Anzahl der Beiträge : 7078 Alter : 37 Ort : Magdeburg Anmeldedatum : 20.10.07
Thema: Xenophilie versus ... Do 15 Jul 2010 - 19:09
... Xenophobie !
Xenophobie (Fremdenangst, Fremdenfeindlichkeit - griech. xénos − der „Fremde, Gast“ und phóbos − „Furcht, Angst, Schrecken“) beschreibt ablehnende Haltung und Verhaltensweisen gegenüber Personen, die fremd sind oder als solche eingeordnet werden (z. B. durch Herkunft, Kultur, Sprache). Diese Art der Fremdenangst kann sich unterschiedlich äußern, z. B. in Feindseligkeit, Verachtung oder Aggression.
Der Gegensatz der Xenophobie ist die Xenophilie (Fremdenfreundlichkeit, Fremdenvorliebe - griech. xénos - der „Fremde, Gast“ und philía – „Freundschaft“). Sie stellt eine Präferenz für fremde Dinge oder Menschen dar. Beide Einstellungen basieren darauf, dass Menschen ihr Umfeld in Kategorien einteilen und auf dieser Basis Entscheidungen treffen und Einschätzungen über Personen abgeben.
Wieder ein Thema über Gegensätze und vielschichtige Denkweisen mit unterschiedlichsten Erfahrungen und Vorurteilen . Da die meisten Menschen ja insgeheim gerne in Schubladen denken stellt das zwar oft eine "Erleichterung" dar, doch andere fühlen sich denn aufgrund dessen in dieser Schublade gefangen und abgestempelt . Darum will ich mal wieder ein komplexes Thema reinklatschen das mich schon ne Weile beschäftigt und denke auch mal schon ne Weile ein Thema der Philosophie, Psychologie, Gesellschaft und auch der Sexualität ist .
Ich fang gleich mal damit an mich selbst "abzustempeln" als einen xenophilen Mensch, der neugierig und teilweise fasziniert von dem ist was vom gewohnten abweicht . Ich selbst sehe die Menschheit nicht allein in "Rassen" oder klar definierten Geschlechterrollen, ich finde das alles prägt sich erst durch die "Kultur" in der man aufwächst und erzogen wird . Ich mag Multikulturalität wenn sie nicht als Einheitsbrei vermanscht wird oder Menschen anderer Herkunft isoliert (oder sie sich selbst vom Rest zu sehr isolieren und zu sehr an ihren Wurzeln hängen) . Ich finde es erfrischend mit Menschen aus anderen Kulturkreisen Kontakt zu knüpfen . Es würde mich sogar langweilen wenn man isoliert in einer Einheitskultur lebt oder "Reinheit" propagiert . Das Leben wird bereichert durch Erfahrungen und diese macht man am schnellsten wenn "Welten" aufeinander treffen oder gar prallen, nicht selten gibts da Konflikte oder Missverständnisse aber irgendwann findet man vielleicht sogar Gefallen an eben diesen Unterschieden . Gedanklich und in meiner Fantasie geh ich sogar einen Schritt weiter, ich hoffe darauf das ich mal irgendwann im Leben Bekanntschaft mit "Besuchern" schließen kann, die nicht von dieser kleinen Kugel hier stammen, ich bin sozusagen "Exoxenophil"
Aber wenn es um Menschen geht ist Xenophilie ein Begriff der nicht nur Kultur und Herkunft betrifft also Fremdenfreundlichkeit, sondern auch im sexuellen und geschlechtlichen weniger Grenzen sieht wenn es um "Unterschiede" geht, im Gegenteil, man fühlt sich von bestimmten Unterschieden sogar angezogen (nicht mit einem Fetisch verwechseln), es kann gut möglich sein, das einen Menschen mit anderer Hautfarbe faszinieren und auch irgendwie anziehend finden . Aber noch mal, nicht mit einem Fetisch verwechseln, wenn z.B. manche Europär ne Vorliebe für Asiatinnen oder Afrikanerinnen haben, kann das meist eine ziemlich oberflächliche Sache sein . Xenophile lieben die gänzliche Fremdartigkeit, nicht nur das sichtbare, aber auch das sichtbare gehört natürlich dazu
Xenophilie, Weltoffenheit, eine gewisse Bisexualität und auch das volle Farbspektrum lieben zu lernen sind meiner Meinung nach der Anfang einer wirklichen Veränderung im alten Xenophoben, Homophoben und intoleranten mittelalterlichen Denken . Auch wenn diese Ängste und Abneigungen oft "Schutzmechanismen" sind und oft auch ein Zeichen für innere Probleme, ist es doch denke ich an der Zeit über diesen Zustand hinauszuwachsen
Seid ehrlich, mögt oder verachtet ihr Fremdartigkeit ? Denn oft hört man Witze oder erwähnt bestimmte Dinge die vielleicht unterbewusst irgendwo rumschlummern . Rassismus und Extremismus sind Zustände die für manche eine absolute Abschottung sind, sie verpassen viele schöne Erfahrungen, besonders blöd wenn sie andere denn als Hippies abstempeln nur weil sie Unterschiede lieben gelernt haben, aber wenn man denn schon abgestempelt wird ok, denn bin ich eben ein punkig gruftiger Hippie, PGH ! (scheiß drauf das Punk die Gegenbewegung für Hippies war )
Was denkt ihr ? Alles schwarz/weiß, bunt und dunkelbunt oder einfach alles grau ? xD Ich erhoffe mir in Zukunft wieder etwas mehr Schreibophilie !
