Die Piraten

Ahoi!

Wie es ja nun die Wahl in Berlin letzte Woche gezeigt hatte, wird die Piratenpartei bei den Wahlen durchaus ernstgenommen und hatte einen großen Erfolg feiern können. Ich für meinen Teil finde das Konzept dieser Partei nicht nur interessant sondern auch durchaus notwendig für die heutige Zeit. Das Internet ist nicht nur eine wirtschaftliche Plattform geworden sondern auch eine politische neben dem Unterhaltungs- und Kommunikationsbereich. Die Gesellschaft kann in viel kürzerer Zeit Entscheidungen treffen und sich informieren. Ich bastle hier mal ein Thema was sich um zukünftiges in Sachen Piratenpartei drehen wird. Ich hoffe auf weitere Erfolge.

Als Piratenpartei bezeichnen sich in verschiedenen Ländern gegründete Parteien, welche in ihrem Programm die Reform des Urheber- und Patentrechts, freien Wissensaustausch, besseren Datenschutz, mehr Informationsfreiheit, mehr direkte Demokratie, freie Bildung und verwandte Themen propagieren. Eine Piratenpartei setzt sich die Aufgabe, Rechte an immateriellen Gütern zu reformieren, da in deren Austausch der eigentliche Wert liege. Des Weiteren tritt sie für informationelle Selbstbestimmung und direkte Demokratie in Form von Volksbegehren ein. Andere oder damit nur indirekt verbundene politische Themen sollen laut Parteiprogramm ausgeklammert werden, um die Ziele der Partei nicht zu verwässern.

Die Uppsala-Erklärung

Auf der Konferenz der Pirate Parties International 2009 im schwedischen Uppsala verabschiedeten die europäischen Piratenparteien eine gemeinsame Erklärung zum Programm zur Europawahl 2009. Die wichtigsten Punkte der Erklärung sind:

-Die Reform des Urheberrechts, insbesondere die Legalisierung von Privatkopien und die Verkürzung von Schutzdauer im Urheberrecht; Ablehnung von pauschalen Medien- oder Hardwareabgaben und Verbot von DRM-Techniken;
-Reform des Patentrechts um Innovationen nicht zu behindern; gefordert wird unter anderem eine EU-Studie zu den wirtschaftlichen Auswirkungen des Patentrechts;
-Stärkung der Bürgerrechte durch Transparenz in der Regierungsarbeit, schnelle und faire Gerichtsverfahren, Recht auf freie Meinungsäußerung und Recht auf anonyme Kommunikation auch auf digitalen Kommunikationswegen.


Julia Schramm and why she’s a pirate



Julia Schramm, Jahrgang 1985, ist Mitglied der Piratenpartei und betreibt das Blog „Aus dem Leben in der Metamoderne“ auf juliaschramm.de. Ein guter, fast großartiger Text von Julia Schramm von den Piraten in der FAZ. Ich stimme ihr nicht in allem zu, aber das ist auch nicht wichtig. Read this, pls.

"Bereits in jungen Jahren fühlte ich eine unbestimmbare Abneigung gegen den synthetischen Konsens der westlichen Welt. Ich wollte rebellieren, anders sein und die großen Kämpfe der Vergangenheit führen, in denen Rudi Dutschke mit einer Zwanzig-Menschen-Demonstration die Republik in ihren Grundfesten zu erschüttern schien. Da ich bereits früh Texte im Netz las, aggregierte ich einen stabilen, überzeugten „Bauchkommunismus“, der vom Willen zur Gerechtigkeit geprägt war und vom Vertrauen, dass Menschen Gutes tun, wenn sie Gutes erleben. Da ich ungefähr genauso viel über Marx wusste wie ein durchschnittlicher Christ über die Bibel, kann man meinen Glauben an den Kommunismus getrost als Ersatzreligion bezeichnen. Bitter war die Erkenntnis, dass es Gut und Böse nicht gibt, ja, dass Wahrheit eine Konstruktion meines Geistes ist. Doch wenn es Gut und Böse nicht gibt, bleibt nur die Freiheit.

