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 Anarchosyndikalismus

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Skorpion Anzahl der Beiträge : 6739
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BeitragThema: Anarchosyndikalismus   Anarchosyndikalismus Icon_minitimeMo 24 Okt 2011 - 17:16

Anarchosyndikalismus Green-anarchy

Der Begriff Anarchosyndikalismus bezeichnet die Organisierung von Lohnabhängigen, basierend auf den Prinzipien von Selbstbestimmung, Selbstorganisation und Solidarität. Ideengeschichtlich stellt der Anarchosyndikalismus eine Ergänzung des Anarchismus um den revolutionären Syndikalismus dar. Das Hauptziel des Anarchosyndikalismus ist die revolutionäre Überwindung des Staates und der kapitalistischen Gesellschaft durch die unmittelbare Übernahme der Produktionsmittel in gewerkschaftlicher Selbstorganisation. Durch diesen Akt soll die klassen- und staatenlose Kollektivordnung entstehen. Um dieses Ziel zu verwirklichen, ist der Anarchosyndikalismus bestrebt, die Arbeiterklasse in allen gesellschaftlichen Lebensbereichen zu organisieren und so eine wirksame Gegenmacht zu Staat und Kapital zu bilden. Der Begriff Arbeiterklasse umfasst dabei nicht nur lohnabhängig Beschäftigte (Arbeiter und Angestellte), sondern auch andere gesellschaftliche Gruppen wie z. B. Arbeitslose, Hausfrauen bzw. -männer oder Schülerinnen und Schüler, also Gruppen, die direkt oder indirekt am gesamtgesellschaftlichen Produktionsprozess beteiligt sind.

Hauptaktionsfelder des Anarchosyndikalismus sind der Klassenkampf im Betrieb mit den Mitteln der direkten Aktion, möglichst breitenwirksame Agitation für seine Ziele und Aspekte der Kultur- und Jugendarbeit. Der Anarchosyndikalismus ist dabei stets bemüht, die Lebensbedingungen der Menschen konkret zu verbessern: Er fordert mehr Lohn, kürzere Arbeitszeiten, Gleichberechtigung und ein würdevolles Leben für alle Menschen. Sein endgültiges Ziel bleibt jedoch die soziale Revolution, weswegen reformistische Tendenzen von der Mehrheit der Anarchosyndikalisten strikt abgelehnt werden.

Anarchosyndikalismus 1917_iww

Anarchosyndikalismus 250px-anarchosyndicalism

Im Prozess einer sozialen Revolution soll das kapitalistische System überwunden und der antiautoritäre Sozialismus aufgebaut werden. Hierzu sollen die Produktionsmittel von den Produzenten kollektiviert und die Güterproduktion nach dem gesellschaftlichen Bedarf selbstorganisiert werden; dies kann z.B. über den Weg einer vorstandslosen Genossenschaft angegangen werden, analog den in Argentinien anlässlich der 2001 eskalierten Wirtschaftskrise erfolgreich etablierten Ansätzen. Ziel ist letztlich eine anarchistische Gesellschaft, in der die materiellen Bedürfnisse eines Jeden gedeckt werden können.

Die freie Gesellschaft kann nur von Allen, d.h. der Basis selber, aufgebaut werden. AnarchosyndikalistInnen verwerfen den zentralen Staat als Koordinator des Gemeinwesens, und jedes Mittel einer Verstaatlichung. Diese führt, wie die Vergangenheit leidvoll bewiesen hat, nur zur schlimmsten Ausbeutung- zum Staatskapitalismus und Funktionärstum. Die Zusammenlegung der Verfügungsgewalt über politische und wirtschaftliche Macht in wenige Hände führt unweigerlich in die Diktatur - nicht aber zum Sozialismus. AnarchosyndikalistInnen haben die Pervertierungen des Sozialismus, wie er z.B. in der Sowjetunion, China, Albanien und vielerorts betrieben wurde und bis heute wird, früh erkannt und kritisiert. Frühzeitig wurden die menschenfeindlichen, zerstörerischen Auswirkungen des westlichen Kapitalismus mit seinen katastrophalen sozialen, ökonomischen und ökologischen Folgen erkannt und vor ihnen gewarnt, bzw. dagegen gekämpft. Der Staat wird vom Kapital benutzt, um die Ressourcen und Menschen auszubeuten.