Keek Parteielite
Anzahl der Beiträge : 3201 Anmeldedatum : 24.10.07
Was der Mensch nicht kennt vor dem hat er Angst und das versucht er zu bekämpfen. Oder ums auf eine Bauernweisheit zurückzuführen: 'Was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht.'
Mir ist es in erster Linie vollkommen egal aus welcher Kultur jemand kommt. Mir ist es viel wichtiger wie ich mit dem Menschen klarkomme. Ich kann aber bei mir nicht feststellen, dass ich mich übermäßig für andere Kulturen interessiere. Gibt halt nen Interesse für bestimmte Kulturkreise und andere lassen mich halt kalt. Aber nich in dem Sinne das ich sie deswegen verabscheue. Also nich falsch verstehen. Wie nennt sich das in dem Fall? Ich würde auch sagen das einige Leute die sich dem Rassismus hingezogen fühlen ziemlich viel verpassen. Wer weiß wieviele von denen mit andern Kulturen vllt. prima klarkommen würde. Einige von denen ham vllt. noch niemals ihr Hirn in der Richtung angemacht. Wäre vllt. an der Zeit. Aber das ist nen anderes Thema.
__________________ Fällt es euch nich auf? Man hat euch nur verarscht! Wollt ihr es nicht sehn? Alles wiederholt sich Tag für Tag!
cRAwler23 Parteielite
Anzahl der Beiträge : 7078 Alter : 37 Ort : Magdeburg Anmeldedatum : 20.10.07
Thema: Re: Xenophilie versus ... Sa 17 Jul 2010 - 23:50
Zitat :
Wie nennt sich das in dem Fall?
Das nennt man denn wohl in dem Fall "Xenoneutral"
Mir ist auch der Inhalt wichtiger als die Hülle man sollte sich vor einem Urteil erst kennen lernen, doch bei manchen optischen "Wirkungen" fühlt man sich schon im Vorfeld angezogen oder hat eine Abneigung . Wenn ich einen Menschen komplett in Rosa sehe, denn wird mir schlecht (auch wenn der Mensch darunter vielleicht ne nette Person ist)
Also wenn man sag ich mal kein besonderes Interesse an anderen Kulturen, Völkern oder "andersartigen" Menschen hat aber eben auch keine Abneigung gegen solche hat, denn ist das eine Neutralität oder auch eine gewisse Gleichgültigkeit . Aber es ist auch eine gesunde Neutralität, denn manches "Interesse" kann auch aufdringlich für andere werden . So xenophil bin ich auch nicht, jeder sollte auch eine gewisse Diskretion bewahren . Innerlich denk ich mir halt wenn ich was sehe was besonders und "anders" bzw. fremd ist das man sich denn manchmal in den Bann gezogen fühlt . Trifft bei mir natürlich nicht nur dann auf wenn es um andere Herkunft und Kultur geht sondern auch bei Subkulturen .