Mit dem 11. September als Wendepunkt der freiheitlichen Gesellschaften des Westens, als Wendepunkt auch meines Lebens, verpflichtete ich mich der offenen Gesellschaft. Mehr noch, ich entschied mich gegen den Hedonismus und begann, mich für die Belange dieser Welt zu interessieren. Und blickte mich um. Auch in der Parteienlandschaft...

Betrachtet man die Ausgangslage einer Generation am Ende der Geschichte, so erscheint es müßig und blauäugig, sich in althergebrachte Strukturen begeben zu wollen. Es erscheint geradezu wahnwitzig, angesichts des „Marschs durch die Institutionen“ in den Kosovokrieg, diesen abermals beschreiten zu wollen. Und doch ist es der richtige Schritt zur richtigen Zeit, schließlich basiert unser bundesrepublikanisches Ordnungsprinzip auf den Parteien als Foren der Meinungsbildung, als Gestalter und Artikulationskanäle.

Wir befinden uns in einer Revolution, deren Ausmaß wir noch nicht realisiert haben. Die globale Vernetzung erfasst uns alle, ändert uns, bringt uns zusammen und offenbart uns. Das Internet ist ein lebenswerter Raum, der das Leben schöner macht, Zugang zu Kunst und Kultur und vor allem Wissen für alle ermöglicht. Ein Raum, in dem das menschliche Sein erfasst, gespeichert und ausgewertet wird. Wir befinden uns in einer neuen Epoche, der Metamoderne, und müssen diese nun gestalten. Aktiv."
(via Nerdcore & Piratenpartei & FAZ)


Julia Schramm - Warum freie Daten wichtiger sind als fliegende Autos



Im Netz leben wir in einer Welt, die sich nicht aus Gegenständen und Physik, sondern aus Daten zusammensetzt. Daten transportieren Informationen, repräsentieren Wissen, soziale Beziehungen und noch vieles mehr. Der traditionelle Datenschutz, der Daten vor der Welt zu beschützen versucht, ist in unserer Gesellschaft und ihren Entscheidungsgremien stark verwurzelt, doch welche Chancen kann uns ein neues Verständnis bzgl. des Umgangs mit unseren Daten und den Daten anderer eröffnen? Wie würde eine transparente Gesellschaft aussehen? Was passiert, wenn alle Daten allen zur Verfügung stehen? Was passiert, wenn die Regierungen transparent sind, wenn alle Gehälter, Steuerzahlungen und Eigentumsverhältnisse offengelegt werden? Eine offene Gesellschaft braucht offene Institutionen, offene Strukturen. Die technische Revolution kann dies erstmalig in der Geschichte der Menschheit umfassend ermöglichen. Doch welche sozialen Implikationen folgen darauf? Welche Gefahren reihen sich neben die Chancen ein und was bedeutet das für den einzelnen? In der Keynote skizziert Julia Schramm, Politologin und Bloggerin, die Vision einer transparenten Gesellschaft, in der Wissen und Informationen jedem jederzeit zur Verfügung stehen.

Diese Frau ist mir mehr als sympathisch, sie besitzt diese rationale Weltsicht die ich bei vielen Altersgenossen vermisse. Ich vertrete da eine ähnliche Sichtweise wie sie. Finde es schön das unsere Generation doch noch die Politik entdeckt und diese scheinbar auch zu verändern vermag, Arrr!

Piratenpartei und etablierte Medien



Statt knallharter Daten bieten sie einen App mit der Schuldenuhr, kokettieren mit ihrer Unkenntnis. Journalisten stoßen mit herkömmlichen Fragen an ihre Grenzen.


Pirat Aleks Lessmann




Piraten entern Berlin - Meuterei auf der Deutschland?



Bei den Wahlen in Berlin erlebten die Liberalen ein Desaster, während die Piratenpartei einen Überraschungserfolg erzielte. Eine Partei, die zugibt, von vielem keine Ahnung zu haben. Sind der Vertrauensverlust gegenüber der Politik und der Frust über Schwarz-Gelb so gewaltig? Was können die etablierten Parteien dagegen tun - und was können sie von den Piraten lernen?