Die staatliche Exekutive mit Kriegen, Militär, Geheimdiensten usw. ist zu verabscheuen und absolut ungeeignet, das Ziel einer gewaltfreien Gesellschaft zu erreichen. Auch das freieste Wahlrecht kann die klaffenden gesellschaftlichen Gegensätze nicht mildern. Jede Regierung, die ein ständiges Mandat hat, ohne Detailklärung über die Interessen Aller zu bestimmen, hat soziale Ungerechtigkeit, Korruption, Lüge und Schlimmeres zur Folge. Wahlen sollen der Stellvertreterpolitik der Parlamente den Schein von legalem Recht geben. Viele AnarchosyndikalistInnen beteiligen sich nicht an Wahlen oder wählen ungültig, um ihren Protest dagegen auszudrücken. Sie wollen eine Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung, die auf Solidarität, Vernunft und Aufklärung basiert. Diese wird durch gegenseitiges Verantwortungsbewusstsein und Respekt freier Menschen und Gemeinschaften getragen. Armut und Klassenungleichheit werden beendet, es gibt keine privilegierten Eliten und Funktionäre mehr. Land, Gebäude, Medien, Verkehrs-Infrastruktur- und Produktionsmittel werden kollektiviert.

Anarchosyndikalismus Union

In der anarchosyndikalistischen Gesellschaft koordinieren sich die einzelnen Gruppen, Betriebe und Produktionszweige als selbstständige und autonome Glieder des allgemeinen Wirtschaftens. Sie vernetzt die Gesamtproduktion und Versorgung im Sinne Aller, aufgrund gegenseitiger und freier Vereinbarung. Vollversammlungen und deren Delegierte sind die Mittel zur Entscheidungsfindung und Beschlussfassung. Statt Diktatur oder Stellvertreterpolitik durch Parlamente tritt die direkte Demokratie. Die Produktion wird an den Bedürfnissen der Menschen ausgerichtet, und eine gerechte, gleiche Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums sowie von Bildung, Kultur, Gesundheitswesen usw. findet statt. Der Erhalt der ökologischen Lebensgrundlagen Aller und die Menschenrechte werden respektiert.

Anarchosyndikalismus bedeutet nicht nur Gewerkschaftskampf und eine gewaltfreie Gesellschaftsordnung. Damit entstehen eine andere Ethik und Philosophie, Kultur, positive Utopien als Vorraussetzung zur Veränderung, und eine entsprechende Praxis. Es gilt, Organisierung von unten gemeinsam mit möglichst vielen Menschen weiterzuentwickeln, und dabei die gemachten Erfahrungen einzubeziehen. Die Verteidigung der Weiterentwicklung benötigt auch Abwehrkämpfe, z.B. gegen Entgarantierung von sozialen Errungenschaften, gegen Unterdrückung von Minderheiten, gegen Patriarchat, Rassismus und Faschismus. Sie bedeutet aber auch Fähigkeit zu Kritik und Selbstkritik, z.B. an versteckten Machtmechanismen von Individuen und Gruppen, und/ oder Strukturen.

Anarchosyndikalismus Thumb-mujeres_thumb

AnarchosyndikalistInnen organisieren sich heute in allen sie direkt betreffenden Lebensbereichen, also auch im Stadtteil, in verschiedensten sozialen und gesellschaftlichen Initiativen von Menschen, die das Leben frei, selbst bestimmt und solidarisch gestalten wollen. Sie werden zunehmend wichtiger in einer Welt, die eine neue, bessere Ordnung dringend benötigt.

(via Wiki & Anarchopedia)

Was ist Syndikalismus?

Syndikalismus ist eine Weiterentwicklung des Gewerkschafts-Sozialismus, die von dem französischen Anarchisten Pierre-Joseph Proudhon begründet wurde. Der Syndikalismus propagiert die Aneignung von Produktionsmitteln durch die Gewerkschaften, die dann auch an Stelle politischer Stellvertreter die Verwaltung organisieren. Die nach föderalistischen Prinzipien aufgebaute Gewerkschaft solle mittels eines Generalstreiks die Produktionsmittel in die Obhut der Arbeiterschaft führen. Der Zusammenschluss (Syndikat) der Produktionseinheiten würde die ökonomische Basis einer neuen Gesellschaft in Selbstverwaltung bilden. Der bedeutendste Ideengeber und Vertreter der syndikalistischen Arbeiterbewegung fand sich in der Person von Fernand Pelloutier. Ein wichtiges strukturbildendes Element stellte die Arbeiterbörse dar.

