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Thema: Was ist Kommunismus? So 9 Okt 2011 - 15:09
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Früher, bevor es Nationalstaaten gab, also zur Zeit der Könige und Fürsten, war der Besitz unter den Menschen sehr ungleich verteilt. Während die einen im Luxus lebten und ihr Essen mit Blattgold verzierten, hatten die Bauern kaum etwas zu essen und verhungerten fast, besonders während schwerer Winter. Als Könige und Fürsten "abgeschafft" wurden und die Menschen in Staaten und Republiken zusammenlebten, besserte sich das ein kleines bisschen. Daraufhin haben sich schlaue Menschen Gedanken um das Zusammenleben von Menschen in einem Staat gemacht. Sie haben sich überlegt, welche Regeln gelten sollen, damit es möglichst vielen Menschen möglichst gut geht. Einer, der sich solche Gedanken gemacht hat, war Karl Marx (1818-1883). Zusammen mit Friedrich Engels hat er 1848 das „Manifest des Kommunismus“ geschrieben.
Die Idee des Kommunismus ist, dass kein Mensch über einen anderen herrschen soll und dass nichts einzelnen Personen allein gehören soll, sondern alles dem Volk gemeinsam. Die Menschen sollen im Kommunismus alle politisch und wirtschaftlich gleich behandelt werden. In einer kommunistischen Gemeinschaft soll jeder nach seinen Fähigkeiten arbeiten und nach seinen Bedürfnissen vom Vorhandenen nehmen. Das heißt, Maschinen, die man zur Produktion von Sachen benötigt, gehören nicht einem Einzelnen. Sie gehören allen, beispielsweise der Gemeinschaft, die zusammen einen Bauernhof bewirtschaftet.
Im Kapitalismus, der Wirtschaftsform in der wir leben, kann man zum Beispiel eine Mühle besitzen und sein Geld damit verdienen, dass man diese Mühle vermietet. Oder wenn man genug Geld (=Kapital) hat, kann man sogar von den Zinsen leben, man arbeitet also gar nicht im eigentlichen Sinne. Darum hat beispielsweise Fidel Castro nach der Machtergreifung Firmen und Unternehmen enteignet und verstaatlicht. Alles sollte dem Volk in Form des Staates gehören. Jeder sollte arbeiten müssen. Es sollte nicht möglich sein, dass jemand viel Geld oder Besitz in Form von Grundstücken oder Maschinen hat und er das Geld verleiht oder den Besitz zur Produktion zur Verfügung stellt und davon lebt.
Was ist Sozialismus?
Der Sozialismus war für Marx die Vorform des Kommunismus. Für ihn war der Sozialismus sozusagen die Zwischenstation von den unvollkommenen heutigen Gesellschaften hin zu einer perfekten kommunistischen Gesellschaft. Im Sozialismus waren noch nicht alle Ideale des Kommunismus verwirklicht, aber fast. Zumindest gab es kein Privateigentum an Produktionsmitteln mehr. Im Kommunismus und Sozialismus herrscht die Planwirtschaft. Planwirtschaft heißt, dass alles nach einem von oben vorgegebenen Plan produziert wird. Wenn gerade etwas anderes benötigt wird, als das, was produziert wird, dann müssen die Menschen abwarten, bis die Produktionsvorgaben geändert werden.
Gut gemeint ...
