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Thema: Re: Echte Demokratie jetzt?! Mo 30 Mai 2011 - 16:01
cRAwler23 schrieb:
wobei die AKW Sache auch recht fragwürdig ist wenn Deutschland AKW Strom aus anderen Ländern importiert.
Klar, aber entweder du fängst irgendwo an oder du lässt es, und am einfachsten und vor allem sinnvollsten ist es, erst mal den eigenen Mist wegzuräumen. Stromim- und -exporte sind nun mal notwendig heutzutage, da kommen wir schlecht raus, aber bevor wir versuchen, die Anderen vom Atomstrom wegzubekommen, sollten wir doch erst mal unsere eigenen Kraftwerke loswerden. OK, done. What's next?
cRAwler23 schrieb:
fleißiger Schreiber
Ach was. Ich bin nur die Durchreiche, greif' hier und da Informationen ab und lass' sie woanders wieder fallen... ich mach' mir viel zu selten 'nen Kopp um 'ne eigene Meinung, leider.
Zuletzt von Bwana Honolulu am Di 23 Aug 2011 - 10:10 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
cRAwler23 Parteielite
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Thema: Re: Echte Demokratie jetzt?! Di 31 Mai 2011 - 17:45
Proteste in Frankreich und Spanien Die Jugend stürmt die Bastille
Kommt nach dem arabischen Frühling der europäische Sommer? Von Nordafrika kommend hat der Protest der Unzufriedenen erst Spanien erfasst und ist nun auf dem Protestplatz schlechthin angekommen: dem Place de la Bastille. 222 Jahre nach der französischen Revolution fordern die Jugendlichen nun nichts Geringeres als die Weltrevolution.
Der Protest der Empörten weitet sich von Nordafrika kommend in Europa aus und ist auf dem Revolutionsplatz schlechthin angekommen: der Place de la Bastille in Paris. Seit einigen Tagen versammeln sich dort Demonstranten, um den "internationalen Finanzkapitalismus" zu geißeln, ihr Recht auf Arbeit und Wohnung einzufordern und den Protestierern an der Puerta del Sol in Madrid Solidarität zu bezeugen.
Erst kamen ein paar Dutzend "Indignés", "Empörte", an die Bastille; dann Hunderte; am Sonntag bereits tausend. Jetzt wollen sie eine Massenbewegung auslösen. "Was wir anstreben, ist eine Weltrevolution", sagt einer der jungen Leute an dem Ort, an dem 1789 die Revolutionäre die Gefängnisburg des Königs stürmten.
Zur Revolution will es die Polizei diesmal nicht kommen lassen, und auch nicht zu einer dauerhaften Platzbesetzung mit Zelten wie in Madrid. Daher räumte sie am späten Sonntagabend den Bastille-Platz. Doch die Demonstranten werden wiederkommen, womöglich in größerer Zahl. Sie werden erneut ihre Transparente enthüllen, mit Parolen wie: "Paris, wach auf!" Und sie werden wieder in die Megaphone rufen, dass sich die Regierungen zu Vollstreckern des Finanzkapitals machen ließen und den Sozialstaat zerstörten.
Auch in Städten wie Lyon oder Toulouse laufen bereits ähnliche Proteste, genauso wie in ganz Europa. Ob in Lissabon, Athen, Budapest, Wien oder Berlin, überall verabreden sich "Empörte" über das Internet und das soziale Netzwerk Facebook, um gegen Sparhaushalte, Sozialabbau, Korruption, eine ungerechte Verteilung des Reichtums und die politischen Eliten zu protestieren.
Oft funktioniert der Protest ohne Beteiligung von Parteien und Gewerkschaften; und in der Regel geht es, anders als im Mai 1968, nicht darum, das politische System umzustürzen und selbst an die Macht zu kommen. Die "Empörten" wollen, manchem Revolutionsgerede zum Trotz, meist nur mit ihren Sorgen ernst genommen werden. Als "Bibel" dient den Protestierern das Buch "Empört euch!" des 93-jährigen Stéphane Hessel, das in Frankreich ein sensationeller Erfolg ist.