Erweitert und im Wesenskern bereichert um weltanschauliche und philosophische Elemente des Anarchismus formte sich der Anarchosyndikalismus. In Spanien erreichte die anarchosyndikalistische Gewerkschaft Confederación Nacional del Trabajo (CNT) im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts eine breite Anhängerschaft von etwa zwei Millionen Mitgliedern und gehörte zu den bedeutenden Faktoren der spanischen Politik. Einen internationalen Zusammenschluss anarcho-syndikalistischer Gewerkschaften bildet die Internationalen ArbeiterInnen-Assoziation (IAA). In Deutschland sind Ortsvereinigungen in der Freie Arbeiterinnen- und Arbeiter-Union (FAU-IAA) miteinander assoziiert.


Wieder ein gesellschaftspolitisches Modell das man durchaus mal rational durchdenken sollte, es ist von einigen schon erfolgreich umgesetzt worden, jedoch bis jetzt nur auf kommunaler Ebene, der regionale und überregionale Schritt ist natürlich weit größer. Doch die meisten Bewegungen und Proteste haben unbewusst eines der Kernprinzipien dieser Gesellschaftsordnung erkannt, gebe nie Autoritäten aus Politik und Wirtschaft die Macht und das Vertrauen was für ihren Selbstzweck missbraucht wird und jeder Zeit ersetzbar ist.

Ich denke mal, dass viele das mit Autonomen verwechseln, den radikalen Kräften der Anarchisten oder Kommunisten, doch das ist es nicht. Ich habe mir vorgenommen alle gesellschaftlichen Alternativen zu "sammeln" um den Begriff "Alternativlosigkeit" aus den Köpfen zu bannen, man braucht nur Mut für eine alternative Gesellschaft. Was haltet ihr davon, reine Utopie oder im Ansatz doch möglich? Wink
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BeitragThema: Re: Anarchosyndikalismus   Anarchosyndikalismus Icon_minitimeDo 27 Okt 2011 - 17:32

Anarcho-Syndikalistische Landkommune (Die Ritter der Kokosnuß)




Café Libertad Kollektiv eG


Café Libertad ist ein genossenschaftlich organisiertes Kollektiv, das vor allem Kaffee von zapatistischen Kooperativen aus Chiapas/Mexiko, aber zunehmend auch Produkte anderer Kooperativen aus Lateinamerika und Europa vertreibt. Die Angehörigen von Café Libertad verstehen sich als selbstverwaltetes Kollektiv ohne Chef_in und wollen auch in Deutschland und Europa die Idee und die Praxis der unabhängigen Genossenschaften verbreiten.

Aus der Selbstdarstellung: „[In Chiapas] haben sich indigene Gemeinden nach dem Aufstand der zapatistischen Befreiungsbewegung EZLN am 1. Januar 1994 unabhängig organisiert. Das Café Libertad Kollektiv in Hamburg organisiert den Import und den Vertrieb dieses zapatistischen Kaffees in Deutschland und anderen Ländern Europas; es leistet politische Solidaritätsarbeit mit dem Ziel, die indigenen Gemeinschaften in ihrem Kampf um Würde und Gerechtigkeit zu unterstützen. Gleichzeitig wollen wir durch unsere Arbeit den Aufbau einer ökonomischen Alternative stärken, die auf indigenen Erfahrungen, direkter Demokratie, Selbstbestimmung und -verwaltung beruht und die Grundbedürfnisse der Menschen nach ausreichender Ernährung, ärztlicher Versorgung, schulischer Bildung und besserer lokaler Infrastruktur erfüllt".


Hier treffen Theorie und Praxis theopraktisch zusammen Razz
Nein es ist wirklich möglich, wenn man nur will und sich diese Optionen offen lässt.
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BeitragThema: Re: Anarchosyndikalismus   Anarchosyndikalismus Icon_minitimeFr 28 Okt 2011 - 16:22

Das ganze klingt durchaus recht interessant und wäre auf alle Fälle als Alternative in Betracht zu ziehen, nur kann ich mir konkret grad nich vorstellen, wie ein Staat der diese Form lebt, aussehen könnte.