ist aber was anderes als gut gemacht. Denn auch wenn die Ideen des Kommunismus oder Sozialismus eigentlich gar nicht so dumm sind, so hat es bis jetzt nie funktioniert, einen Staat konsequent nach solchen Regeln zu führen. Denn immer gab es Menschen, die „gleicher“ als die anderen sein wollten, sie wollten nämlich doch herrschen und eigenen Besitz haben. Das waren meistens die Leute, die in der Politik das Sagen hatten. Wenn jemand damit nicht einverstanden war, dann galt das als ein Verbrechen. Er wurde ins Gefängnis gesteckt und oft sogar gefoltert und umgebracht. Und wenn einem selbst nichts gehört, dann ist man auch nicht dazu motiviert, sich um den Erhalt der Dinge zu kümmern. Deshalb war auch vieles sehr verlottert und kaputt in so genannten kommunistischen Staaten. So sind die guten Ideen an denen gescheitert, für die sie gemacht wurden, nämlich an den Menschen. (via Was ist Was)
Mal ein Auszug aus einem Kinderbuch, was es ganz simpel zusammenfasst. Also gestern habe ich wieder festgestellt das man gern gegen den Kommunismus ist, ohne das man weiß was denn überhaupt Kommunismus ist. Man verbindet damit zu gern Mao, Stalin, UdSSR, China und die DDR, als faschistische, rote Regime, doch dabei waren dieses Systeme weit weg von dem was man als Kommunismus verstehen sollte, es waren keine klassenlosen Gesellschaften, denn es gab Arbeiter und die staatlichen Früher die ebenso die arbeitende Bevölkerung ausgebeutet und unterdrückt haben. Ich denke sogar das diese Regime erst durch den Druck des Westens zu dem wurden was sie sind, hochgerüstete Angstmaschinen. "Ein Gespenst geht um in Europa – das Gespenst des Kommunismus"
Doch ich werde euch noch einmal ans Herz legen, beschäftigt euch mit der Gesellschaftsphilosophie des Kommunismus, gerade wenn man heute sieht das der Kapitalismus immer mehr zerbricht. Doch das ist ein Prinzip der Natur, wenn etwas stirbt, lass es sterben, gesunder Kapitalismus ist kaum noch möglich, wenn es nach Marx geht leben wir gerade in einer idealen Zeit vom Übergang zum Kommunismus, man sieht es überall in der Welt gibt es Bewegung, den Kommunismus kann man nicht mehr national verstehen, es ist global.
Man muss sich gedanklich einfach von den faschistischen, autokratischen Systemen im Bezug auf Kommunismus lösen, wenn man das nicht kann, wird es wirklich nie solch ein System geben und es bleibt Utopie, auch die Gier und der Egoismus sind ein Verhalten das durch unsere Gesellschaft geprägt wird, denn von Natur aus ist der Mensch ein soziales Wesen, nur durch Manipulation von Kindheit an wurde er zum Wesen mit starken oder schwachen Ellenbogen.
Es ist nur eine kleine Bitte, bevor man etwas angreift sollte man es zumindest kennen und verstehen. Wenn man es verstanden hat und noch immer nicht mag, tja so sollte man keinen Menschen an dieser Einstellung hindern, selbst in einer kommunistischen Gesellschaft nicht. Nun denn vielleicht heißt es auch bei uns bald: "Es ist besser, das Alte mit Stumpf und Stil auszurotten, als ewig zu flicken und nie ein vollkommenes Ganzes zustande zu bringen." auf in die Revolution!
Habt ihr den Kommunismus verstanden? Wenn ja wie denkt ihr darüber? Gerade auch in Anbetracht der aktuellen Situation im Bezug auf den Kapitalismus.
(Ich bin kein Kommunist, denn als einzelner macht das keinen Sinn und man lebt sein Leben nur im endlosen Widerstand, als einzelner ist Kommunismus Zeitverschwendung)
cRAwler23 Parteielite
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Thema: Re: Was ist Kommunismus? So 9 Okt 2011 - 16:01
«Nach dem Kapitalismus?» - Zelik im Gespräch mit Gysi und Engler
Gregor Gysi erklärt Unterschied zwischen Demokratischem Sozialismus und Kommunismus
Bringt es auf den Punkt!
cRAwler23 Parteielite
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Thema: Re: Was ist Kommunismus? So 16 Okt 2011 - 23:51
Marx-Engels Manifest der Kommunistischen Partei - Vorwort und Schluss
Ein Gespenst geht um in Europa - das Gespenst des Kommunismus. Alle Mächte des alten Europa haben sich zu einer heiligen Hetzjagd gegen dies Gespenst verbündet, der Papst und der Zar, Metternich und Guizot, französische Radikale und deutsche Polizisten. Wo ist die Oppositionspartei, die nicht von ihren regierenden Gegnern als kommunistisch verschrien worden wäre, wo die Oppositionspartei, die den fortgeschritteneren Oppositionsleuten sowohl wie ihren reaktionären Gegnern den brandmarkenden Vorwurf des Kommunismus nicht zurückgeschleudert hätte?