Das Land der Großen Revolution diskutiert nun, ob auf den arabischen Frühling ein europäischer Protest-Sommer und ein globaler heißer Herbst folgen. Dafür könnte sprechen, dass Jugendliche in vielen Staaten pessimistisch in die Zukunft blicken. Hohe Jugendarbeitslosigkeit und miserabel bezahlte Praktikumsjobs plagen Spanier, Italiener und Franzosen, von Griechen oder Portugiesen ganz zu schweigen. In all diesen Ländern ist das Vertrauen in Parteien und Regierungen gering. Und überall organisiert sich die Jugend via Internet. (via Süddeutsche)
Nun ist die Sache auch in Frankreich in Schwung gekommen! Frankreich gilt neben Großbritannien, Italien und Spanien als Wirtschaftsmacht die auf Augenhöhe mit Deutschland ist. Ich würde sagen die Bewegung kommt uns immer näher, fragt sich nur ob wir da mitmachen, ab und zu kann Gruppendynamik etwas positives sein, vielleicht sollte man einfach etwas mehr Geduld haben, es ist ein Selbstläufer geworden
Demokratie 2.0 - sind die Parteien nur noch Zuschauer?
Aufstand der Jungen in der arabischen Welt, in Spanien. Eine Generation formiert sich. Ihr Medium: das Netz. Ihre Botschaft: Wir erreichen etwas, ohne CDU, SPD und die anderen. Sind die Parteien überflüssig?
Twitter und Facebook sind die Plattform für gut organisierte Aktionen. Politiker staunen über eine Bewegung, die sich unabhängig macht. Ihre Botschaft: Wir bewegen etwas, auch ohne CDU, SPD und die anderen. Sind die Parteien überflüssig? Oder sind sie einfach nicht mehr auf der Höhe der Zeit? Denn der Protest formiert sich überall - ohne und gegen die etablierten Parteien. Jüngstes Beispiel: Spanien. In mehreren Städten des Landes demonstrierten trotz Demo-Verbots Zehntausende gegen die Sparpolitik, hohe Arbeitslosigkeit, Korruption und die Macht der Banken. Auslöser der Protestaktionen war die Krise in Spanien. Jeder fünfte Erwerbsfähige ist ohne Job, die Jugendarbeitslosigkeit liegt bei fast 45 Prozent. Die junge Generation glaubt offenbar nicht mehr, dass die Parteien ihre Probleme lösen können. Bei den Regional- und Kommunalwahlen machten sie gar nicht erst mit.
Auch vielen Deutschen reichen die Wahlen offenbar nicht mehr. Die Beteiligung sinkt kontinuierlich - bei den jüngsten Landtagswahlen in Bremen machten gerade einmal 54 Prozent ihr Kreuzchen. Dabei wünschen sich laut einer Umfrage, die Emnid im Auftrag der Bertelsmann Stiftung organisierte, 81 Prozent der Befragten größere Beteiligungsmöglichkeiten und mehr Mitsprache bei politischen Entscheidungen. 60 Prozent der 1.000 Befragten sind demnach bereit, sich auch bei Bürgerbegehren, Diskussionsforen oder Anhörungen aktiv in Entscheidungen einzubringen. (via ZDF LogIn)
Doch dann gibt es auch noch solche Bilder, von diesem bis jetzt noch grundsätzlich friedlichen Protest:
Los Invencibles de la plaza Cataluña
Was ich noch mal erwähnen will ist, das diese Bewegung alles in sich vereint, keine spezielle Problematik angreift, sondern versucht das Grundproblem zu bekämpfen, alles was Innen- und Außenpolitik betrifft vereint, egal ob es die Sparpolitik ist, die Arbeitslosigkeit, die Lobbypolitik, die staatlichen Schulden, das Geldsystem, korrupte Politiker, die ständige Sucht nach Wirtschaftswachstum, die Umweltpolitik, die Ausbeutung im eigenen Land und die Ausbeutung durch westliche Länder in der 3. Welt, die Energiepolitik, den Militarismus und den Polizeistaat. Es ist die erste Bewegung überhaupt die versucht den Kern aller dieser Probleme zu verändern. Doch ein Punkt den jeder dabei überwinden muss, ist die eigene Abhängigkeit von diesem System, die Bequemlichkeit die einen Brot und Spiele in der (noch) Wohlstandsgesellschaft bieten und die Gründung von Alternativsystemen. Allgemein geht es den Leuten da um Teilhabe an der Politik der einzelnen Nationen, eben "echte Demokratie" und keine Lobbykratie
Bwana Honolulu Parteifunktionär
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Thema: Re: Echte Demokratie jetzt?! Di 31 Mai 2011 - 22:19
Hätte da noch 'nen Artikel aus der taz anzubieten...