Somalia in der heutigen Zeit könnte wohl als Beispiel für Anarchie her halten. Nicht sehr wünschenswert. Das hängt aber auch noch mit anderen Faktoren zusammen. Im Text wurde aber auch Spanien Anfang des 20. Jahrhundert erwähnt. Kann man diesen Staat zur damaligen Zeit repräsentativ für den Anarchosyndikalismus als Beispiel nehmen? Oder gibt es doch noch viele Unterschiede.

Muss jetz auch sagen, dass das ein riesen Text is. Vllt. sollte man die Ziele des Anarchosyndikalismus noch mal zusammenfassen. Was mir jetzt hängen geblieben ist:

Die Macht wird Politik und Wirtschaft aberkannt und die Hände von Gewerkschaften gegeben.
Sämtliche Einrichtungen werden nicht verstaatlicht sondern bleiben beim Volk oder in der Hand autonomer Gruppen.
Der Kapitalismus wird abgeschafft und durch einen antiautoritären Sozialismus ersetzt.

Das wär jetz das was beim lesen hängen geblieben ist. Geht diese Staatsform denn mit dem Grundgedanken des Anarchismus überein (zumindest ein Grundgedanke den ich kenne): "Tu was du willst, solang du keinem anderen schadest." ? Weil das Ganze klingt doch sehr durchstrukturiert, obwohl Anarchie ja sehr antiautoritär und frei von statten geht.
Das Ganze heißt aber wahrscheinlich nicht umsonst Anarchosyndikalismus. (Syndikalismus=Weiterentwicklung des Gewerkschafts-Sozialismus. Seh ich das recht, das sich damals ein paar Sozialisten von der Großen Gruppe abgespalten haben und weiter gedacht/denken haben/wollten?

Ich denke ma ne bewusste Abgrenzung zur Anarchie ist gewollt.
Muss auch ganz ehrlich zugeben, dass ich den Begriff zum ersten mal höre.

Soviele Begriffe für irgendwelche Staatsformen. Ohne Scheiß. Da verliert man irgendwann den Überblick. Du kannst ja ma nach dem Begriff des Nationalanarchismus suchen. In meinen Augen auch nicht erstrebenswert, aber irgendwie erscheint es mir, dass man jede Staatsform mit einer anderen, seien sie noch so verschieden, vereinen kann.

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BeitragThema: Re: Anarchosyndikalismus   Anarchosyndikalismus Icon_minitimeFr 28 Okt 2011 - 16:58

Keek schrieb:
Das ganze klingt durchaus recht interessant und wäre auf alle Fälle als Alternative in Betracht zu ziehen, nur kann ich mir konkret grad nich vorstellen, wie ein Staat der diese Form lebt, aussehen könnte.

Somalia in der heutigen Zeit könnte wohl als Beispiel für Anarchie her halten. Nicht sehr wünschenswert. Das hängt aber auch noch mit anderen Faktoren zusammen. Im Text wurde aber auch Spanien Anfang des 20. Jahrhundert erwähnt. Kann man diesen Staat zur damaligen Zeit repräsentativ für den Anarchosyndikalismus als Beispiel nehmen? Oder gibt es doch noch viele Unterschiede.

Ein Staat kann in dem Sinne nicht anarchosyndikalistisch sein, aber eine Region oder allgemein ein Verbund aus Menschen. Somalia ist einfach entfesselter Kapitalismus ohne Gesetz. Auch im Anarchosyndikalismus gibt es Gesetze, nur eben werden diese im gegenseitigen Einverständnis geregelt. Es gibt Gewerkschaften die Betriebe untereinander organisieren. Bestes Bespiel für funktionierenden Anarchosyndikalismus sind Christiana in Dänemark, die Zapatisten in Mexiko und einige autonome Gebiete in Südostasien. Also Somalia ist Anarchie ohne Gesetz, also einfach nur Chaos und Leid. Anarchosyndikalismus ist eine klassenlose Gesellschaft die man eher genossenschaftlich verstehen kann, wie in dem einen Video gezeigt wird (Café Libertad). Spanien hatte leider nur eine kurze Phase solch eine Gesellschaft, es gab viele Anarchisten, doch die Faschisten haben letztendlich die Überhand gewonnen, einige Betriebe aber sind in Spanien noch immer syndikalistisch, nur eben ohne das "anarcho", doch viel weiß ich auch nicht über die Zeit vor Franco in Spanien, nur das es mal eine anarchistische Blütezeit dort gab Wink