Seit ich mich wieder mehr mit dem Thema Kommunismus beschäftige stelle ich fest wie wenig der normale Mensch darüber weiß, obwohl es eine wohltuende Gesinnung ist glaubt man den großen Medien im Bezug dazu mehr das man Angst und Abneigung schürt. Das kapitalistische System ist selbstzerstörerisch, es ist ein veraltetes Prinzip, wie eben auch der Feudalismus einst, bin mir sicher das keiner mehr in einem solchen System leben will, das wäre ja auch rückschrittlich, aber einige aus der Finanzelite haben eben jenes System in leichter Weise zum Leben erweckt!
Vielleicht sollte man den Kommunismus umbenennen in "Sozialhumanismus" oder "zukunftsorientierten, dialektischen Materialismus". Vielleicht hat der Mensch einfach Angst vor dem Wort. Hat hier denn keiner ne Meinung? Schließlich müsste das doch ein polarisierendes Thema sein
VeganReset eingefleischt
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Thema: Re: Was ist Kommunismus? Mo 23 Jan 2012 - 23:39
Hmmm.... Kommunismus ... tja was mag das wohl sein???
wie kann der individuell erzogene und doch stereotypisch geprägte "mensch" eine gesellschaftsform definieren/erkennen/wahrnehmen?
in der theorie ist das alles kein problem, denn es gibt ja theoretische schriften, praktische beispiele der jüngsten humanoiden geschichte und vieles mehr. doch die in der praxis ist die frage der wahrnehmung eines sozialen pro-system etwas ganz anderes ... für person A zb. ist es "schwarz"* während hingegen person B die ganze angelegenheit als "weisz"* betrachtet - wie ist es daher möglich unserer spezies eine neutrale betrachtung der problematik in "grau"* quasi pro/contra nahezubringen ohne die gesellschaftlich geprägten grenzen/strukturen zu diffamieren?
- ein neustart unserer gesellschaft durch eine neue definition des "mensch" seins? - eine sozialer umbruch durch revolutionäre aktion? - die totale selbstaufgabe seiner selbst durch die hoffnung auf eine terrestrisch höheren evolutionstufe jenseits des humanoiden sein? - usw.-
all diese möglichkeiten [sicherlich nicht sehr neutral betrachtet ] sind in der realisiereung in unserer generation wahrscheinlich sehr unrealistisch es sei denn die mayas hätten mit "2012" recht. aber wie sieht ihr es, wie kann mensch sich seinen feszeln entreiszen um eine neue stufe im treffend formulierten "sozialhumanismus" dem beszeren "mensch sein" erreichen? ist dies denn überhaupt möglich?
*farbliche definition = wertungsfrei
Keek Parteielite
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Thema: Re: Was ist Kommunismus? Di 24 Jan 2012 - 15:27
Denke ma, dass das nicht wirklich möglich ist. Kann sein, dass ich das alles etwas zu schwarze sehe, aber der Mensch ist ein Streitvieh und wird es auch immer bleiben. Wenn man den besseren Mensch schaffen möchte, kann man höchstens 99,9% der Menschheit verschwinden lassen, um es mal schön auszudrücken. Dies wären aber immer noch ca. 7Mio. Menschen und an soviele "gute" Menschen glaub ich nich. Würde mich auch nich unbedingt dazu zählen. Bleibt ja auch die Frage was man genau als gut definiert, weil gut für uns immer noch schlecht für andere sein kann. Das is eins dieser Themen, welches man durchaus Abends bei nem Bierchen klärt.