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Thema: Re: Echte Demokratie jetzt?! So 5 Jun 2011 - 19:46
Nigel Farage - Europas Neue Weltordnung
Nigel Farage über Deutschland, Europa und ihre Rolle in der Neuen Weltordnung.
Ist zwar schon 1 Jahr alt das Video, passt denk ich aber ganz gut in die aktuellen Ereignisse in Spanien, Griechenland, Portugal usw. Es ist hier nicht mein Anliegen etwas zu ändern, das kann und muss jeder für sich selbst entscheiden, doch es geht um das Bewusstsein, das die ganze Sache mit einer gewissen Absicht in eine bestimmte Richtung gelenkt wird.
Nigel Farage ist der einzige EU Politiker der mir da sympathisch erscheint, die EU sollte man nicht abschaffen, sondern demokratisieren!
Bwana Honolulu Parteifunktionär
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Thema: Re: Echte Demokratie jetzt?! Di 23 Aug 2011 - 10:12
Passt das wohl hier hin, Thema "aCAMPada Berlin"?
Apfelsator schrieb:
Klingt eigentlich ganz interessant: http://de.indymedia.org/2011/08/314311.shtml http://acampadaberlin.blogspot.com/ Liveticker(leider twitter-scheiß): http://twitter.com/#!/search/realtime/%23acampadaberlin
Zuletzt von Bwana Honolulu am Mi 24 Aug 2011 - 16:49 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Bwana Honolulu Parteifunktionär
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Thema: Re: Echte Demokratie jetzt?! Mi 24 Aug 2011 - 13:51
Mich wundert's, daß nicht mal cRAwler23 was dazu sagt...
cRAwler23 Parteielite
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Thema: Re: Echte Demokratie jetzt?! Mi 24 Aug 2011 - 15:27
Bwana Honolulu, ja eigentlich wollte ich auch etwas dazu schreiben, das Problem bei mir ist, das bei mir irgendwie die Luft raus ist. Ich meine, im Grunde ist die Lethargie von mir schuld, ich schreibe gern und denke gern über diese Welt nach, doch wirklich verändern tu ich nix damit.
Ich freue mich natürlich das die Sache vielleicht in Deutschland an Schwung bekommt. Natürlich hoffe ich auch das die nicht aufgeben und sich auch nicht von den Herren und Damen in grün verjagen lassen.
Doch meiner Meinung nach ist diese Sache zu sehr nen Abklatsch von den spanischen Campern, bei den Spaniern gibt es momentan viel mehr finanzielle Missstände als bei uns! Die Jugendarbeitslosigkeit ist weit höher als hier, es gibt kaum Mietwohnungen und die meisten müssen als überteuerte, kleine Eigentumswohnungen gekauft werden. Uns geht es hier einfach noch zu gut um eine ähnliche Bewegung zu haben. Am Anfang fand ich die Idee des friedlichen Protests sehr gut, auch das Campen is mal ne lustige Aktion, doch es bleibt hier eben nur eine Aktion von einigen wenigen. Ich glaube dieser ganzen Aktion fehlt hier die nötige Eigendynamik und Konsequenz.