Auch bei vom gewohnten Alltagsbild abweichenden Subkulturen kann bei anderen Xenophilie oder Xenophobie entstehen . Berühmte Subkulturelle Vertreter sind (die sich obtisch und lebensphilosophisch vom Einheitsbrei abheben) Punk und Gothic (Skinheads, Rastafari, Cybers usw. natürlich auch)
Also das Thema hier bezieht sich auf sämtliche "Abweichungen", Vorlieben und Abneigung gegenüber "Fremdartigkeit" . Wenn man Punk ist, ist jemand mit Iro nichts fremdes, aber wenn nen Punk mit z.B. Hoppern zu tun hat denn prallen oft Welten aufeinander und doch gibt es vielleicht zwischen diesen unterschiedlichen Menschen ein gewisses gegenseitiges Interesse, wenn es mehr als nur Interesse ist denn ist auch das Xenophilie
Ich selbst habe eine gewisse Xenophilie wenn es z.B. um Afrika und Asien geht . Habt ihr ähnliche Vorlieben ? (es muss ja keine extreme Xenophilie sein
Keek Parteielite
Anzahl der Beiträge : 3201 Anmeldedatum : 24.10.07
Thema: Re: Xenophilie versus ... Mo 19 Jul 2010 - 20:42
Ich würde sagen das mich vorallem ältere Kulturen interessieren. Das geht bei Urvölkern los und endet bei antiken Kulturen, sagen wa ma zum Beispiel Rom. Allerdings hab ich speziell bei Rom auch eine Abneigung gegen diese Kultur. Is halt das typische Bild vom raffgierigen Menschen. Ansonsten hat mich als kleiner Junge die Subkultur der Punks fasziniert, was sich ja bis zum heutigen Tag nich geändert hat. Natürlich is noch einiges Wissen hinzu und auch die kritische Betrachtung größer geworden.
__________________ Fällt es euch nich auf? Man hat euch nur verarscht! Wollt ihr es nicht sehn? Alles wiederholt sich Tag für Tag!
cRAwler23 Parteielite
Anzahl der Beiträge : 7078 Alter : 37 Ort : Magdeburg Anmeldedatum : 20.10.07
Thema: Re: Xenophilie versus ... Mo 19 Jul 2010 - 22:10
Ja eine gewisse Skepsis und Distanz sollte man immer wahren, nicht das man sich hals über kopf in etwas verliebt und sich möglicherweise selbst verliert oder bitter enttäuscht wird .
Bei mir hat bis jetzt noch keine spezielle Subkultur mich absolut in den "Bann" gezogen jedoch bin ich von vielen speziellen Eigenschaften und Facetten bestimmter Subkulturen beeindruckt worden, einiges hat man selbst übernommen und verinnerlicht, anderes hat einen wiederum auf Abstand gehalten . Gothic ist etwas was mich anspricht (Sinn für dunkle Kunst, Musik und Ästhetik) jedoch auch Punk (das chaotische, kritische, lustige und bunte) aber auch eben elektrische Musik und multikulturelle Klänge aus anderen Kulturen (japanische, afrikanische und orientalische) .
Jedoch seine Kultur und "Subkultur" deren Teil man ist, wird irgendwann zur "Gewohnheit" man kennt irgendwann ziemlich alles aus einem bestimmten Bereich . Bei mir ist denn die Neugierde oft so groß das ich gerne mal aus völlig anderen Bereichen Musik höre oder eben auch gerne mal mit Menschen zusammen bin die aus anderen Regionen dieser Welt sind . Ich glaube man würde sehr viel fürs Leben lernen mal selbst in einer völlig anderen Kultur (wenn auch für kurze Zeit) zu leben . Es wird sicherlich schlechte Erfahrungen geben die einen für immer prägen könnten, doch es gibt immer auch schöne Erfahrungen, die sicherlich einen Eindruck hinterlassen der positiv in Erinnerung bleiben wird .
Doch ne gewisse Unsicherheit herrscht sicherlich in jedem, andere überwinden diese und streifen irgendwann mit Leichtigkeit in andere Kulturen und sammeln massig Erfahrungen, andere verlassen nie ihr Land oder sind mal in anderen Regionen unterwegs . Also in mir Herrscht Fernweh und doch ne ziemliche Unsicherheit einfach mal in die "Fremde" zu huschen
Also Afrika und seine vielen Gegensätze zu "erleben" wäre für mich schon nen kleiner Lebenstraum .