__________________ Fällt es euch nich auf? Man hat euch nur verarscht! Wollt ihr es nicht sehn? Alles wiederholt sich Tag für Tag!
cRAwler23 Parteielite
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Thema: Re: Was ist Kommunismus? Fr 27 Jan 2012 - 17:00
VeganReset schrieb:
- ein neustart unserer gesellschaft durch eine neue definition des "mensch" seins? - eine sozialer umbruch durch revolutionäre aktion? - die totale selbstaufgabe seiner selbst durch die hoffnung auf eine terrestrisch höheren evolutionstufe jenseits des humanoiden sein? - usw.-
So würde ich das auch zusammenfassen, nach all den Jahren in denen Systeme "ausprobiert" oder aufgezwungen wurden, ist es an der Zeit (ob wir wollen oder nich) das eine Art Neustart nötig ist. Doch wann und wie dieser kommt ist fraglich. Jedoch denke ich nicht das man sich selbst aufgeben muss um eine höhere "terrestrische" Evolutionsstufe zu erreichen. Kreativität und Erfindergeist sind meist das Werk von selbstständig denkenden mit ner großen Portion Eigensinnigkeit
Eine föderale, sozial-liberale Sonderform des Kommunismus, mit ner Priese Anarchismus wäre (wenn diese Mischung möglich wäre) ne tolle Sache. Im kleinen funktioniert das auch schon in Kommunen und Gemeinden, doch das im großen Maßstab zu ermöglichen ist stark vom Faktor Mensch abhängig. Würde frischen Wind in unser marodes System bringen!
Keek schrieb:
Denke ma, dass das nicht wirklich möglich ist. Kann sein, dass ich das alles etwas zu schwarze sehe, aber der Mensch ist ein Streitvieh und wird es auch immer bleiben. Wenn man den besseren Mensch schaffen möchte, kann man höchstens 99,9% der Menschheit verschwinden lassen, um es mal schön auszudrücken. Dies wären aber immer noch ca. 7Mio. Menschen und an soviele "gute" Menschen glaub ich nich. Würde mich auch nich unbedingt dazu zählen. Bleibt ja auch die Frage was man genau als gut definiert, weil gut für uns immer noch schlecht für andere sein kann. Das is eins dieser Themen, welches man durchaus Abends bei nem Bierchen klärt.
Möglich ist alles, wenn man es will, umsetzt und genügend Leute um sich hat die ähnliches wollen. Nur das Problem ist, der Mensch ist ein Gewohnheitstier, und diese Gewohnheit ist überwiegend vererbbar
Würde aber nicht die Menschheit auf „7Mio“ reduzieren. Denke mal das es einfach eine Frage des Verbrauchs ist. 1.2 Mrd Inder und 1,3 Mrd Chinesen, verbrauchen zusammen gerade mal so viel wie 320Mio US’ler. Natürlich bin ich für ne deutlich reduzierte Bevölkerungsdichte, denke mal max. 3Mrd Menschen sind genug für diese Kugel. 7Mrd überspannen diesen Bogen deutlich und machen Systemfragen zwingend notwendig, schließlich sitzen wir im selben Boot und krabbeln auf der selben Kugel. Kommunismus würde eine deutliche Rationalisierung der Gesellschaft bedeuten, jedoch sind wir von vielem unnötigen Zeug umgeben und schmeißen viel zu viel weg.
Doch ich bin dafür, also abends bei nem Bierchen darüber zu philosophieren
cRAwler23 Parteielite
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Thema: Re: Was ist Kommunismus? Mo 2 Apr 2012 - 20:10
Moderner Kommunismus – Ziel und Wegbeschreibung
•Kapitalismus/Faschismus = Umverteilung von unten nach oben (Expropriation der Arbeitskraft), Hackordnung und Hierarchie, Nationalismus
•Sozialismus/Kommunismus = Umverteilung von oben nach Unten (Expropriation der Produktionsmittel), klassenlose Gesellschaft, Kosmopolitismus
Kommunismus bedeutet, das es keine Menschen mehr gibt die ihre Arbeitskraft verkaufen müssen, da die Produktionsmittel (z.B. Fabriken) nicht mehr in der Hand von Kapitalisten sind, sondern in der Hand der ungeheuren Mehrzahl der ehemals Lohnabhängig beschäftigten, dies geht z.B. durch Besetzungen. Dadurch sind die ökonomischen Klassen (Produktionsmittel Besitzende und Leute die nichts als ihre Arbeitskraft besitzen) verschwunden, also eine Klassenlose Gesellschaft. Oder um es mit den Worten von Marx zu sagen, im Kommunismus ist die Freiheit jedes einzeln die Voraussetzung für die Freiheit aller.