Was ich sagen will, Deutschland ist eine große Exportnation, die Menschen sind hier viel eingebundener in das System als die Jugend in Spanien, damit ist auch die Abhängigkeit höher, schließlich gibt es hier "noch" ein soziales Netz was die unteren Schichten der Bevölkerung einigermaßen ruhig stellt. Ich glaube in Deutschland wird sich erst etwas ändern wenn sich andere Nationen keine deutschen Produkte leisten können und hier die Armut explodiert. Erst dann werden hier ähnliche Aktionen passieren wie in Spanien, Israel, Griechenland und co. Ich weiß auch nicht mehr wirklich. Ich glaube ich gehe an diese Sache eher emotional anstatt sachlich ran und ich fürchte das zu viele Menschen in der Sache wenn sie in Schwung gerät zu emotional reagieren könnten. Ich mach es mir inzwischen ganz bequem und beobachte nur noch, ich gehöre zu den gleichgültigen, über die man sich in Zukunft beklagen wird, warum zur Hölle man so untätig zugeschaut hat.
Ich glaube da rollt eine gewaltige Problemlawine auf uns zu. Es wundert mich auch nicht wenn ich die Bilder von den Berliner Campern sehe, das die paar Hanseln da schon von Polizei umzingelt wurden, glaube sogar Zelte abgebaut werden mussten. Dieses Land ist extrem bequem und sicherheitsbedürftig, es hat Angst vor Veränderung, hofft im stillen aber auf Veränderungen.
Ich fände diese Aktion toll, wenn sie auf der Wiese vor dem Reichstag stattfinden würde, in Sichtweite der Politiker, eine Aktion mit völlig überzeugten und entschlossenen Menschen, die ein eigenes Konzept ausarbeiten und nicht auf ein Trittbrett aufsteigen, ich meine mal ehrlich die Aktion auf dem Alexanderplatz ist lächerlich! Das sind alles Leute die zwar Veränderungen wollen aber keine Ahnung haben was denn genau wie verändert werden kann (ich schließe mich da mit ein). Es fehlt einfach das nötige Feuer (ich meine keine brennenden Autos und Gebäude wie in London) es fehlt einfach die nötige Entschlossenheit. Die Leute hier in diesem Land verpulvern ihre Energie und Zeit bei Arbeit, Sport und Fußball, Zocken, Fernsehen, Festivals, Konzerten, Partys und beim Shoppen; einfach alles was ablenkt und ruhigstellt! Mit wirklicher Kultur hat das alles nichts mehr zutun.
Sorry Bwana, das ist nix was sich an dich oder diese Aktion da in Berlin richtet, es richtet sich in erster Linie an uns alle hier. Bin leider etwas zu frustriert das hier keiner was schreibt, äußert und sich mal auf diesen Umstand konzentriert. Ich meine ich habe hier im Forum auch schon nen bissel meine Entschlossenheit etwas zu ändern verpufft, keine Resonanz, fehlende Meinungen sind schlimmer als Kritik und Streit. Ich habe lieber eine anregende Diskussion als dieses Schweigen. Die einzige Schweigsamkeit die ich bewundere ist die der Mönche und Gurus die weise sind und mit ihrem Umfeld harmonieren egal wie chaotisch es ist, die ruhig und besonnen bleiben wo andere sich endlos aufregen. Inzwischen rege ich mich mehr über mich selbst auf als über andere, ich glaube der schweigsame Mönch wird weniger Schaden anrichten als ein Wutbürger.
Freuen würde ich mich wenn diese Aktionen die Veränderungen bewirken wollen, nicht wie die campenden spanischen Proteste aussehen, oder so radikal, dumm und selbstzerstörerisch wie in London oder bei jedem G20 Gipfel ablaufen, sondern ideenreicher sind, auf mehreren Ebenen stattfinden und von klugen, besonnenen Leuten mit ner Mischung aus Vernunft und Feuer ablaufen, doch das ist leider utopisch…
Meine Idee wäre es alle Autobahnen zu blockieren, alle heben ihr Geld von den Banken ab, alle gehen nicht shoppen, alle lassen mal den Fernseher und Computer aus und gehen einfach mal raus, treffen sich mit unbekannten Leuten und tauschen sich aus, wenn das alles an einem Tag passieren würde, bräuchte man keine Proteste, keine Revolutionen und keine Campaktionen. Ich hoffe ja noch auf ne Fernsehansprache auf allen Sendern die ähnlich wie die von V ist
Sorry für viel Text ohne Konzept. Was sagst du denn zu dieser ganzen Sache?
