Ne mal im Ernst, bin der Meinung das dieses "Amokläufer" Phänomen noch in Zukunft zunehmen wird, schon allein durch diese schönen Medien mit ihren Überschriften die gigantischer sind als die Texte selbst dazu xD
(die verbrauchen damit auch viel zu viel Druckerfarbe !!!!)

Unsere Gesellschaft ist krank und Menschen die hier durchdrehen obwohl sie in einer "perfekten" Welt voller Wohlstand und Mittelstand quasi in einer rein konsumorientierten- Ellenbogengesellschaft leben, werden vereinzelt an ungewöhnlichen Orten ihre kranken Gedanken in die Tat umsetzen !
Man kann nicht sagen das der Amokläufer "krank" geboren wurde, er wurde einfach mit der Zeit immer "kränker" .

Was St3vie schon richtig erkannt hat sind Spiele zwar nicht schuld daran aber bei Menschen die ohnehin kurz davor stehen ihre Selbstkontrolle zu verlieren, fällt die Hemmschwelle auf ein Minimum . Glaube sogar wenn es keine "Killerspiele" gäbe, würden einige Jungs in ihrer Pubertät keine virtuelle Möglichkeit mehr haben um ihren Aggressionen Luft zu machen .
Früher gab es statt Killerspiele eben Klassenkloppe !

Glaube aber kaum das man Klassenkloppe 2.0 auf den Index setzen kann !!



Ach ja und ich glaube auch das es ehr ein männliches Problem ist . Hormone + Erkenntnis das die Gesellschaft und man selbst krank ist können eine gefährlichere Mischung sein als Gott und Teufel beim Schachspiel !



Die Jugend ist zum überwiegenden Teil unterfordert und mit manchen gesellschaftlichen Dogmen überfordert ! Manche sind auch schon allein nur mit sich selbst überfordert !

Gibt da leider nur zwei Möglichkeiten, zum einen die Menschen lernen wieder mehr miteinander zu leben statt gegeneinander oder wir alle müssen uns in Zukunft an solch Ereignisse gewöhnen doch das endet dann in völliger Gleichgültigkeit …

Aber da hat Keek das auch richtig erkannt, wir alle sind eben Teil dieser Gesellschaft und wir selbst leisten einen Betrag zum großen "Ganzen" .
Ob der nun positiv oder negativ ist fragt sich immer nur dann wenn wir versuchen uns selbst durch die Augen anderer zu sehen !
Man muss im Leben Kritikfähig sein und sollte sich nich scheuen andere um Rat zu fragen .
Gleichgültigkeit kann manchmal zwar hilfreich sein bestimmten Situationen aus dem Weg zu gehen doch manchmal muss man sich selbst überwinden sich helfen zu lassen oder eben anderen zu helfen die Hilfe brauchen !
Wer nicht mehr fähig ist eigene Fehler zuzugeben braucht nicht auf Hilfe hoffen und meist sind diese Menschen dann sich selbst überlassen ...

Dem is glaube nix mehr hinzuzufügen. Wow, nach ner Woche hab ichs endlich ma geschafft, auf den Beitrag zu antworten.

Naja gut, jetz füg ich doch noch was hinzu:
World Of Warcraft soll ab 18 freigegeben werden. Das allein is ja schon lustig. Aber Genorad l33d berichtete mir den Tag, dass Galeria Kaufhof vor hat alle Spiele die ab 18 freigegeben sind aus dem Sortiment zu nehmen. Langsam wirds immer lustiger. Ich meine da kann man sich sowieso kein Spiel leisten, von daher dürften deren Umsätze nichma stark zurück gehen. Aber irgendwie ist das wieder dieses wenn-ich-den-Fehler-nich-sehe-dann-ist-auch-nich-da-Prinzip. Lustige Sache das ganze. xD

Zu allem Überfluss berichten Fit-For-Fun oder auch Hausmütterchen-Zeitschriften jetz Reihenweise das Konsolenzocker doch gesundheitlich gefährdet sind. Bestimmt nur wegen dem Konsolenzocken. Versteht sich.