Meine Position nenne ich modern-kommunistisch. Sie geht davon aus, dass sich das kapitalistische System in einer chronischen Krise und einem schleichenden Niedergangsprozess befindet, weil es an Entwicklungsgrenzen gestoßen ist und sich Effizienzpotentiale ins Gegenteil verkehren. Zugleich ist der Grundstein für eine wissensbasierte, weitgehend automatisierte Produktionsweise gelegt. Roboter kaufen nichts, die Grenzen der Globalisierung sind erreicht und Wissen kann man zugleich weitergeben und behalten – mit diesen einfachen, selbst hervorgebrachten Grundtatsachen wird das System nicht fertig. Rationalisierung zwecks Steigerung von Profit bedeutet primär Schaffung freier Zeit. Das einzelne rationalisierende Unternehmen steigert zwar seinen Profit durch Entlassung und Einsparung von Lohnkosten, im volkswirtschaftlichen Maßstab verringert sich jedoch die Kaufkraft durch Erhöhung der Erwerbslosigkeit. Neue Märkte können fast nicht mehr erschlossen werden, weil die Globalisierung an ihre Grenzen gestoßen ist. Das kapitalistische System kann sein derzeitiges Rationalisierungsprodukt, freie Zeit, nicht produktiv nutzen. Die Erwerbslosigkeit zerstört schleichend die bestehenden Sozialstrukturen ...mit offenem Ausgang.
Würde die freie Zeit jedoch (andere Verhältnisse vorausgesetzt) genutzt, um das kulturelle und Bildungsniveau zu erhöhen, um den Menschen Zeit zu ihrer Selbstentfaltung zu geben, dann würden zugleich neue produktive Potentiale entstehen. Investition in Rationalisierung würden zugleich eine Investition in die Entfaltung der Menschen und die Entwicklung ihrer Fähigkeiten. Dies bliebe nicht ohne positive Rückwirkung auf den gesamten gesellschaftlichen Reproduktionsprozess. Es entstünde eine Produktionsweise, in der ein jeder ein materielles Interesse daran hätte, dass sich auch jeder andere frei entfalten kann. Eine Gesellschaft, in der die Freiheit eines jeden die Bedingung der Freiheit aller ist, hätte dann eine reale ökonomische Basis.
Letzteres nenne ich Kommunismus – in Anlehnung an Marx, dessen Werk ich den obigen Gedankengang verdanke. Demokratischer Sozialismus ist für mich primär der Weg dorthin. Da dieser Weg sich aus den realen Kämpfen ergeben wird, reichen mir die verschiedenen Wegbeschreibungen im Programmentwurf aus. Ich schlage vor, es durch mein Konzept „Recht auf Einkommen durch Arbeit“ zu ergänzen, weil letzteres durch Schaffung einer zivilgesellschaftlichen Institution versucht, die im volkswirtschaftlichen Maßstab durch Rationalisierungsprozesse entstehende freie Zeit in mehr Bildung und Freizeit für alle zu verwandeln: „Durch ein einklagbares Recht jedes Menschen auf angemessenes Einkommen durch eigene Arbeit soll eine tarifliche Bezahlung aller, die ihre Arbeitskraft der Gesellschaft zur Verfügung stellen, gewährleistet werden. Arbeitskraft, die im traditionellen Wirtschaftsprozess nicht benötigt wird, soll zu sozialen und ökologischen Gemeinschaftsaufgaben genutzt oder in Bildungsmöglichkeiten und Freizeit bei vollem Lohnausgleich für alle umgesetzt werden. Die Finanzierung erfolgt durch eine dynamisch erhobene Arbeitsmarktabgabe. Für Menschen, die auf Grund physischer, psychischer oder sonstiger Defizite nicht voll erwerbstätig sein können oder wollen, sind Sonderregelungen und Teilzeitmöglichkeiten zu schaffen., die ihre menschenwürdige Existenz garantiert.“ Gegenwärtig werden mit den Hartz-Konzepten die Erwerbslosen bekämpft und zugleich Druck auf bisherige tarifliche Standards entfaltet. Dahinter steht die neoliberale Vorstellung, Arbeit müsse nur billig genug sein, dann könne man mit wohlfeileren Produkten neue Märkte erschließen. Aber die Grenzen der Globalisierung sind erreicht – neue Märkte gibt es (fast) nicht mehr. Deshalb sind alle diese Konzepte kontraproduktiv und verschärfen das Problem anstatt es zu lösen.