Btw: Schluss mit lustig? Bundestag ohne Macht
Eines Tages komme der "Aufstand des Gewissens"
Denke mal das passt ganz gut zu der ganzen Sache.
Bwana Honolulu Parteifunktionär
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Thema: Re: Echte Demokratie jetzt?! Mi 24 Aug 2011 - 16:48
cRAwler23 schrieb:
Sorry für viel Text ohne Konzept.
Ich les' in der Regel ganz gerne, was du schreibst, darum hatte ich dich noch mal "angestoßen".
cRAwler23 schrieb:
Was sagst du denn zu dieser ganzen Sache?
Nun, ich würde es nicht direkt als "Abklatsch" der spanischen Aktionen bezeichnen, eher als Versuch, diese nachzubilden. Allerdings sehe ich auch genau diese Probleme, daß man hierzulande bequem und faul in dieses halbverrottete System eingebunden ist. Die Aktion, diese Bewegung ist... schwunglos, irgendwie. Ja, die paar Leute, die da sind, haben gewiss Energie, sonst wären sie nicht da. Aber das ganze reisst keinen mit. Ähnlich war das wohl bei irgendwelchem Aktionen in Köln (hab' ich mir sagen lassen). Prinzipiell find' ich die ganze Aktion gut, aber... ich habe manchmal das Gefühl, Deutschland ist "revolutionsresistent" oder so. Immer wieder Ansätze, aber das Feuer, die Leidenschaft, der Kampfesmut fehlt (wie du auch schon sagtest) - obwohl sich im Laufe der Geschichte etliche Parameter völlig verändert haben. Aber ich mein', ich seh's ja an mir selbst, ich sitz' ja auch nicht da, kümmere mich auch nur um meine "eigenen Sorgen".
cRAwler23 schrieb:
Meine Idee wäre es alle Autobahnen zu blockieren, alle heben ihr Geld von den Banken ab, alle gehen nicht shoppen, alle lassen mal den Fernseher und Computer aus und gehen einfach mal raus, treffen sich mit unbekannten Leuten und tauschen sich aus, wenn das alles an einem Tag passieren würde, bräuchte man keine Proteste, keine Revolutionen und keine Campaktionen.
Haha, ja. Ich meine, damit so was wirkt, müsstest du noch nicht mal ganz DeutSchland "mobilisieren" - eine große Menge, aber deutschlandweit, würde schon ein Zeichen setzen. Hm, aber schaff' das erst mal.
cRAwler23 schrieb:
Ich hoffe ja noch auf ne Fernsehansprache auf allen Sendern die ähnlich wie die von V ist
Naaa, das ist wieder hoffen auf Hilfe von außen, Deus Ex Machina-Style. Da kann man 1. lange warten und 2. würde es nicht das... richtige Feuer bei den Leuten entzünden.
cRAwler23 schrieb:
Sorry Bwana, das ist nix was sich an dich
Haha, keine Sorge, damit ich's persönlich übelnehme, müsstest du's anders angehen.
cRAwler23 Parteielite
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Thema: Re: Echte Demokratie jetzt?! Mi 24 Aug 2011 - 17:35
Bwana Honolulu schrieb:
Prinzipiell find' ich die ganze Aktion gut, aber... ich habe manchmal das Gefühl, Deutschland ist "revolutionsresistent" oder so. Immer wieder Ansätze, aber das Feuer, die Leidenschaft, der Kampfesmut fehlt (wie du auch schon sagtest) - obwohl sich im Laufe der Geschichte etliche Parameter völlig verändert haben. Aber ich mein', ich seh's ja an mir selbst, ich sitz' ja auch nicht da, kümmere mich auch nur um meine "eigenen Sorgen".