Keek schrieb:

Naja gut, jetz füg ich doch noch was hinzu:
World Of Warcraft soll ab 18 freigegeben werden. Das allein is ja schon lustig. Aber Genorad l33d berichtete mir den Tag, dass Galeria Kaufhof vor hat alle Spiele die ab 18 freigegeben sind aus dem Sortiment zu nehmen. Langsam wirds immer lustiger. Ich meine da kann man sich sowieso kein Spiel leisten, von daher dürften deren Umsätze nichma stark zurück gehen. Aber irgendwie ist das wieder dieses wenn-ich-den-Fehler-nich-sehe-dann-ist-auch-nich-da-Prinzip. Lustige Sache das ganze. xD

Dann kann man die USK & FSK ja auch gleich sein lassen... was für ein Schwachsinn, die Spiele werden nicht zum Spaß geprüft und bekommen demnach auch eine meist angemessene Altersbeschränkung. In Deutschland werden viele Spiele eh schon bis zu unendlichkeit kastriert. Wer volljährig ist, hat das recht sich so ein Spiel auf legalem Weg zu kaufen, also sollte ihm die Möglichkeit auch nicht verwährt werden... naja... und irgendwo her bekommt man's ja eh immer, wenn schon nicht gekauft... dann gedownloaded.

Und Österreich wäre auch nich weit. Dem Internet sei dank. Weiß ja noch wo wir dauernd überlegt ham auf der einen Seite ma zu bestellen, was im Endeffekt am Geld gescheitert is.

Mal ein interessanter Artikel zum Amoklauf von Columbine ...
10 Jahre is das ganze inzwischen schon her und doch hat es einen zeitlosen Nachgeschmack ...

"„Sie waren nicht dumm“
Zehn Jahre ist es her, dass die Schüler Eric Harris und Dylan Klebold an der amerikanischen Columbine-Schule 13 Menschen während ihres Amoklaufs töteten. Der Autor Joachim Gaertner beschäftigte sich intensiv mit der Bluttat und zeichnete ein Psychogramm der Täter: "Sie sind uns näher, als wir glauben wollen."


Anfangs war das Massaker für mich ein Verbrechen, für das es kein Verständnis geben konnte. Das hat sich verändert. Legitim ist eine solche Tat natürlich nie. Doch je länger ich mich mit den Aufzeichnungen beschäftigte, desto bewusster wurde mir, dass die Menschen Harris und Klebold uns näher sind, als wir glauben möchten. Das war ein schockierender, aber auch faszinierender Prozess.

Wann haben Sie diese Nähe gespürt?

Bei den Aufzeichnungen, die von Mobbing handeln, von dem Verlust von Freunden, bei der Lektüre der nicht abgeschickten Liebesbriefe. Für viele Jugendliche sind das alltägliche Erfahrungen – auch im Umgang mit Popkultur. Diese Jungen haben sich nicht für obskure Splatterstreifen interessiert, sondern für intellektuellen Mainstream: Filme von Quentin Tarantino und Oliver Stone. Die zählen auch zu meinen Lieblingsfilmen.

Haben Sie bei Ihrer Arbeit ein bestimmtes Täterprofil entdecken können?

Nein, die Dokumente offenbaren ein sehr widersprüchliches Bewusstsein. Eric Harris schreibt zum Beispiel: „Ich hasse alle Lügner, aber ich weiß, ich bin selbst einer.“ Sie waren nicht dumm. Ihre Tat folgt einer gewissen Logik. Doch das Bewusstsein und die innere Logik drifteten auseinander. Die Gründe, warum Gewaltfantasien in Realität umschlagen, liegen sicher in der Persönlichkeit des Täters.

Nach einer solchen Tat wird immer die Frage nach der Ursache gestellt.

Das ist ein verständliches Bedürfnis. Allerdings sind die Antworten, die wir geben können, nur sehr vage. Ich glaube nicht, dass man eine Tat wie Columbine, Winnenden oder Erfurt nur mit Mobbing oder Zurückweisung erklären kann. In der Diskussion darüber herrscht allerdings keine Einigkeit. Kürzlich sprach ich mit einer Psychiaterin. Ihrer Meinung nach geschehen solche Taten wie Naturkatastrophen. Das sei ein psychischer Mechanismus, in den man nicht eingreifen könne. Da habe ich Zweifel. Anhand der Dokumente kann man eine Entwicklung nachvollziehen.

Wie sieht die aus?

Über Jahre hinweg haben sich die Attentäter von Columbine immer weiter abgeschottet. Die Ohnmacht hat sich in Machtfantasien gewandelt, und über Jahre hat sich Hass angestaut.

Warum ist diese Entwicklung für Außenstehende so schwer zu erkennen?

Weil es immer die Außenseiter sind. An die ist schwer ranzukommen, selbst wenn es Hinweise gibt. Die Columbine- Täter drehten vor ihrer Tat ein Schulvideo, in dem sie die Tat vorwegnahmen. Einem besorgten Lehrer sagten sie: „Das hat nichts mit der Realität zu tun.“ Der Lehrer ließ es dabei bewenden.