Für die Erwerbslosen, für viele meist prekär Beschäftigte und auch für kleine Selbstständige, Händler und Unternehmer aber wird die Situation immer unerträglicher. Doch was sollten sie einfordern?
Ich schlage vor, dass mit obiger Perspektive gefordert wird, dass alle, die es wollen, bei den Personalserviceagenturen eingestellt werden. Ich schlage vor, dafür um ordentliche Tarifverträge zu kämpfen. Ich schlage vor, für diese Tarifkämpfe die Solidarität aller einzufordern, denn mit diesen Verträgen werden die gesellschaftlichen Mindeststandards gesetzt werden. Ich schlage ferner vor, die entstehenden Mehrkosten insbesondere aus Einkünften durch Kapitalvermögen und eine Wertschöpfungsabgabe zu finanzieren. Ich schlage vor, dass sich die Betroffenen langfristig als Genossenschaft organisieren, um den Verkauf der Arbeitskraft kollektiv in die eigene Hand zu nehmen.
Wird das alles durchgesetzt, könnte langfristig etwas anderes entstehen – eine regionale Genossenschaft, mittels der alle in der Region anfallende Arbeit erledigt und die frei werdende Zeit für mehr Bildung und Freizeit für alle umgemünzt würde – die Keimform der „Assoziation der Produzenten“.
Der Sozialismus des 20. Jahrhunderts hatte Fehler. Der Kapitalismus aber ist der Fehler.
Für die täglich sichtbarer werdende Krise des Kapitalismus im 21. Jahrhundert gibt es nur eine Lösung: Konsequente demokratische Kontrolle, systematische Planung der wichtigsten sozialökonomischen Parameter, internationale Regulierung des Bankensystems, gerechter Welthandel, offener Technologie-und Wissenstransfer in die armen Regionen, Abschaffung der Privilegien der Reichen, Mitbestimmung der Arbeitenden, Selbstbestimmung der Unterdrückten, soziale Sicherheit für alle. (via Roter-Asphalt)
Für alle die noch immer nicht verstehen was wirklich Kommunismus ist (unabhängig davon ob es vielleicht für immer eine Utopie sein mag), denkt euch einfach Stalin und Mao von diesem Bild weg! Denn das was der Kapitalismus gern als bösen Kommunismus verkauft hat eben nichts mit diesem Personkult wie auf diesem Bild am Hut.
cRAwler23 Parteielite
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Thema: Re: Was ist Kommunismus? Fr 6 Apr 2012 - 1:58
Kommunismus 2.0 - Dietmar Dath zur "Cyber-Planwirtschaft"
Dietmar Dath, der ehemalige Chefredakteur von Spex, will den Kapitalismus abgeschafft sehen. Bauerfeind hakt nach.
Kommunismus in Amerika?