Genau das mein ich damit ja auch, es ist irgendwie lähmend. Nun diesen positiven revolutionären Geist gab es bis jetzt nur als die DDR zusammengebrochen war und so viele Menschen auf die Straßen gegangen sind und die Mauern um sie eingerissen haben. Ich glaube das ist auch der wesentliche Unterschied zu heute, die Mauern um uns sind unsichtbar, man kann die Masse nicht gegen eine unsichtbare Sache mobilisieren. Man kann nicht auf die Machthaber los, weil sie jederzeit austauschbar sind. Man weiß gar nicht wo man anfangen sollte mit dem Protest, weil die, die es verbockt haben zur Not Bunker und ferngesteuerte Drohnen haben, auch die anderen schuldigen braucht man nur im Spiegel suchen.
Ich glaube das ganze Problem ist unüberschaubar, wirkliche Veränderungen kann man nur noch für die nächste Generation bewirken, fängt in der Erziehung an, geht über die Schule usw. Ich glaube die Demokratie/Plutokratie ist gescheitert, weil keiner wirklich wusste was das ist. Man müsste schon Kindern die Sache der Demokratie verständlich machen wenn es um Entscheidungen geht. Wir alle sind ja teil der Demokratie, diese besteht jedoch nicht nur aus Ankreuzbögen und Parteien, ich glaube dieses Konzept ist eh nicht mehr in der Lage nachhaltige Entscheidungen zu treffen, sondern es geht bei Kleinigkeiten im Alltag los, wenn die Stadt in der man lebt sinnlos Geld verschleudert aber z.B. keine Schlaglöcher in den Straßen ausbessert, da muss man denn eben selbst darauf aufmerksam machen und darf nicht darauf hoffen das es irgendwie von selbst passiert.
Bwana Honolulu schrieb:
Naaa, das ist wieder hoffen auf Hilfe von außen, Deus Ex Machina-Style. Da kann man 1. lange warten und 2. würde es nicht das... richtige Feuer bei den Leuten entzünden.
Ja ich weiß das ist wie in diesen Religionen die auf irgend nen Erlöser hoffen. Na ja es geht mir ja nur um den Dominoeffekt, die Medien halten die Bevölkerung auf vielen Ebenen bei der Stange, was würde passieren wenn nen Mensch oder Menschen, die Initiative ergreifen und pikante Infos zur besten Sendezeit äußern würden? Wir hier, die sich täglich relativ unabhängig von den großen Medien informieren ist das alles schon kalter Kaffe, doch für Leute die z.B. gerade Fußball glotzen oder ne Talkshow sehen, kaum bis gar nicht für Politik interessieren auf einmal so was auf allen Sendern gleichzeitig sehen würden ("Hackers" lässt grüßen), wären erstmal sauer, verwirrt und wollen wegschalten, doch sie können nicht, alle Sender immer die gleiche Scheiße, was wollen diese Typen eigentlich? Hmm nun vielleicht höre ich mir das denn doch mal an. Vielleicht denken dann noch mehr Menschen um und handeln anders als vorher? Ich weiß es nicht, is nur ne Hoffnung, zum Teil erfüllt diese Hoffnung ja diese Anonymous Bewegung und Wikileaks, jedenfalls nur zum Teil. Doch das wichtige ist dann wie man denn was selbstständig ändert, also man selbst sein eigener "Erlöser" wird.
Wann der Chrash kommt ist ungewiss, man darf sich nicht darauf verlassen das er kommt, sondern man muss sich auf sich selbst und seine Mitmenschen verlassen! Das wird am wichtigsten sein. Das wichtigste ist (was ich auch noch lernen muss) sich nicht in Worten allein zu verlieren, sondern zu handeln und wenn es nötig ist das beste aus der Situation zu machen wenn es zu spät ist.
Bwana Honolulu schrieb:
Haha, keine Sorge, damit ich's persönlich übelnehme, müsstest du's anders angehen.
Na denn bin ich beruhigt, manche reagieren auf meine Meinung allergisch, bei manchen hoffe ich darauf das sie ihre Meinungen überhaupt äußern aber im Provozieren bin ich kein wirklicher Profi Man sollte ja eh mehr zusammenarbeiten wenn man im Geiste ähnliche Denkansätze hat, zwar keinen Verein gründen, sondern eher Zweckgemeinschaften für den Fall das es auf der Welt wirklich kracht.