Gute Beiträge. es zeigt auch das die Piraten offen Fehler zugeben und ihre Politik völlig transparent gestalten, diese neue Form der Politik ändert auch das Konzept von geschlossener Parteienpolitik. Ich find es gut das die Medien da bis jetzt noch den Ball flach halten und sie nicht zerhacken.

Hat denn keiner mehr Meinungen die man auch schreiben möchte? Ich vermisse hier schon seit längerer Zeit Meinungen, ich finde unsere Generation sollte mehr Initiative zeigen und in Sachen Zukunftsperspektiven nicht den Kopf in den Sand stecken, ich denke mal die Piraten füllen da ne riesen Lücke in die auch Leute wie wir durchaus reinpassen könnten. Nun ja auch wenn ich von der PGH bis heute nicht als "Partei" sprechen kann mit 5 Hanseln, so macht es mich doch etwas optimistischer das die Piraten erste Erfolge feiern und hoffentlich nicht durch die Verantwortung abgeschreckt werden.

Finde die Piraten im Grunde als Gegenpol zu den ganzen etablierten Parteien sehr sinnvoll, allerdings wird es den Jungs auf Dauer an Umsetzung fehlen. Ich kann nich mehr genau wiedergeben welche Parteiziele sich die Leute gesetzt hatten. Zumindest warn darunter aber einige Sachen die sich gegenseitig ausgeschlossen haben und ansonsten auch (auf die heutige Zeit bezogen) sehr weltfremd waren. Aber man soll ja niemals nie sagen.
Die Partei hat ihre Sinnhaftigkeit schon allein wegen der hohen Wählerzahlen bei den letzten Wahlen in Berlin erreicht. Is ein schöner Ansporn für die Etablierten. Vllt. gibs jetz auch keine Mittagsruhe mehr im Bundestag.

Ich habe so das Gefühl das die Partei irgendwann selber in den eigenen Reihen Probleme kriegen wird da man irgendwann vllt die Ziele die man verfolgt hatte nicht machen kann und es Leute geben wird die durch den großen Wähler Zufluss eher wirkliche größere Ziele irgendwann verfolgen. Sorry wenn es vllt ein wenig komisch klingen mag aber besser konnt ich es jetz gerade nicht mehr beschreiben ich denke trotzdem ihr versteht was ich meine wenn nicht ich schreibs gern ein weiteres ma :>

Ich denke mal die Befürchtung ist einfach das sich das ähnlich wie bei den Grünen wiederholen wird, vom rebellischen Idealismus zum trockenen Kleingeist. Doch es gibt einen Unterschied, die Piraten sind eine Mitmachpartei, sie haben das als Grundsatz, quasi wer Ideen hat soll diese einbringen. Ich finde auch den transparenten Lernprozess klasse, auch Fehler werden zugegeben und die Denkfabrik tüftelt eine Alternative aus.

Ich würde das ganze mal interaktive, vernetzte Politik nennen. Ich finde es gerade auch zur Abwechselung mal klasse das diese Partei eben nicht mit einem bestimmten Ziel an die Sache rangegangen ist, es betrachtet sich wie eine Plattform die Politik transparent machen möchte, in Schweden und der Schweiz hat dieses Konzept bereits Erfolg und es nimmt auch etwas von der Politikverdrossenheit dadurch ab. Ich denke mal das grundlegende Ziel dieser Partei ist es das Konzept der etablierten Politik zu ändern. Ich betrachte das als den Beginn vom Ende der Parteienpolitik, ein ähnlicher Wandel wie es damals von der Monarchie zur Republik war.

Darum wird auch das Internet selbst mehr und mehr eine Tragende Rolle als Plattform für direkte Demokratische Prozesse spielen.

Natürlich erst ma schauen wie sich die Piraten in nächster Zeit machen, zumindest haben sie einen ersten Erfolg und vielleicht motiviert das noch andere Altersgenossen (die meisten da sind in unserem Alter) sich mehr in die Politik einzumischen. Denn irgendwann steuern wir das Schiff und müssen irgendwie Kurs halten oder eben den Kurs ändern, Arrr!