Als kleine Empfehlung am Rande
cRAwler23 Parteielite
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Thema: Re: Was ist Kommunismus? Do 16 Aug 2012 - 19:23
Kommunistischer Anarchismus
Der kommunistische Anarchismus (auch Anarchokommunismus, Anarchistischer Kommunismus, freiheitlicher Kommunismus oder libertärer Kommunismus genannt) ist ein politisches Konzept des Anarchismus, demzufolge der Staat und der Kapitalismus überwunden werden und durch Netzwerke von freiwilligen Vereinigungen, Arbeiterräten und gemeinschaftliche Kommunen ersetzt werden sollen.
Zentraler Vordenker dieser Strömung war der russische Anarchist Pjotr Kropotkin. Er vertrat die Auffassung, dass Anarchismus und Kommunismus nur zusammen funktionieren könnten, da sie sich gegenseitig bedingen würden. Kropotkin und andere kommunistische Anarchisten kritisierten während der russischen Revolution das von dem Marxisten Lenin propagierte Konzept des Kommunismus, das sie als „Staatssozialismus“ bezeichneten und als totalitär und elitär ablehnten.
Der ideologische und politische Konflikt zwischen Marxisten und Anarchisten geht zurück auf die Auseinandersetzung zwischen Michail Bakunin auf der antiautoritären und Karl Marx auf der wissenschaftlich-sozialistischen Seite, die sich bereits zu Beginn der Arbeiterbewegung ideologisch gegenüberstanden. Während die Marxisten die Diktatur des Proletariats anstrebten, in deren Verlauf der Staat irgendwann überflüssig werde und absterbe, wollten die Anarchisten den Staat sofort abschaffen. Zudem lehnten sie jede Parteiorganisation als Bevormundung der Massen durch eine Avantgarde ab.
Anarchokommunistische Vorstellungen sind konzeptionell mit Ideen der anarchosyndikalistischen Bewegung verwandt, die in Deutschland im Verlauf und Gefolge der Rätebewegung von 1918/19 eine gewisse Anhängerschaft fand und heute noch größtenteils in der FAU und international in der Internationale ArbeiterInnen-Assoziation organisiert ist.
Die Vertreter des kommunistischen Anarchismus stellen das Konzept einer Selbstverwaltung der Arbeiter in den Betrieben gegen das Konzept der Führung durch eine revolutionäre Klassenpartei oder parlamentarischen „Vertretung“ der Arbeiterinteressen, um die Entstehung neuer Herrschaftsformen nach einer sozialen Revolution zu verhindern. Damit grenzten sie sich sowohl gegen den bürgerlichen Reformismus etwa in der Weimarer Republik als auch gegen den Marxismus ab. In Deutschland vertrat Erich Mühsam ähnliche Gedanken.
Der kommunistische Anarchismus propagiert eine herrschaftsfreie, egalitäre und selbstverwaltete Gesellschaftsordnung ohne hierarchische Strukturen und Gesetze, in der durch die freiwillige und solidarische Form des Wirtschaftens eine gerechte Aneignung des gesellschaftlichen Reichtums bestehen soll. Das Privateigentum soll abgeschafft werden. Nur das Bedürfnis eines Jeden darf maßgebend sein, weil jede Berechnung des Werts der Einzelarbeit unmöglich, und daher ein willkürlicher, autoritärer Akt ist. In dieser Gesellschaft soll die freie Entfaltung des Einzelnen genauso vorhanden sein wie die gemeinsame freie Entfaltung Aller. Die Freiheit des Einzelnen endet nur dort, wo sie die Freiheit anderer stört. (via Wiki - Kommunistischer Anarchismus)
Geschichte der Marktwirtschaft gegenübergestellt einem "Utopia"
In einfachen Worten die ganze Geschichte und Misere der Marktwirtschaft. In 8 Schritten hat sie sich bis zu dem Monstrum hochgearbeitet, das jetzt die Welt und Menschheit bedroht. Denn die Welt sieht nicht SO aus, weil Kommunismus oder Anarchie überall herrschen, sondern die Mechanismen der freien Marktwirtschaft (oder wie ich es nenne, des Kapitalismus) und deren politischen Systeme.