Keek schrieb:
Muss jetz auch sagen, dass das ein riesen Text is. Vllt. sollte man die Ziele des Anarchosyndikalismus noch mal zusammenfassen. Was mir jetzt hängen geblieben ist:

Die Macht wird Politik und Wirtschaft aberkannt und die Hände von Gewerkschaften gegeben.
Sämtliche Einrichtungen werden nicht verstaatlicht sondern bleiben beim Volk oder in der Hand autonomer Gruppen.
Der Kapitalismus wird abgeschafft und durch einen antiautoritären Sozialismus ersetzt.

Das wär jetz das was beim lesen hängen geblieben ist. Geht diese Staatsform denn mit dem Grundgedanken des Anarchismus überein (zumindest ein Grundgedanke den ich kenne): "Tu was du willst, solang du keinem anderen schadest." ? Weil das Ganze klingt doch sehr durchstrukturiert, obwohl Anarchie ja sehr antiautoritär und frei von statten geht.
Das Ganze heißt aber wahrscheinlich nicht umsonst Anarchosyndikalismus. (Syndikalismus=Weiterentwicklung des Gewerkschafts-Sozialismus. Seh ich das recht, das sich damals ein paar Sozialisten von der Großen Gruppe abgespalten haben und weiter gedacht/denken haben/wollten?

Ich denke ma ne bewusste Abgrenzung zur Anarchie ist gewollt.
Muss auch ganz ehrlich zugeben, dass ich den Begriff zum ersten mal höre.

Das ist schon korrekt Wink
Ja eine Abgrenzung zum staatlichen Sozialismus mit der Diktatur des Proletariats und auch zum chaotischen Anarchismus, also ein Zwischending das vom Gedanken her etwas liberaler geprägt ist.

Keek schrieb:
Soviele Begriffe für irgendwelche Staatsformen. Ohne Scheiß. Da verliert man irgendwann den Überblick. Du kannst ja ma nach dem Begriff des Nationalanarchismus suchen. In meinen Augen auch nicht erstrebenswert, aber irgendwie erscheint es mir, dass man jede Staatsform mit einer anderen, seien sie noch so verschieden, vereinen kann.

Na es ist ja keine Staatsform mehr, eher eine Gesellschaftsform ohne Freilandkäfige Very Happy
Nationalanarchismus ist irgendwie nen Widerspruch in sich. Anarchosyndikalismus ist die Begrifflichkeit einer Nation nicht so wichtig, man sieht Kulturräume und Völker, aber keine Grenzen mehr. Also ich habe schon von einigen Betrieben gehört/gelesen die wirklich erfolgreich arbeiten können ohne eine zentralistische Chefetage, wohl aber einem Kollektiv das sich erst organisieren muss, dabei gibt es natürlich auch Menschen die besondere verwalterische Fähigkeiten haben, aber eben nicht anders entlohnt werden als die Mitarbeiter. Gibt sogar schon im Herzen des Kapitalismus solche Betriebe, in den USA soll es nach Schätzungen schon einige 1000 solcher Betriebe geben, gerade in finanziell turbulenten Zeiten können die sich gut halten.

Also ich denke mal es ist ein System das man nicht unbedingt studieren muss was Fachbegriffe betrifft, es ist mehr ein praktisches System das man nur durch "learning by doing" verstehen kann, doch aber mal darüber nachdenken und austauschen wäre natürlich schon wichtig Smile

Nachtrag im Bezug auf Spanien:

"Wir glauben an die Befreiung des Mensches durch sich selbst"

Der trotzige Beweis, dass Anarchie oder zumindest eine Annäherung an diese möglich ist. Im spanischen Bürgerkrieg organisierten sich Millionen Menschen in der anarcho-syndikalistischen CNT um Francos Faschismus abzuwehren. Aber sie bildeten auf diese Art zugleich den Keim einer freien Gesellschaft, in kürzester Zeit gelang es ihnen Ausbeutung, Autorität und religiöse Zwangsschulen abzuschaffen. Nur wenig später wurde dieser Keim mit Francos Sieg erstickt... und doch gibt und gab es immer Menschen, die den schwarzen Faden weiterspannen.
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