Hier mal die Zielsetzung:

Was die Piratenpartei überhaupt will...




Piratenpartei FAXE Brunner



Die Erwartungen sind hoch, doch wirkliche Enttäuschungen lassen sich eben durch den öffentlichen Lernprozess vielleicht lindern oder gar für positive Überraschungen sorgen.

Pirate Party takes seats in Berlin Parliament - NMA Taiwan



The Pirate Party first began in Sweden. However, soon the international pirate party movement took off. The German Pirate Party won 8.5% of the vote in Sunday's Berlin state elections, winning its first seats in the state legislature. The SDP and German Green party did well and will probably form a coalition, but the Pirate Party will add a new voice to German politics. The party's platform calls for the decriminalization of downloading, free internet in cities and the legalization of marijuana. It's not the first wacky party to make a splash in Europe. Jon Gnarr became Mayor of Reykjavic on promises of open corruption and a polar bear.

Muhaha selbst in Taiwan hat das Wellen geschlagen, diese animierten News lassen Nachrichten mal nicht so trocken erscheinen, schaut es euch einfach mal an xD

Wie geil ist denn dieses Video

Das geht ja mal garnet xD

@Genorad cRA: Im Verblödungs-TV gabs grad einen Beitrag im Bezug auf die Piraten und ihren Plan in Berlin ne Gebühr zu verlangen und dann darf jeder ohne weitere Zahlungen die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen. Wir hatten ja am WE am Bahnhof Seestraße diesbezüglich ne Unterredung. Der Betrag beläuft sich wohl auf monatl. 30€. Hat irgend son hohes Tier der Piraten auch bestätigt.

Ja hab ich vorhin auch gelesen, die 30 Euro wären sicherlich für die meisten Berliner zu viel im Monat, besonders für die die kaum öffentliche Verkehrsmittel nutzen ist das nicht gerade sinnvoll. Nun aber das ist nur einer der Punkte. Als erstes konzentriert sich das ganze auf eine öffentliche, transparente Selbstfindung, man kann ja immerhin dieser Partei Vorschläge machen (wenn man denn die nötige Motivation hat). Doch wenn man mal die Vorteile der 30€ Steuer berücksichtigt, nicht nur das Fahren ohne Fahrscheine, das Netz deckt auch Nachbarorte von Berlin ab, ein konstantes Einkommen ermöglicht effektivere Wartung der Netze und Bahnen, das Einkommen für Angestellte könnte steigen (es gab nicht selten Streiks aufgrunddessen bei BVG und DB). Also auch wenn das erstma viel klingt könnte die Idee gar nich ma so falsch sein bevor man das ganze als Wucher abtut, da ist die Lohnsteuer viel mehr Wucher oder Kirchensteuer und die "Berlinsteuer" hat wenigstens einen effektiven Nutzen und man spart sich Stress mit den Tickets

Doch man kann nicht den gleichen Fehler machen und sich vorstellen das es keine Alternative zum bestehenden gibt. Auch das kleingeistige Denken verhindert große Hebelwirkungen die wirkliche Veränderungen ermöglichen, im kleinen wie großen. Die Piraten müssen sicherlich noch viel lernen doch ich würde sie nicht als unfähig abtun, immerhin geben sie unserer Generation doch vielleicht etwas Motivation Politik nicht mehr so mit Desinteresse zu verachten


Edit: Piratenpartei zu bundespolitischen Vorstellungen und Zielen



Marina Weisband (politische Geschäftsführerin), Sebastian Nerz (Bundesvorsitzender) und Andreas Baum (Fraktionsvorsitzender) von der Piratenpartei in einer Pressekonferenz über bundespolitische Double Rainbows in the sky. Das holpert und wackelt noch ein bisschen, aber es ist gut und ich weiß, warum ich die Piraten gewählt habe. Das wird.
(via Nerdcore)

Es wird langsam offiziell und die werden sich auch noch in der großen Politik etablieren, das tolle an den Piraten ist das sie wenn man so will eine globale Partei sind und direkt auch mit anderen Ländern vernetzt sind, so kann man besser voneinander lernen was transparente Politik betrifft.