Und alles fing ganz harmlos an (vor einigen tausend Jahren). Es ist die Geschichte von "Bewusstseinsveränderungen". Der Mensch passt sich den neuen Erfordernissen an und nun ist er das, was wir vor uns sehen: konsumgeil, bindungsunfähig, gestresst, aggressiv, erfolgshungrig, unfrei, vereinsamt, käuflich, verloren, manipuliert.
"Re-volutio" heißt "Rückkehr". Wir brauchen eine Revolution. Wir werden zwangsläufig zurück müssen, weil ewiges Wachstum auf einer begrenzten Welt NICHT möglich ist und immer Konflikte und Kriege heraufbeschwört. (Stichwort: Postwachstums-Gesellschaft, décroissance etc.)
Je früher wir das einsehen und umsetzen, desto besser.
Telekolleg: Anarchie
Noch immer denken die meisten Menschen bei "Anarchie" an Chaos und blinde Zerstörungswut. Dass Anarchie in Wahrheit etwas ganz anderes ist (nämlich die zivilisierteste Form des Zusammenlebens, die eine Gesellschaft erreichen kann... also ein hohes, erstrebenswertes Ideal) kapieren leider nur die wenigsten. Mit diesem Video möchte ich ein wenig Aufklärungsarbeit leisten und dazu beitragen, dass die Menschen endlich ihre Scheuklappen ablegen und aufhören, alles zu verdammen, was über den Tellerrand ihrer Erziehung und gesellschaftlichen Konditionierung hinausgeht.
Wieder mal um das Thema am "Leben" zu erhalten, einige Einschübe. In letzter Zeit ist mir immer bewusster geworden warum viele Menschen den Kommunismus und Anarchismus ablehnen, verteufeln oder es als Utopia betrachten, das Stichwort ist Konditionierung, von Geburt an! Doch da frage ich mich warum Naturvölker so eine völlig andere Auffassung haben, sie leben oft einen unbewussten und ganz praktischen Anarchismus und Kommunismus, denn sie werden in diese Lebensweise geboren und lernen den Umgang mit der Natur viel bewusster kennen als ein in den Kapitalismus geborener Mensch! Der Schlüssel zum Erfolg solcher Ideen liegt allein in der Erziehung und in der Fähigkeit Eigenverantwortung und Teamgeist zu entwickeln.
Der angesprochene Egoismus, der dem ganzen einen Strich durch die Rechnung machen soll ist nicht anderes als eine FEIGE Ausrede und das Produkt reiner Konditionierung und auch das Produkt fehlender Eigenverantwortung. Eigenverantwortung hat in dem Fall nichts damit zu tun selbstständig leben zu können (Job, Behausung und dem täglichen Konsum) sondern die Fähigkeit für Entscheidungen Verantwortung zu tragen die nach dem Motto funktionieren: Entwickle dich so wie du es auch von anderen erwartest und ordne dich anderen nicht unter oder ordne dir auch keinen anderen unter! Sobald man den Kapitalismus mit macht, so macht man bei der Unterordnung oder eben Überordnung automatisch mit, man kennt es einfach nicht anders!
Anarchie und ein kommunistisches Werte- und Arbeitsprinzip vereint mit Rationalität und es würde nicht lange dauern, da würden wir in einer völlig veränderten Welt leben. Ob etwas sinnvoll oder nicht ist, würde sich im Anarchismus schnell herausstellen und damit auch die Zweckmäßigkeit bestimmter Dinge, man würde sich nicht innerlich im stillen fragen ob man dieses oder jenes braucht, man würde es einfach machen oder sein lassen! Das Einzige "Gesetz" in dieser Welt wäre: "Was du nicht willst das man dir tu' das füg' auch keinem andern zu!", die ganze Bürokratie, die ganzen verwirrenden und zeitraubenden Systeme wäre vollkommen überflüssig in einer solchen Welt! Doch es wäre mit großer Eigenverantwortung verbunden und diese will gelernt sein! Also, Taste the Ⓐ and the ☭!