Bwana Honolulu schrieb:
Ich les' in der Regel ganz gerne, was du schreibst, darum hatte ich dich noch mal "angestoßen".
Ja manchmal brauch ich nen Tritt in den Allerwertesten, aber manchmal hab ich sogar nen Problem wenn ich meine eigenen Texte noch mal lese, wünschte ich könnte mich kürzer fassen, mehr auf den Punkt und so, aber danke
Bwana Honolulu Parteifunktionär
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Thema: Re: Echte Demokratie jetzt?! Mi 24 Aug 2011 - 23:50
Hehe, cRAwler23, du solltest dich mal drüben mit Apfelsator unterhalten.
Apfelsator schrieb:
Ich muss sagen das ich crawler23 in vielen Punkten zustimme oder besser gesagt zustimmen muss. Das Camp an sich ist, nach meiner Meinung, (leider) nur der verzweifelte Versuch Inhalte die sonst eher in der (verkapselten, zurückgezogenen) Linken präsent sind, bürgernäher zu formulieren und der breiten Öffentlichkeit schmackhaft zu machen.
Natürlich wäre es besser so eine Aktion nur als EIN Teil einer Bewegung anzulegen, klar wäre es sinnvoller das auf der Wiese vor dem Bundestag(Wir sind doch eine BUNDES-Republik und kein Reich mehr) zu veranstalten aber dazu fehlen einfach die Menschen, schon allein weil die Wiese vor dem Bundestag amüsanter und paradoxer Weise eine politische Bannmeile ist auf der es STRENGSTENS UNTERSAGT ist politische Aktion oder gar Standpunkte öffentlich zu machen.
Selbst ich muss zugeben das ich zwar eine Nacht da war aber seit dem auch nicht mehr die Motivation gefunden habe. Zwar ist die Sache an sich eindeutig unterstützenswert und eigentlich hoffe ich darauf dass sie damit noch mehr Menschen erreichen aber andererseits sehe ich(am Beispiel indmedia) dass dieser Aktion selbst von den Menschen der "alternativen Szene und Linken" großteilig mit einer solchen Abneigung gegenüber getreten wird, das ich mich frage ob in Deutschland tiefgreifendere, positive Veränderungen auch nur irgendwie möglich wären selbst wenn die allgemeine Lebensituation bedeutend schlechter wäre.
Ich glaube ein weiteres "Problem" dabei beim Durchschnittsbürger ist die Tatsache dass die (gefühlte) Hälfte des "Deutschen Volkes" vor nicht all zu langer Zeit erst eine Revolution angetrieben und, zumindest oberflächlich, erfolgreich beendet hat. Aber nach nunmehr 22 Jahren hat sich die allgemeine Lebenssituation nicht wirklich zum positiven für ALLE Menschen verbessert und das obwohl das "Volk" beteiligt war an dem Prozessen zum Ende der DDR. Die andere (gefühlte) Hälfte der Deutschen steht seitdem vor dem Problemenen der ehemaligen DDR und musste diese auf einmal mittragen. Ich denke das Wissen darum und die ideologische und räumliche Trennung und der damit einhergehenden Entfremdung der Menschen lässt viele der in Deutschland lebenden Menschen einfach in Sachen Politik (mittlerweile) resignieren. Mit diesem Hintergrund gehen die Menschen hier einfach anders mit solchen "Strömungen" in Deutschland um, stehen denen grundsätzlich erstmal skeptisch gegenüber da sich in der Vergangenheit mit denen im großen und ganzen auch nicht so viel verbessert hat, zum Beispiel die "68-Bewegung" und die daraus entstandenen "Grünen".
Ich persönlich hoffe in einer dystopischen Art auf "den großen Knall", aber wohl eher deshalb weil ich mich in eine postapokalyptische Welt viel eher hinein versetzen kann. Irgendwie hat diese "Idee" einen mich sehr fesselnden, fast schon romantischen Aspekt des unverbrauchten oder besser Gereinigten und der Extremen aber ich schweife ab.