Gibt es heute eine größere Sensibilität?

Ja. Das Bewusstsein ist ein anderes. In den vergangenen Jahren wurden immer wieder Anzeichen rechtzeitig bemerkt und Maßnahmen ergriffen. Ob dabei tatsächlich Anschläge verhindert wurden, weiß man natürlich nicht.

Weshalb ist die Frage nach dem Warum so wichtig?

Die Frage ist wichtig, um ein gesellschaftliches Verständnis für die Tat zu bekommen. Ein Amoklauf sagt ja auch etwas über unsere Kultur aus. Es ist sicher kein Zufall, dass diese Taten fast ausschließlich von jungen Männern verübt werden, und dass sie weitgehend auf den von protestantischer Leistungsethik geprägten Kulturraum beschränkt sind. Auf eine perverse Weise sind solche Taten also Ausdruck unserer Kultur. Inwieweit die Ursachenforschung der Prävention dient, ist jedoch unklar.

Zur Vorbeugung werden nach einem Amoklauf immer wieder Computerspielverbote diskutiert und eine Verschärfung des Waffengesetzes. Ist das sinnvoll?

Es kann nicht schaden, ein paar Waffen weniger auf der Welt zu haben. Aber ich glaube nicht, dass das zu weniger Amok- läufen führt. Wer wirklich will, kommt an Waffen. Letztendlich ist es auch egal, aus welchen Medien die Täter ihre Fantasien beziehen. In Computerkriegsspielen wie dem oft genannten Counterstrike stecken keine grundsätzlich anderen Ideen als in Filmen und Büchern. Problematischer ist ein medialer Dauerbeschuss.

Auffällig ist das Bedürfnis der Columbine- Täter, ihre Tat nach Vorbildern aus Filmen und Computerspielen zu inszenieren.

Stimmt. Und weil den Tätern das auch gelang, wurde Columbine so sehr zum Vorbild für andere Amokläufer. Sebastian Bosse, der Attentäter von Emsdetten, hatte in sein Tagebuch geschrieben: „Eric Harris ist mein Gott“.

Was geht während der Tat in Amokläufern vor?

Das ist schwierig nachzuvollziehen, weil wir so wenige Dokumente haben. Über Columbine wissen wir, dass die Täter unterschiedlich gehandelt haben. Klebold tötete mit Freude, Harris mit soldatischer Ruhe. Und nach dem Massaker in der Bibliothek liefen die beiden 40 Minuten durchs Haus und taten nichts. Warum, weiß man nicht. Aber es liegt nahe, dass Enttäuschung eingesetzt hat: Das erlösende Finale blieb aus. Also wurden sie wieder zu Kindern, die mit ihren Waffen rumlaufen wie mit Spielzeug, und nicht wissen,was sie damit machen sollen.

Deutsche Behörden sind beim Umgang mit den Dokumenten von Amokläufern viel restriktiver als amerikanische. Ein Buch wie das Ihre wäre über Winnenden oder Erfurt nicht möglich. Bedauern Sie das?

Für beide Positionen gibt es Gründe. In Erfurt gab es eine quälende Diskussion über den Tathergang, noch verstärkt durch den unpräzisen offiziellen Untersuchungsbericht. Für die Familien der Opfer muss es sehr belastend sein, nicht zu wissen, wie ihre Partner oder Kinder gestorben sind. In Columbine sind Opferfamilien dafür eingetreten, alle Dokumente zu veröffentlichen. Wahr ist aber auch, dass die Veröffentlichung Nachahmungstätern eine Blaupause lieferte. Aus dem Widerspruch kommt man nicht raus.

Vor genau zehn Jahren erschossen Eric Harris und Dylan Klebold an der Columbine Highschool im amerikanischen Littleton 13 Menschen und töteten anschließend sich selbst. Die Tat gilt bis heute als Inbegriff des Schulamoklaufs. Der Autor Joachim Gaertner hat sich intensiv mit dem Fall beschäftigt. In seinem Doku-Roman „Ich bin voller Hass – und das liebe ich“ stellt er Dokumente und Aufzeichnungen der Attentäter zusammen und zeichnet so ein Psychogramm der Amokläufer. Mit ihm sprach Moritz Honert."


(Erschienen im gedruckten Tagesspiegel vom 20.04.2009)

Da gibs bestimmt bald ne Lektüre, die ich ma lesen muss.